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CG_80: Petrusfenster
(FRA_LIsleAdam_EgliseSaintMartin_CG_80)

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Titel

Petrusfenster

Art des Objekts
Künstler:in / Hersteller:in
Werkstatt / Atelier
Datierung
ca. 1856
Forschungsprojekt
Autor:in und Datum des Eintrags
Katrin Kaufmann 2025

Ikonografie

Beschreibung

Masswerkfenster mit zwei in Rundbogen endenden Lanzetten, darüber kopfstehendes, tropfenförmiges Couronnement. Unter zwei mit Vasen besetzten Baldachinen, die Elemente im Stil der Gotik und der Renaissance vereinen, sind gefasst von architektonischen Rahmen vier Szenen zur Vita des Apostels Simon Petrus gezeigt. Oben links die Berufung von Simon Petrus zum Jünger Jesu (Mt 4, 18–20): Simon Petrus, damals Fischer am See Genezareth, steigt mit gefalteten Händen aus dem Boot und tritt zu Jesus, der ihn mit ausgebreiteten Armen empfängt. Oben rechts die Schlüsselübergabe (Mt 16, 19): Jesus reicht dem vor ihm knienden Simon Petrus die Schlüssel zum Himmelreich; hinter Petrus stehen zwei weitere Apostel, wohl sein Bruder Andreas sowie Johannes. Unten rechts Petrus als Prediger: Die eine Hand erhoben, in der anderen Hand den Schlüssel haltend, spricht Simon Petrus zu fünf Männern, die sich um ihn geschart haben. Unten links das Martyrium des Petrus: Mit dem Kopf nach unten wird Simon Petrus in Rom an das Kreuz gebunden; im Hintergrund verliest ein Mann das Urteil, neben ihm steht ein gerüsteter römischer Soldat. Am Scheibenfuss in einem architektonischen Sockel zwei Schriftkartuschen und das Monogramm der Pariser Glasmalereiwerkstätte. Im Couronnement Allianzwappen der Stifter unter Krone.

Iconclass Code
11H(PETER) · der Apostel Petrus, erster Bischof von Rom; mögliche Attribute: Buch, Hahn, (umgekehrtes) Kreuz, Krummstab mit drei Querbalken, Fisch, Schlüssel, Schriftrolle, Schiff, Tiara
46A122(GUILLEMEAU DE SAINT-SOUPLET) · Wappenschild, heraldisches Symbol (GUILLEMEAU DE SAINT-SOUPLET)
46A122(TAUPINART DE TILIÈRE) · Wappenschild, heraldisches Symbol (TAUPINART DE TILIÈRE)
48A9876 · Kartusche (Ornament)
48AA9831 · Ornamente in Form von Laubwerk, Ranken, Zweigen - AA - stilisiert
48AA9853 · Ornamente in Form von Muscheln - AA - stilisiert
48AA9854 · Ornamente in Form von Vasen - AA - stilisiert
48AA9856 · Ornamente, die von architektonischen Details abgeleitet sind - AA - stilisiert
73C7112 · die Berufung des Petrus und des Andreas; sie werden von ihrem Fischerboot aus berufen (Matthäus 4:18-20; Markus 1:16-18)
73C71242 · Jesus übergibt Petrus die Schlüssel des Himmelreiches
73E61 · Petrus hält eine Predigt
73F2165 · Petrus wird (mit dem Kopf nach unten) gekreuzigt
Iconclass Stichworte
Heraldik

Allianzwappen Marquis Taupinart de Tilière, Albert und Guillemeau de Saint-Souplet, Adrienne

Inschrift

LG // SANCTUS / PETRUS // LG // LG // PRINCEPS / APOSTOLORUM // LG

Materialien, Technik und Erhaltungszustand

Technik

Farbloses und farbiges Glas, sowie rotes Überfangglas; Bemalung mit Schwarzlo und Silbergelb.

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Im 2. Weltkrieg beschädigt und anschliessend eingelagert. 2005/06 restauriert und ergänzt durch Michel Guével, Valmondois und Christine Arveiller, Frépillon. 2008 wiedereingesetzt.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Das Petrusfenster ist eines von vier gleichartig gestalteten Fenstern mit Heiligenlegenden im östlichen Teil des Langhauses der Kirche Saint-Martin in L’Isle-Adam. Diese wurden gleichzeitig mit dem Rosenfenster in der Westfassade 1856/57 im Pariser Glasmalerei-Atelier Laurent, Gsell et Cie. (später Gsell-Laurent) für je 1200 Francs hergestellt (L’Isle-Adam, Musée d’Art et d’Histoire Louis-Senlecq: Archives paroissiales, Carton 6, Registre des délibérations de la Fabrique de la Paroisse Saint-Martin 1825–1893, S. 208–209). Im Musée Carnavalet in Paris wird eine Entwurfszeichnung zum Petrusfenster von 1856 aufbewahrt (D.16309), auf der Darstellung und Reihenfolge der Szenen leicht von der umgesetzten Glasmalerei abweichen. In der umgesetzten Glasmalerei ist unten rechts neben Petrus ein Mann gezeigt, dessen Gesicht von den übrigen Männerdarstellungen abweicht. Es könnte sich um das Porträt eines Stifters, bspw. Albert Taupinart (1812–1890), Marquis de Tilière, handeln (Botto, 2013, S. 18).

Die fünf Fenster von 1856/57 gehören zu einem Ensemble von über 30 Glasmalereien, die unter der Ägide von Jean-Baptiste Grimot (1810–1885; ab 1848 bis zu seinem Tod Pfarrer von L’Isle-Adam), einem grossen Erneuerer des Kirchengebäudes, entstanden (CG_73–CG_104). Alle diese Glasmalereien wurden von Grimot und diversen Bürgerinnen und Bürger von L’Isle-Adam gestiftet und zwischen 1852 und 1878 von Gsell-Laurent in Paris hergestellt. 1883 betrug ihr Gesamtwert 100’000 Francs (Registre des délibérations de la Fabrique de la Paroisse Saint-Martin 1825–1893, Inventaire des œuvres d’art et mobilier de l’église du 1.1.1883). Die Glasmalereien zeigen Werke der Barmherzigkeit, diverse Apostel und Heilige, einen Marienzyklus, sowie für Kirche und Staat wichtige Protagonisten. Entsprechend dem Baustil der Kirche wählte Gsell für die architektonischen Dekorelemente einen an die Renaissance (und vereinzelt die Gotik) anklingenden Stil. Das Ensemble zählt aufgrund seines Umfangs und seiner Qualität zu den Hauptwerken des Pariser Ateliers.

Im 2. Weltkrieg wurden die Glasmalereien schwer beschädigt. Die erhaltenen Felder und Fragmente wurden eingelagert und die Kirche erhielt 1956 zunächst eine einfache Blankverglasung. 1968–1970 setzte man im Chor neue expressionistische Glasmalereien mit zwölf Szenen aus dem Leben des heiligen Martin ein (Entwurf Maurice Rocher; Umsetzung Jean Dagusseau, Orléans) (Botto, 1998, S. 27–28). Im Zuge einer Kirchenrestaurierung wurden Ende der 1990er Jahre die eingelagerten Glasmalerei-Fragmente des 19. Jahrhunderts gereinigt und inventarisiert; ab ca. 2000 erfolgte ihre Restaurierung. 27 Glasmalereien von Gsell-Laurent konnten wieder an ihrem ursprünglichen Standort eingesetzt werden; zuletzt sind 2017 die Chorfenster von Rocher/Dagusseau eingelagert und durch die Glasmalereien des 19. Jahrhunderts ersetzt worden.

Datierung
ca. 1856
StifterIn

Taupinart, Albert (1812–1890, Marquis de Tilière)

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort

Bibliografie und Quellen

Literatur

Botto, R. (1998). L’église Saint-Martin de L’Isle-Adam. Saint-Ouen-l’Aumône: Éditions du Valhermeil.

Botto, R. (2002). L'Art du Vitrail du IXème siècle à nos jours et les vitraux de l'église Saint-Martin de l'Isle-Adam. L’Isle-Adam: Les Amis de L’Isle-Adam.

Botto, R. (2013). 15 ans au service de la restauration des vitraux. Les Cahiers de l’Histoire de L’Isle-Adam (Heft 2). L’Isle-Adam: Les Amis de L’Isle-Adam.

Fort, L. (1979). L’Isle-Adam. Mémoires de la Société historique et archéologique de Pontoise, du Val-d’Oise et du Vexin, 68 (S. 21–24). Pontoise: Société historique et archéologique de Pontoise, du Val d’Oise et du Vexin.

Grimot, J.-B. (1879). Notice historique et archéologique sur l’église paroissiale de l’Isle-Adam. Paris: A. Lahure, S. 22–28.

Bildinformationen

Name des Bildes
FRA_LIsleAdam_EgliseSaintMartin_CG_80
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont / Carole Rabourdin
Aufnahmedatum
2024

Zitiervorschlag

Kaufmann, K. (2025). Petrusfenster. In Vitrosearch. Aufgerufen am 4. Juni 2025 von https://test.vitrosearch.ch/objects/2713417.

Informationen zum Datensatz

Referenznummer
CG_80