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CG_86: Johannes der Täufer-Fenster
(FRA_LIsleAdam_EgliseSaintMartin_CG_86)

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Titel

Johannes der Täufer-Fenster

Art des Objekts
Künstler:in / Hersteller:in
Werkstatt / Atelier
Gsell-Laurent, Paris · Couronnement von ca. 1970 umgesetzt von Jean Dagusseau (Orléans).
Datierung
ca. 1861/1970
Forschungsprojekt
Autor:in und Datum des Eintrags
Katrin Kaufmann 2025

Ikonografie

Beschreibung

Masswerkfenster mit zwei in Rundbogen endenden Lanzetten, darüber kopfstehendes, tropfenförmiges Couronnement. Unter zwei mit Vasen besetzten Baldachinen, die Elemente im Stil der Gotik und der Renaissance vereinen, ist gefasst von architektonischen Rahmen rechts der heilige Johannes der Täufer gezeigt, der am Ufer des Jordans predigt und die Ankunft des Messias prophezeit. Er trägt ein Fellkleid und einen roten Mantel und deutet auf seinen Kreuzstab und das Banner mit der Aufschrift «Agnus Dei» (Lamm Gottes). Links sind Männer und Frauen dargestellt, die andächtig seiner Predigt folgen. Im Vordergrund kniet ein Lamm, das Lamm Gottes als Symbol für Christus. Den Hintergrund nimmt eine Landschaft ein. Der unterste Bereich der beiden Lanzetten ist als architektonischer Sockel mit Drachen und Inschriftenkartuschen gestaltet. Couronnement mit abstrakter Farbverglasung.

Iconclass Code
11H(JOHN THE BAPTIST) · Johannes der Täufer; mögliche Attribute: Buch, Schilfkreuz, Taufgefäß, Honigwabe, Lamm, Stab
48A9876 · Kartusche (Ornament)
48AA9831 · Ornamente in Form von Laubwerk, Ranken, Zweigen - AA - stilisiert
48AA9854 · Ornamente in Form von Vasen - AA - stilisiert
48AA9856 · Ornamente, die von architektonischen Details abgeleitet sind - AA - stilisiert
73C11 · Johannes der Täufer predigt (Christus kann inmitten des Publikums dargestellt sein)
Iconclass Stichworte
Inschrift

ECCE / ·AGNUS DEI
St JEAN BAP // PRECURSEUR

Materialien, Technik und Erhaltungszustand

Technik

Farbloses und farbiges Glas, sowie rotes Überfangglas; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Im 2. Weltkrieg beschädigt und anschliessend eingelagert. 2009 restauriert und ergänzt durch Christine Arveiller, Frépillon. Dabei wurden grosse Teile der Baldachine und der architektonischen Sockel rekonstruiert, sowie in der linken Lanzette diverse Gewandpartien, ein Gesicht und das Lamm, in der rechten Lanzette hingegen das Gesicht und Banner des Johannes. 2009 wiedereingesetzt.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Das Johannes der Täufer-Fenster ist eine von insgesamt 14 Glasmalereien aus dem Pariser Glasmalerei-Atelier Laurent, Gsell et Cie. (später Gsell-Laurent), mit denen um 1861 das Querschiff und der westliche Teil des Langhauses der Kirche Saint-Martin in L’Isle-Adam ausgestattet wurden (L’Isle-Adam, Musée d’Art et d’Histoire Louis-Senlecq: Archives paroissiales, Carton 6, Registre des délibérations de la Fabrique de la Paroisse Saint-Martin 1825–1893, S. 217). Die Fenster des westlichen Teils des Langhauses, zu denen das Johannes der Täufer-Fenster gehört, folgen alle demselben Gestaltungsprinzip und zeigen Szenen aus dem Leben biblischer Personen und Heiliger. Im Musée Carnavalet in Paris wird eine Entwurfszeichnung mit der Beschriftung «Isle Adam» aufbewahrt (D.16229), welche die Bildszene mit Johannes dem Täufer am Jordan zeigt. Die Fensterform und der ornamentale Rahmen weichen jedoch von der für L’Isle-Adam ausgeführten Glasmalerei ab. Wahrscheinlich wurde hier ein bereits vorhandener Entwurf für L’Isle-Adam wiederverwendet. Die genau gleiche Bildszene ist bspw. auch auf einem Fenster aus den 1870er Jahren in der Kirche Saint-Jean-Baptiste in Bouqeval zu finden (siehe auch die zugehörige Entwurfszeichnung im Musée Carnavalet, Paris: D.16266).

Die 14 Fenster von ca. 1861 gehören zu einem Ensemble von über 30 Glasmalereien, die unter der Ägide von Jean-Baptiste Grimot (1810–1885; ab 1848 bis zu seinem Tod Pfarrer von L’Isle-Adam), einem grossen Erneuerer des Kirchengebäudes, entstanden (CG_73–CG_104). Alle diese Glasmalereien wurden von Grimot und diversen Bürgerinnen und Bürger von L’Isle-Adam gestiftet und zwischen 1852 und 1878 von Gsell-Laurent in Paris hergestellt. 1883 betrug ihr Gesamtwert 100’000 Francs (Registre des délibérations de la Fabrique de la Paroisse Saint-Martin 1825–1893, Inventaire des œuvres d’art et mobilier de l’église du 1.1.1883). Die Glasmalereien zeigen Werke der Barmherzigkeit, diverse Apostel und Heilige, einen Marienzyklus, sowie für Kirche und Staat wichtige Protagonisten. Entsprechend dem Baustil der Kirche wählte Gsell für die architektonischen Dekorelemente einen an die Renaissance (und vereinzelt die Gotik) anklingenden Stil. Das Ensemble zählt aufgrund seines Umfangs und seiner Qualität zu den Hauptwerken des Pariser Ateliers.

Im 2. Weltkrieg wurden die Glasmalereien schwer beschädigt. Die erhaltenen Felder und Fragmente wurden eingelagert und die Kirche erhielt 1956 zunächst eine einfache Blankverglasung. 1968–1970 setzte man im Chor neue expressionistische Glasmalereien mit zwölf Szenen aus dem Leben des heiligen Martin ein (Entwurf Maurice Rocher; Umsetzung Jean Dagusseau, Orléans) (Botto, 1998, S. 27–28). Im Zuge einer Kirchenrestaurierung wurden Ende der 1990er Jahre die eingelagerten Glasmalerei-Fragmente des 19. Jahrhunderts gereinigt und inventarisiert; ab ca. 2000 erfolgte ihre Restaurierung. 27 Glasmalereien von Gsell-Laurent konnten wieder an ihrem ursprünglichen Standort eingesetzt werden; zuletzt sind 2017 die Chorfenster von Rocher/Dagusseau eingelagert und durch die Glasmalereien des 19. Jahrhunderts ersetzt worden. Die abstrakte Glasmalerei im Couronnement des Johannes der Täufer-Fensters stammt von Rocher/Dagusseau aus den späten 1960er Jahren.

Datierung
ca. 1861/1970
Zeitraum
1861 – 1970
StifterIn

Kapeler, Familie (Grimot, 1879, S. 23)

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort

Bibliografie und Quellen

Literatur

Botto, R. (1998). L’église Saint-Martin de L’Isle-Adam. Saint-Ouen-l’Aumône: Éditions du Valhermeil.

Botto, R. (2002). L'Art du Vitrail du IXème siècle à nos jours et les vitraux de l'église Saint-Martin de l'Isle-Adam. L’Isle-Adam: Les Amis de L’Isle-Adam.

Botto, R. (2013). 15 ans au service de la restauration des vitraux. Les Cahiers de l’Histoire de L’Isle-Adam (Heft 2). L’Isle-Adam: Les Amis de L’Isle-Adam.

Fort, L. (1979). L’Isle-Adam. Mémoires de la Société historique et archéologique de Pontoise, du Val-d’Oise et du Vexin, 68 (S. 21–24). Pontoise: Société historique et archéologique de Pontoise, du Val d’Oise et du Vexin.

Grimot, J.-B. (1879). Notice historique et archéologique sur l’église paroissiale de l’Isle-Adam. Paris: A. Lahure, S. 22–28.

Bildinformationen

Name des Bildes
FRA_LIsleAdam_EgliseSaintMartin_CG_86
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont / Carole Rabourdin
Aufnahmedatum
2024

Zitiervorschlag

Kaufmann, K. (2025). Johannes der Täufer-Fenster. In Vitrosearch. Aufgerufen am 4. Juni 2025 von https://test.vitrosearch.ch/objects/2713423.

Informationen zum Datensatz

Referenznummer
CG_86