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CG_88: Christophorus-Fenster
(FRA_LIsleAdam_EgliseSaintMartin_CG_88)

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Titel

Christophorus-Fenster

Art des Objekts
Künstler:in / Hersteller:in
Werkstatt / Atelier
Gsell-Laurent, Paris · Couronnement von ca. 1970 umgesetzt von Jean Dagusseau (Orléans).
Datierung
ca. 1856/1970
Forschungsprojekt
Autor:in und Datum des Eintrags
Katrin Kaufmann 2025

Ikonografie

Beschreibung

Masswerkfenster mit zwei in Rundbogen endenden Lanzetten, darüber kopfstehendes, tropfenförmiges Couronnement. Unter zwei mit Vasen besetzten Baldachinen, die Elemente im Stil der Gotik und der Renaissance vereinen, sind gefasst von architektonischen Rahmen vier Szenen zur Vita des Christophorus gezeigt, der laut der Legende beim mächtigsten Herrscher in den Dienst treten will. Links oben trifft Christophorus mit seinem Gebieter während der Jagd auf einen Spielmann (?): Da dieser in seinem Lied den Namen des Teufels erwähnt, wendet sich der Gebieter angstvoll ab. Links unten Christophorus, der nun dem verkleideten Teufel dient: Der Heilige, in einen braunen Mantel mit roter Kapuze gehüllt, reitet neben seinem reich gekleideten Gebieter und deutet auf ein am Wegrand stehendes Kreuz mit dem Leichnam Christi, von dem der Teufel seinen Blick abwenden muss. Oben rechts Christophorus, der auf der Suche nach Christus auf einen Eremiten trifft: Der Eremit steht mit einem Kelch vor seiner Behausung und reicht dem mit gefalteten Händen vor ihm Knienden ein Stück Brot. Im Hintergrund ist eine Flusslandschaft mit einem Felsen und einem Kreuz dargestellt. Unten rechts Christophorus nun bereits als älterer Mann, der als Fährmann Menschen über einen Fluss trägt: Christophorus tritt eben auf seinen Stab gestützt ans Ufer. Im Hintergrund ist am anderen Ufer ein Kind (Christuskind) mit einer Laterne gezeigt, das nach Christophorus ruft. Am Scheibenfuss in einem architektonischen Sockel zwei Schriftkartuschen und das Monogramm der Pariser Glasmalereiwerkstätte. Couronnement mit abstrakter Farbverglasung.

Iconclass Code
11H(CHRISTOPHER)21 · der hl. Christophorus dient einem König, der sich vor dem Satan fürchtet
11H(CHRISTOPHER)22 · der hl. Christophorus dient dem Teufel, der sich vor dem Kreuz fürchtet
11H(CHRISTOPHER)51 · der hl. Christophorus watet mit dem Christuskind auf den Schultern durch das Wasser; er hält den Stock (die Palme) in der Hand; manchmal steht am anderen Ufer ein Einsiedler mit einer Laterne in der Hand neben einer Kapelle
48A9876 · Kartusche (Ornament)
48AA9831 · Ornamente in Form von Laubwerk, Ranken, Zweigen - AA - stilisiert
48AA9854 · Ornamente in Form von Vasen - AA - stilisiert
48AA9856 · Ornamente, die von architektonischen Details abgeleitet sind - AA - stilisiert
Iconclass Stichworte
Inschrift

GL // SANCTUS· / CHRISTOPHORUS· // GL // GL // BEATUS· / FORTITUDINE· // GL

Materialien, Technik und Erhaltungszustand

Technik

Farbloses und farbiges Glas, sowie rotes Überfangglas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, sowie diversen Schmelz- und Lotfarben.

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Im 2. Weltkrieg beschädigt und anschliessend eingelagert. Lanzette rechts 2000 restauriert und ergänzt durch Michel Guével, Valmondois. Dabei wurde insbesondere in der unteren Bildszene der Bereich oberhalb des Kopfes des heiligen Christophorus rekonstruiert. 2001 wiedereingesetzt. Die übrigen Felder wurden 2003/04 ebenfalls durch Michel Guével restauriert und ergänzt (insbesondere Teile des Baldachine). 2004 wiedereingesetzt.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Das Christophorus-Fenster in der heutigen Josephskapelle (bis in die 1870er Jahre Marienkapelle) ist eines von vier gleichartig gestalteten Fenstern mit Heiligenlegenden im östlichen Teil des Langhauses der Kirche Saint-Martin in L’Isle-Adam. Diese wurden gleichzeitig mit dem Rosenfenster in der Westfassade 1856/57 im Pariser Glasmalerei-Atelier Laurent, Gsell et Cie. (später Gsell-Laurent) für je 1200 Francs hergestellt (L’Isle-Adam, Musée d’Art et d’Histoire Louis-Senlecq: Archives paroissiales, Carton 6, Registre des délibérations de la Fabrique de la Paroisse Saint-Martin: 1825–1893, S. 208–209). Im Musée Carnavalet in Paris wird eine Entwurfszeichnung zum Christophorus-Fenster aufbewahrt (D.16202). Sie zeigt, dass in der Bildszene unten rechts ursprünglich das Jesuskind auf den Schultern des Christophorus dargestellt war. Diese Partie der Glasmalerei war im 2. Weltkrieg zerstört und bei der Restaurierung 2003/04 durch einen blauen Hintergrund ersetzt worden. Im Musée Carnavalet in Paris existiert auch eine Entwurfszeichnung zu einem Josephsfenster in der Art der östlichen Langhausfenster mit vier Bildszenen (Vermählung mit Maria; Flucht nach Ägypten; Heilige Familie; Tod Josephs) von 1856 aufbewahrt (D.16310). Dieser Entwurf scheint nicht umgesetzt worden zu sein; ev. war das Josephsfenster ursprünglich anstelle des Christophorus-Fenster vorgesehen.

Die fünf Fenster von 1856/57 gehören zu einem Ensemble von über 30 Glasmalereien, die unter der Ägide von Jean-Baptiste Grimot (1810–1885; ab 1848 bis zu seinem Tod Pfarrer von L’Isle-Adam), einem grossen Erneuerer des Kirchengebäudes, entstanden (CG_73–CG_104). Alle diese Glasmalereien wurden von Grimot und diversen Bürgerinnen und Bürger von L’Isle-Adam gestiftet und zwischen 1852 und 1878 von Gsell-Laurent in Paris hergestellt. 1883 betrug ihr Gesamtwert 100’000 Francs (Registre des délibérations de la Fabrique de la Paroisse Saint-Martin 1825–1893, Inventaire des œuvres d’art et mobilier de l’église du 1.1.1883). Die Glasmalereien zeigen Werke der Barmherzigkeit, diverse Apostel und Heilige, einen Marienzyklus, sowie für Kirche und Staat wichtige Protagonisten. Entsprechend dem Baustil der Kirche wählte Gsell für die architektonischen Dekorelemente einen an die Renaissance (und vereinzelt die Gotik) anklingenden Stil. Das Ensemble zählt aufgrund seines Umfangs und seiner Qualität zu den Hauptwerken des Pariser Ateliers.

Im 2. Weltkrieg wurden die Glasmalereien schwer beschädigt. Die erhaltenen Felder und Fragmente wurden eingelagert und die Kirche erhielt 1956 zunächst eine einfache Blankverglasung. 1968–1970 setzte man im Chor neue expressionistische Glasmalereien mit zwölf Szenen aus dem Leben des heiligen Martin ein (Entwurf Maurice Rocher; Umsetzung Jean Dagusseau, Orléans) (Botto, 1998, S. 27–28). Im Zuge einer Kirchenrestaurierung wurden Ende der 1990er Jahre die eingelagerten Glasmalerei-Fragmente des 19. Jahrhunderts gereinigt und inventarisiert; ab ca. 2000 erfolgte ihre Restaurierung. 27 Glasmalereien von Gsell-Laurent konnten wieder an ihrem ursprünglichen Standort eingesetzt werden; zuletzt sind 2017 die Chorfenster von Rocher/Dagusseau eingelagert und durch die Glasmalereien des 19. Jahrhunderts ersetzt worden. Die abstrakte Glasmalerei im Couronnement des Christophorus-Fensters stammt von Rocher/Dagusseau aus den späten 1960er Jahren.

Datierung
ca. 1856/1970
Zeitraum
1856 – 1970
StifterIn

ev. Kellermann, François Christophe Edmond (1802–1868, Duc de Valmy); Duchesse de Valmy

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort

Bibliografie und Quellen

Literatur

Botto, R. (1998). L’église Saint-Martin de L’Isle-Adam. Saint-Ouen-l’Aumône: Éditions du Valhermeil.

Botto, R. (2002). L'Art du Vitrail du IXème siècle à nos jours et les vitraux de l'église Saint-Martin de l'Isle-Adam. L’Isle-Adam: Les Amis de L’Isle-Adam.

Botto, R. (2013). 15 ans au service de la restauration des vitraux. Les Cahiers de l’Histoire de L’Isle-Adam (Heft 2). L’Isle-Adam: Les Amis de L’Isle-Adam.

Fort, L. (1979). L’Isle-Adam. Mémoires de la Société historique et archéologique de Pontoise, du Val-d’Oise et du Vexin, 68 (S. 21–24). Pontoise: Société historique et archéologique de Pontoise, du Val d’Oise et du Vexin.

Grimot, J.-B. (1879). Notice historique et archéologique sur l’église paroissiale de l’Isle-Adam. Paris: A. Lahure, S. 22–28.

Bildinformationen

Name des Bildes
FRA_LIsleAdam_EgliseSaintMartin_CG_88
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont / Carole Rabourdin
Aufnahmedatum
2024

Zitiervorschlag

Kaufmann, K. (2025). Christophorus-Fenster. In Vitrosearch. Aufgerufen am 4. Juni 2025 von https://test.vitrosearch.ch/objects/2713425.

Informationen zum Datensatz

Referenznummer
CG_88