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CG_89: Adelheid-Fenster
(FRA_LIsleAdam_EgliseSaintMartin_CG_89)

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Titel

Adelheid-Fenster

Art des Objekts
Künstler:in / Hersteller:in
Werkstatt / Atelier
Gsell-Laurent, Paris · Couronnement von ca. 1970 umgesetzt von Jean Dagusseau (Orléans).
Datierung
ca. 1856/1970
Forschungsprojekt
Autor:in und Datum des Eintrags
Katrin Kaufmann 2025

Ikonografie

Beschreibung

Masswerkfenster mit zwei in Rundbogen endenden Lanzetten, darüber kopfstehendes, tropfenförmiges Couronnement. Unter zwei mit Vasen besetzten Baldachinen, die Elemente im Stil der Gotik und der Renaissance vereinen, sind gefasst von architektonischen Rahmen vier Szenen zur Vita der heiligen Adelheid (931 oder 932–999) – Tochter von König Rudolf II. von Burgund, zeitweise Königin von Italien, ostfränkische Königin und Kaiserin des ostfränkisch-deutschen Reiches – gezeigt. Unten links die Almosenverteilung: Adelheid, mit Krone, rotem Kleid und blauem Umhang, verteilt Brot an Bedürftige; im Hintergrund ist eine Landschaft mit Kapelle dargestellt. Oben links führt Adelheid ein Mädchen, womöglich ihre Tochter Emma zum Altar, wo ein Priester die Eucharistie feiert; im Hintergrund sind mehrere reich gekleidete Betende gezeigt. Oben rechts Adelheid im Gefängnis: Die in Ketten gelegte Heilige spricht zu ihren Mitgefangenen, in der Hand hält sie das Kreuz; links neben ihr steht der Gefängniswärter mit dem Schlüsselbund am Gurt. Unten rechts die regierende Adelheid, die ihren Peinigern vergibt: Die Königin thront in der Bildmitte, umgeben von ihren Anhängern, in der Hand eine Schriftrolle; mit dem Zepter in der anderen Hand richtet sie über den vor ihr knienden Gefängniswärter. Am Scheibenfuss in einem architektonischen Sockel zwei Schriftkartuschen und das Monogramm der Pariser Glasmalereiwerkstätte. Couronnement mit abstrakter Farbverglasung.

Iconclass Code
11HH(ADELAIDE) · weibliche Heilige (ADELAIDE)
11Q7324 · die Eucharistie (als viertes der sieben Sakramente)
44B1511 · Königin, Kaiserin etc. (Ehefrau eines Herrschers)
44G311 · Gefängnis, Kerker
46A212 · Almosen geben; andere Formen der Barmherzigkeit, z.B.: Lebensmittel ausgeben
48A9876 · Kartusche (Ornament)
48AA9831 · Ornamente in Form von Laubwerk, Ranken, Zweigen - AA - stilisiert
48AA9854 · Ornamente in Form von Vasen - AA - stilisiert
48AA9856 · Ornamente, die von architektonischen Details abgeleitet sind - AA - stilisiert
57A741 · Verzeihung; Ripa: Perdono
Iconclass Stichworte
Inschrift

GL // SANCTA / ADELAIDIS // GL // GL // REGINA / PAUPERUM // GL

Materialien, Technik und Erhaltungszustand

Technik

Farbloses und farbiges Glas, sowie rotes Überfangglas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot, sowie diversen Schmelz- und Lotfarben.

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Im 2. Weltkrieg stark beschädigt und anschliessend eingelagert. 2002–04 restauriert und ergänzt durch Michel Guével, Valmondois. Dabei wurden insbesondere einige Gewandpartien, die Baldachinbekrönung rechts, sowie die untere Partie der Bildszene oben rechts rekonstruiert. 2005 wiedereingesetzt.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Das Adelheid-Fenster ist eines von vier gleichartig gestalteten Fenstern mit Heiligenlegenden im östlichen Teil des Langhauses der Kirche Saint-Martin in L’Isle-Adam. Diese wurden gleichzeitig mit dem Rosenfenster in der Westfassade 1856/57 im Pariser Glasmalerei-Atelier Laurent, Gsell et Cie. (später Gsell-Laurent) für je 1200 Francs hergestellt (L’Isle-Adam, Musée d’Art et d’Histoire Louis-Senlecq: Archives paroissiales, Carton 6, Registre des délibérations de la Fabrique de la Paroisse Saint-Martin 1825–1893, S. 208–209).

Die fünf Fenster von 1856/57 gehören zu einem Ensemble von über 30 Glasmalereien, die unter der Ägide von Jean-Baptiste Grimot (1810–1885; ab 1848 bis zu seinem Tod Pfarrer von L’Isle-Adam), einem grossen Erneuerer des Kirchengebäudes, entstanden (CG_73–CG_104). Alle diese Glasmalereien wurden von Grimot und diversen Bürgerinnen und Bürger von L’Isle-Adam gestiftet und zwischen 1852 und 1878 von Gsell-Laurent in Paris hergestellt. 1883 betrug ihr Gesamtwert 100’000 Francs (Registre des délibérations de la Fabrique de la Paroisse Saint-Martin 1825–1893, Inventaire des œuvres d’art et mobilier de l’église du 1.1.1883). Die Glasmalereien zeigen Werke der Barmherzigkeit, diverse Apostel und Heilige, einen Marienzyklus, sowie für Kirche und Staat wichtige Protagonisten. Entsprechend dem Baustil der Kirche wählte Gsell für die architektonischen Dekorelemente einen an die Renaissance (und vereinzelt die Gotik) anklingenden Stil. Das Ensemble zählt aufgrund seines Umfangs und seiner Qualität zu den Hauptwerken des Pariser Ateliers.

Im 2. Weltkrieg wurden die Glasmalereien schwer beschädigt. Die erhaltenen Felder und Fragmente wurden eingelagert und die Kirche erhielt 1956 zunächst eine einfache Blankverglasung. 1968–1970 setzte man im Chor neue expressionistische Glasmalereien mit zwölf Szenen aus dem Leben des heiligen Martin ein (Entwurf Maurice Rocher; Umsetzung Jean Dagusseau, Orléans) (Botto, 1998, S. 27–28). Im Zuge einer Kirchenrestaurierung wurden Ende der 1990er Jahre die eingelagerten Glasmalerei-Fragmente des 19. Jahrhunderts gereinigt und inventarisiert; ab ca. 2000 erfolgte ihre Restaurierung. 27 Glasmalereien von Gsell-Laurent konnten wieder an ihrem ursprünglichen Standort eingesetzt werden; zuletzt sind 2017 die Chorfenster von Rocher/Dagusseau eingelagert und durch die Glasmalereien des 19. Jahrhunderts ersetzt worden. Die abstrakte Glasmalerei im Couronnement des Adelheid-Fensters stammt von Rocher/Dagusseau aus den späten 1960er Jahren.

Datierung
ca. 1856/1970
Zeitraum
1856 – 1970
StifterIn

Clère, Familie (Grimot, 1879, S. 25)

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort

Bibliografie und Quellen

Literatur

Botto, R. (1998). L’église Saint-Martin de L’Isle-Adam. Saint-Ouen-l’Aumône: Éditions du Valhermeil.

Botto, R. (2002). L'Art du Vitrail du IXème siècle à nos jours et les vitraux de l'église Saint-Martin de l'Isle-Adam. L’Isle-Adam: Les Amis de L’Isle-Adam.

Botto, R. (2013). 15 ans au service de la restauration des vitraux. Les Cahiers de l’Histoire de L’Isle-Adam (Heft 2). L’Isle-Adam: Les Amis de L’Isle-Adam.

Fort, L. (1979). L’Isle-Adam. Mémoires de la Société historique et archéologique de Pontoise, du Val-d’Oise et du Vexin, 68 (S. 21–24). Pontoise: Société historique et archéologique de Pontoise, du Val d’Oise et du Vexin.

Grimot, J.-B. (1879). Notice historique et archéologique sur l’église paroissiale de l’Isle-Adam. Paris: A. Lahure, S. 22–28.

Bildinformationen

Name des Bildes
FRA_LIsleAdam_EgliseSaintMartin_CG_89
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont / Carole Rabourdin
Aufnahmedatum
2024

Zitiervorschlag

Kaufmann, K. (2025). Adelheid-Fenster. In Vitrosearch. Aufgerufen am 4. Juni 2025 von https://test.vitrosearch.ch/objects/2713426.

Informationen zum Datensatz

Referenznummer
CG_89