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CG_98: Rosenfenster mit Bildmedaillons
(FRA_LIsleAdam_EgliseSaintMartin_CG_98)

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Titel

Rosenfenster mit Bildmedaillons

Art des Objekts
Künstler:in / Hersteller:in
Werkstatt / Atelier
Gsell-Laurent, Paris · Okulus mit dem hl. Martin aus dem Atelier Boutzen (Arcueil), 1996.
Datierung
ca. 1856/1996
Forschungsprojekt
Autor:in und Datum des Eintrags
Katrin Kaufmann 2025

Ikonografie

Beschreibung

Kreisförmiges Masswerkfenster, das im Aufbau am Grundprinzip des Rades orientiert ist. Ein zentraler Okulus ist von sechzehn radial angeordneten, spitz zulaufenden Lanzetten und ebenso vielen kreisrunden Öffnungen mit einer zum Zentrum weisenden Spitze im äussersten Register umgeben. Im Okulus ist der Kirchenpatron, der heilige Martin als Reiter gezeigt. Er teilt mit dem Schwert seinen Mantel, um die eine Hälfte einem vor ihm knienden Bedürftigen zu schenken. Diese Bildszene ist durch einen ornamentalen Rahmen in Rot, Blau, Gelb und Grün gefasst. Die Füllungen der sechzehn Lanzetten sind mit farbigen Ornamenten auf blauem Grund und je einem Bildmedaillon in den Farben Rot, Gelb, Schwarz und Weiss besetzt. Sieben Medaillons verweisen auf das astrologische und weltliche Jahr: die Tierkreiszeichen Widder, Löwe, Fische, Jungfrau und Skorpion, sowie ein Fruchtkorb und ein Feuer für die Jahreszeiten Herbst und Winter sind gezeigt. Die neun übrigen Medaillons sind bildliche Abkürzungen für wichtige Zeitalter, Ereignisse und Personen der christlichen Erzählung: Die Erschaffung der Welt (Erde, Sonne und Mond); die Sintflut (Arche Noah); das antike Rom (Standarte mit dem Hoheitszeichen SPQR); die Jungfrau Maria (Monogramm MA); Maria als Schmerzensmutter (von einem Schwert durchbohrtes Herz); die Passion Christi (Leidenswerkzeuge und Kreuzesaufschrift INRI); die Heilige Dreifaltigkeit (Dreieck mit dem hebräischen Namen Gottes); der heilige Dionysius (Saint Denis), Bischof von Paris (Monogramm SD mit Mitra, Märtyrerpalme und Bischofsstab); die christliche Liturgie und die Sakramente (Monstranz, Weihrauchgefäss, Schlüssel). Die kreisförmigen Öffnungen des äussersten Registers des Rosenfensters sind mit stilisierten Blumen besetzt.

Iconclass Code
11B113 · Dreieck (im Kreis), mit Auge oder Tetragramm, als Symbol der Dreifaltigkeit
11F12 · Marienmonogramme
11F25 · Mater Dolorosa
11F91 · das Hl. Herz Marias
11H(DENIS) · der Bischof von Paris, Dionysius (Denis); mögliche Attribute: Ketten, sein Kopf (oder dessen oberer Teil) in seinen Händen
11H(MARTIN)41 · der hl. Martin teilt seinen Mantel (Barmherzigkeit des hl. Martin); in der Regel wird er zu Pferde dargestellt; er zerteilt den Mantel mit dem Schwert oder legt die Mantelhälfte um die Schultern des Bettlers, der neben ihm kniet
11Q71428 · Weihrauchgefäß
11Q71444 · Ostensorium, Monstranz
11Q73231 · Symbole der Beichte
23G41 · Stilleben, die den Winter darstellen (bei der Einteilung des Jahres in vier Jahreszeiten)
23G44 · Stilleben, die den Herbst darstellen (bei der Einteilung des Jahres in vier Jahreszeiten)
23O13 · Pisces, Fische (Tierkreiszeichen des Februar)
23O21 · Aries, Widder (Tierkreiszeichen des März)
23O32 · Leo, Löwe (Tierkreiszeichen des Juli)
23O33 · Virgo, Jungfrau (Tierkreiszeichen des August)
23O42 · Scorpio (Tierkreiszeichen des Oktober)
23S14 · Rom (als eines der vier Weltreiche)
48AA9833 · Blumenornamente - AA - stilisiert
71A21 · Teilung von Licht und Dunkelheit
71A22 · Erschaffung des Firmaments und Teilung der Wasser unterhalb und oberhalb des Firmaments
71B33111 · die Arche
73D58 · die Aufschrift: I(esus) N(azarenus) R(ex) I(udaeorum)
73D82(CROWN OF THORNS) · Dornenkrone (Leidenswerkzeug)
73D82(NAILS) · Kreuzesnägel (Leidenswerkzeuge)
Iconclass Stichworte
Inschrift

HIVER
BELIER
MATER DOLOROSA
SD
JHWH (in hebräischen Buchstaben)
SPQR
LE LION
AUTOMNE
POISSONS
INRI
MA
VIERGE
SCORPION

Materialien, Technik und Erhaltungszustand

Technik

Farbloses und farbiges Glas, sowie rotes Überfangglas; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Im 2. Weltkrieg kaum beschädigt. 1996 wurde das Fenster im Zuge der Masswerk-Restaurierung durch das Atelier Boutzen (Arceuil) restauriert.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Das Rosenfenster in der Westfassade der Kirche Saint-Martin in L’Isle-Adam wurde gleichzeitig mit vier Fenstern mit Heiligenlegenden im östlichen Teil des Langhauses 1856/57 im Pariser Glasmalerei-Atelier Laurent, Gsell et Cie. (später Gsell-Laurent) hergestellt; es kostete 1100 Francs (L’Isle-Adam, Musée d’Art et d’Histoire Louis-Senlecq: Archives paroissiales, Carton 6, Registre des délibérations de la Fabrique de la Paroisse Saint-Martin 1825–1893, S. 208–209). Im Musée Carnavalet in Paris wird eine Entwurfszeichnung zum Rosenfenster aufbewahrt (D.14638(187)), die sich leicht von der umgesetzten Glasmalerei unterscheidet (keine Bildmedaillons im äussersten Register).

Die fünf Fenster von 1856/57 gehören zu einem Ensemble von über 30 Glasmalereien, die unter der Ägide von Jean-Baptiste Grimot (1810–1885; ab 1848 bis zu seinem Tod Pfarrer von L’Isle-Adam), einem grossen Erneuerer des Kirchengebäudes, entstanden (CG_73–CG_104). Alle diese Glasmalereien wurden von Grimot und diversen Bürgerinnen und Bürger von L’Isle-Adam gestiftet und zwischen 1852 und 1878 von Gsell-Laurent in Paris hergestellt. 1883 betrug ihr Gesamtwert 100’000 Francs (Registre des délibérations de la Fabrique de la Paroisse Saint-Martin 1825–1893, Inventaire des œuvres d’art et mobilier de l’église du 1.1.1883). Die Glasmalereien zeigen Werke der Barmherzigkeit, diverse Apostel und Heilige, einen Marienzyklus, sowie für Kirche und Staat wichtige Protagonisten. Entsprechend dem Baustil der Kirche wählte Gsell für die architektonischen Dekorelemente einen an die Renaissance (und vereinzelt die Gotik) anklingenden Stil. Das Ensemble zählt aufgrund seines Umfangs und seiner Qualität zu den Hauptwerken des Pariser Ateliers.

Das Rosenfenster wurde im 2. Weltkrieg kaum beschädigt. 1996 wurden im Zuge der Masswerk-Restaurierung die Glasmalerei-Füllungen durch die Glasmalerin Morel-Boutzen (Atelier Boutzen, Arcueil) restauriert. Damals wurde anstelle der Uhr, die sich im Oculus befand, eine Glasmalerei mit dem heiligen Martin eingesetzt (Botto, 2002, S. 18).

Datierung
ca. 1856/1996
Zeitraum
1856 – 1996
StifterIn

Taupinart, Albert (1812–1890, Marquis de Tilière); Kellermann, François Christophe Edmond (1802–1868, Duc de Valmy); Duchesse de Valmy; Madame Fissier; Mademoiselle Danis; Monsieur Binder etc.

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort

Bibliografie und Quellen

Literatur

Botto, R. (1998). L’église Saint-Martin de L’Isle-Adam. Saint-Ouen-l’Aumône: Éditions du Valhermeil.

Botto, R. (2002). L'Art du Vitrail du IXème siècle à nos jours et les vitraux de l'église Saint-Martin de l'Isle-Adam. L’Isle-Adam: Les Amis de L’Isle-Adam.

Botto, R. (2013). 15 ans au service de la restauration des vitraux. Les Cahiers de l’Histoire de L’Isle-Adam (Heft 2). L’Isle-Adam: Les Amis de L’Isle-Adam.

Fort, L. (1979). L’Isle-Adam. Mémoires de la Société historique et archéologique de Pontoise, du Val-d’Oise et du Vexin, 68 (S. 21–24). Pontoise: Société historique et archéologique de Pontoise, du Val d’Oise et du Vexin.

Grimot, J.-B. (1879). Notice historique et archéologique sur l’église paroissiale de l’Isle-Adam. Paris: A. Lahure, S. 22–28.

Bildinformationen

Name des Bildes
FRA_LIsleAdam_EgliseSaintMartin_CG_98
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont / Carole Rabourdin
Aufnahmedatum
2024

Zitiervorschlag

Kaufmann, K. (2025). Rosenfenster mit Bildmedaillons. In Vitrosearch. Aufgerufen am 4. Juni 2025 von https://test.vitrosearch.ch/objects/2713435.

Informationen zum Datensatz

Referenznummer
CG_98