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CG_168: Musikalische Heilige-Fenster
(FRA_Rouen_EgliseSaintGodard_CG_168)

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Titel

Musikalische Heilige-Fenster

Art des Objekts
Masse
5 x 2.4 m
Künstler:in / Hersteller:in
Werkstatt / Atelier
Datierung
1865
Standort
Lage
n X
Forschungsprojekt
Autor:in und Datum des Eintrags
Katrin Kaufmann 2023

Ikonografie

Beschreibung

Dreilanzettiges Masswerkfenster mit zwei übereinander angeordneten Bildszenen, die Heilige mit einem Bezug zur Musik zeigen. Unten spielt in einer imaginären Szene in einer halboffenen Galerie die heilige Cäcilia auf der Orgel, während ihr Maria mit dem Christuskind, ein Engel und zwei Heilige, etwa ein vor einem Altar kniender Franziskaner, zuhören. Oben ist rechts vor einem Lesepult mit Choralbuch stehend der reich gekleidete Papst Gregor der Grosse (um 540–604) dargestellt, dem der Heilige Geist in Form einer Taube einen Gesang eingibt. Der Papst ist umgeben von singenden Klerikern und Kindern. Links spielt König David in der Gegenwart von drei Engeln auf einer Leier. Die Bildszenen sind von architektonischen Rahmen im Stil der Renaissance eingefasst, die teils mit Musikinstrumenten-Medaillons besetzt sind. Die Masswerkfüllungen zeigen eine weibliche Heilige, umgeben von musizierenden Engeln.

Iconclass Code
11F42 · Madonna: Maria sitzt oder thront (machmal halbfigurig) und hält das Christuskind in ihrem Schoß (oder vor ihre Brust)
11G21 · singende, musizierende Engel
11H(GREGORY)122 · Gregor der Große als Erfinder der gregorianischen Musik; mit Buch, Feder und Taube
11HH(CECILIA)111 · die hl. Cäcilia musiziert und/oder singt
11I62(DAVID)21 · David als Patron der Musiker
11I62(DAVID)32 · David als Musiker, der in der Regel Harfe spielt
48A9877 · Medaillon (Ornament)
48AA9856 · Ornamente, die von architektonischen Details abgeleitet sind - AA - stilisiert
Iconclass Stichworte
Inschrift

[…]sono · […]es · fecit mo[…] (?) (Feldscheibe 5b)
Sanctus Gregoru[s] (Feldscheibe 4c)

Materialien, Technik und Erhaltungszustand

Technik

Farbloses und farbiges Glas sowie rotes Überfangglas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und diversen Schmelz- und Lotfarben.

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Im 2. Weltkrieg beschädigt und zwischen 1982 und 1993 restauriert durch Michel Durand in Orly (siehe Charenton-le-Pont, Médiathèque de l’architecture et du patrimoine, Fonds I-2017-14 (Archives de Max Ingrand et Michel Durand maîtres-verriers (1950–2006)), cote 41: Seine-Maritime, Rouen, église Saint-Godard).

Entstehungsgeschichte

Forschung

Das Masswerkfenster n X ist eines von 16 Fenstern der Kirche Saint-Godard in Rouen, für die das Pariser Atelier Gsell-Laurent zwischen 1857 und 1867 neue farbige Verglasungen schuf. Die Glasmalerei würdigt verschiedene Heilige mit Bezug zur Musik, etwa die heilige Cäcilia als Schutzpatronin der Musiker und der Kirchenmusik, oder Papst Gregor der Grosse (um 540–604), der im Zusammenhang mit den von ihm initiierten liturgischen Reformen traditionell für die Entwicklung des nach ihm benannten gregorianischen Gesangs verantwortlich gemacht wird.
Im Musée Carnavalet in Paris werden zwei Entwurfszeichnungen zu diesem Fenster aufbewahrt (D.15921; D.15947); daraus wird ersichtlich, dass die Blickrichtung des Engels in der unteren Bildszene bei der Restaurierung vermutlich verändert wurde.
Alle Glasmalereien von Gsell-Laurent für die Kirche Saint-Godard wurden während der Amtszeit des Priesters Pierre Lanchon (1804–1868) erstellt, der sich stark für die Aufwertung des Kirchenraums einsetzte. Die ersten Glasmalereien des Pariser Ateliers wurden in den Seitenschiffen in der Nähe des Chors eingesetzt, das letzte 1867 in der Westfassade der Kirche. Die Glasmalereien erzählen von der Stadtgeschichte sowie dem Leben und Sterben biblischer Personen und Heiliger, die oftmals für Rouen und die Normandie, oder für die Kirche und den Staat Frankreich relevant waren. Häufig sind zwei Bildszenen übereinander angeordnet; passend zum Stil der Kirche wurde für die Rahmen der Bildszenen und die Masswerkfüllungen meist ein Dekor im Stil der Gotik, selten auch im Stil der Renaissance gewählt.
Der Glasmaler Caspar Gsell war in den 1840er Jahren kurzzeitig mit Pierre-Charles Marquis (1798–1874) assoziiert gewesen, der 1852 die drei Glasmalereien für den Chor der Kirche Saint-Godard schuf. In Rouen war Gsell Mitte der 1850er Jahre bereits bekannt als Autor der Verglasungen der neu erbauten Kirche Notre-Dame im benachbarten Bonsecours (CG_105–CG_150). Bei den Glasmalereien für die Kirche Saint-Godard handelt es sich um einen frühen und umfangreichen Zyklus innerhalb seines Werks aus der Zeit, in der sich Gsell definitiv als einer der wichtigsten Glasmaler in Paris etablierte. Mit der Heirat der Tochter seines Firmenpartners 1859 erfolgte auch die Umbenennung des Ateliers von «Laurent, Gsell et Cie.» in «Gsell-Laurent».
Während der Bombardierungen der Stadt Rouen im 2. Weltkrieg wurden die historistischen Glasmalereien der Kirche Saint-Godard teils erheblich beschädigt. Ihre Restaurierung konnte in den 1980er und 1990er Jahren durch Michel Durand (1950–2006) vorgenommen werden.

Datierung
1865
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort

Bibliografie und Quellen

Literatur

Chaline, J.-P. und Chaline, N.-J. (Hg.) (2017). Églises et chapelles de Rouen, un patrimoine à (re)découvrir. Rouen: Les Amis des Monuments Rouennais, S. 102–104.

Licquet, Th. (1869). Rouen. Son histoire, ses monuments et ses environs (8. Auflage). Rouen: A. Le Brument, S. 70–74.

Bildinformationen

Name des Bildes
FRA_Rouen_EgliseSaintGodard_CG_168
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont / Katrin Kaufmann
Aufnahmedatum
2023

Zitiervorschlag

Kaufmann, K. (2023). Musikalische Heilige-Fenster. In Vitrosearch. Aufgerufen am 4. Juni 2025 von https://test.vitrosearch.ch/objects/2713505.

Informationen zum Datensatz

Referenznummer
CG_168