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CG_174: Vinzenz von Paul-Fenster
(FRA_Rouen_EgliseSaintGodard_CG_174)

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Titel

Vinzenz von Paul-Fenster

Art des Objekts
Masse
5 x 2.4 m
Künstler:in / Hersteller:in
Werkstatt / Atelier
Datierung
ca. 1865
Standort
Lage
s X
Forschungsprojekt
Autor:in und Datum des Eintrags
Katrin Kaufmann 2023

Ikonografie

Beschreibung

Dreilanzettiges Masswerkfenster mit zwei übereinander angeordneten Bildszenen zur Vita des heiligen Vinzenz von Paul. Unten ist der Priester Vinzenz von Paul inmitten einer Kinderschar zu sehen, vermutlich in einem Waisenhaus, für deren Einrichtung er sich einsetzte. Nebst den Kindern sind bürgerliche Frauen und Männer sowie eine Nonne gezeigt, welche die Waisen betreuen. Darüber ist der heilige Vinzenz von Paul als Generalseelsorger der Galeeren dargestellt. Er kniet vor einem Fort auf einem Hafenkai und hält zwei Gefangene zurück, die sich mit geschulterten Rudern zu einem Boot aufmachen. Hinter ihm stehen Soldaten mit Helmen und Hellebarden und ihr Befehlshaber mit federbesetztem Hut und einer Kanone zu seinen Füssen. Die Bildszenen sind von architektonischen Rahmen im Stil der Renaissance eingefasst, die teils mit Schriftkartuschen besetzt sind. Am Fuss der Lanzetten erinnern zwei Bildmedaillons in Grisaille an die Fenster-Stifter. Links sind Mitglieder der «Société de Saint-Vincent-de-Paul» in Rouen gezeigt, die sich vor der Büste des Heiligen zu einer Besprechung eingefunden haben. Rechts beten die Mitglieder der Gemeinschaft vor einem Altar, ein dreilanzettiges Fenster als Gabe an die Kirche überreichend. Die Masswerkfüllungen zeigen zwei Taten der Nächstenliebe, die Vinzenz von Paul förderte: zwei Frauen geben einer armen alten Frau Almosen und zwei Nonnen pflegen einen verletzten Mann. Darüber thront ein Engel mit zwei Kindern auf dem Schoss.

Iconclass Code
11H(VINCENT DE PAUL)11 · der hl. Vinzenz von Paul als Patron der Galeerensklaven
11H(VINCENT DE PAUL)42 · der hl. Vinzenz von Paul pflegt Waisen und Findelkinder
48A9875 · Girlanden, Blumengewinde (Ornament)
48A9876 · Kartusche (Ornament)
48AA9856 · Ornamente, die von architektonischen Details abgeleitet sind - AA - stilisiert
57A7 · Wohltätigkeit, Nächstenliebe; Ripa: Beneficio, Benevolenza o Affettione
Iconclass Stichworte
Inschrift

NATUS / 1576 // OBEIT / 1660 // SANCTIFICATUR / 1737
1840 · / OFFERT PAR LA Ste DE / St· VINCENT DE PAUL / 18[…]

Materialien, Technik und Erhaltungszustand

Technik

Farbloses und farbiges Glas sowie rotes Überfangglas; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Im 2. Weltkrieg beschädigt und zwischen 1982 und 1993 restauriert durch Michel Durand in Orly (siehe Charenton-le-Pont, Médiathèque de l’architecture et du patrimoine, Fonds I-2017-14 (Archives de Max Ingrand et Michel Durand maîtres-verriers (1950–2006)), cote 41: Seine-Maritime, Rouen, église Saint-Godard). 2023 diverse Fehlstellen.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Das Masswerkfenster s X ist eines von 16 Fenstern der Kirche Saint-Godard in Rouen, für die das Pariser Atelier Gsell-Laurent zwischen 1857 und 1867 neue farbige Verglasungen schuf. Es wurde von der ältesten Vinzenzgemeinschaft (Société de Saint-Vincent-de-Paul) Rouens gestiftet, die vom 1840 nach Rouen zugezogenen Auguste le Taillandier (1811–1886) initiiert wurde. Taillandier war ein Freund Frédéric Ozanams (1813–1853), der in den 1830er Jahren in Paris die erste Vinzenzgemeinschaft gegründet hatte, die sich für die Ärmsten der Gesellschaft einsetzte. Namensgeber und Vorbild der Gemeinschaften war der französische Priester Vinzenz von Paul (1581–1660), der als Begründer der neuzeitlichen Caritas gilt. Das Bildmedaillon am Fuss der linken Lanzette zeigt wohl die Gründungsversammlung der Vinzenzgemeinschaft in Rouen 1841 (vgl. Chaline/Chaline, 2017, S. 103). Im Musée Carnavalet in Paris wird eine Entwurfszeichnung zu diesem Fenster aufbewahrt (D.16042).
Alle Glasmalereien von Gsell-Laurent für die Kirche Saint-Godard wurden während der Amtszeit des Priesters Pierre Lanchon (1804–1868) erstellt, der sich stark für die Aufwertung des Kirchenraums einsetzte. Die ersten Glasmalereien des Pariser Ateliers wurden in den Seitenschiffen in der Nähe des Chors eingesetzt, das letzte 1867 in der Westfassade der Kirche. Die Glasmalereien erzählen von der Stadtgeschichte sowie dem Leben und Sterben biblischer Personen und Heiliger, die oftmals für Rouen und die Normandie, oder für die Kirche und den Staat Frankreich relevant waren. Häufig sind zwei Bildszenen übereinander angeordnet; passend zum Stil der Kirche wurde für die Rahmen der Bildszenen und die Masswerkfüllungen meist ein Dekor im Stil der Gotik, selten auch im Stil der Renaissance gewählt.
Der Glasmaler Caspar Gsell war in den 1840er Jahren kurzzeitig mit Pierre-Charles Marquis (1798–1874) assoziiert gewesen, der 1852 die drei Glasmalereien für den Chor der Kirche Saint-Godard schuf. In Rouen war Gsell Mitte der 1850er Jahre bereits bekannt als Autor der Verglasungen der neu erbauten Kirche Notre-Dame im benachbarten Bonsecours (CG_105–CG_150). Bei den Glasmalereien für die Kirche Saint-Godard handelt es sich um einen frühen und umfangreichen Zyklus innerhalb seines Werks aus der Zeit, in der sich Gsell definitiv als einer der wichtigsten Glasmaler in Paris etablierte. Mit der Heirat der Tochter seines Firmenpartners 1859 erfolgte auch die Umbenennung des Ateliers von «Laurent, Gsell et Cie.» in «Gsell-Laurent».
Während der Bombardierungen der Stadt Rouen im 2. Weltkrieg wurden die historistischen Glasmalereien der Kirche Saint-Godard teils erheblich beschädigt. Ihre Restaurierung konnte in den 1980er und 1990er Jahren durch Michel Durand (1950–2006) vorgenommen werden.

Datierung
ca. 1865
StifterIn

Société Saint-Vincent de Paul, Rouen

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort

Bibliografie und Quellen

Literatur

Chaline, J.-P. und Chaline, N.-J. (Hg.) (2017). Églises et chapelles de Rouen, un patrimoine à (re)découvrir. Rouen: Les Amis des Monuments Rouennais, S. 102–104.

Eude, R. (1957). Histoire religieuse du diocèse de Rouen au XIXe siècle. Les œuvres catholiques. Études Normandes (Heft 79), S. 145-147.

Licquet, Th. (1869). Rouen. Son histoire, ses monuments et ses environs (8. Auflage). Rouen: A. Le Brument, S. 70–74.

Bildinformationen

Name des Bildes
FRA_Rouen_EgliseSaintGodard_CG_174
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont / Katrin Kaufmann
Aufnahmedatum
2023

Zitiervorschlag

Kaufmann, K. (2023). Vinzenz von Paul-Fenster. In Vitrosearch. Aufgerufen am 4. Juni 2025 von https://test.vitrosearch.ch/objects/2713511.

Informationen zum Datensatz

Referenznummer
CG_174