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CG_178: Taufe von Chlodwig und Taufe von Rollo-Fenster
(FRA_Rouen_EgliseSaintGodard_CG_178)

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Titel

Taufe von Chlodwig und Taufe von Rollo-Fenster

Art des Objekts
Masse
5 x 2.4 m
Künstler*in / Hersteller*in
Werkstatt / Atelier
Datierung
1857
Standort
Lage
s VI
Forschungsprojekt
Autor*in und Datum des Eintrags
Katrin Kaufmann 2023

Ikonografie

Beschreibung

Dreilanzettiges Masswerkfenster mit zwei übereinander angeordneten Bildszenen zur Vita zweier Heiliger. Unten ist die Taufe von Chlodwig I. durch Bischof Remigius (Saint Rémi) in der Kathedrale von Reims um 500 zu sehen. Rechts ist der nackte König mit gefalteten Händen im Taufbecken dargestellt, hinter ihm warten weitere entblösste Männer: seine Krieger, die sich ebenfalls taufen lassen. Über Chlodwig I. schwebt als Taube der Heilige Geist, die Ampulle mit dem Salböl im Schnabel haltend (Wunder der Heiligen Ampulle). Bischof Remigius giesst Wasser über Chlodwig I. und segnet ihn. Hinter dem Bischof stehen rechts zwei Heilige, zudem ein reich gekleideter Mann und mehrere Frauen, darunter Königin Chrodechild (Sainte Clotilde). In der oberen Bildszene ist in ähnlicher Weise die Taufe des Wikingers Rollo 912 in der Kathedrale von Rouen durch den Erzbischof von Rouen gezeigt. Rollo kniet nackt und betend im Taufbecken, während der Bischof eine Hand auf sein Haupt legt und ihn segnet. Hinter Rollo ist vermutlich der westfränkische König Karl III. zu sehen. Weitere Geistliche, ein Knabe mit Weihrauchfass und gerüstete Soldaten wohnen der Taufe bei. Die Bildszenen sind durch architektonische Rahmen mit Dekor im Stil der Gotik gefasst. Am Fuss der mittleren Lanzette das Wappen der Stadt Rouen. Masswerkfüllungen mit den von Schriftbändern umwundenen Ganzfiguren von Bischof Remigius und einem ihm mit einer Keule drohenden Dämon vor einem Venustempel; darüber thront die betende Maria, flankiert von Sonne und Mond.

Iconclass Code
11F24 · Maria als Sitzfigur (allein)
11H(REMIGIUS)41 · der hl. Remigius tauft den Frankenkönig Chlodwig; manchmal erscheint eine Taube mit Ölfläschchen im Schnabel
11K · Teufel und Dämonen
11Q73211 · feierliche Taufe (durch einen Bischof oder Priester)
11Q73214 · Taufbecken
25L(ROUEN) · allegorische oder symbolische Darstellung von Städten (ROUEN)
48AA9855 · Lambrequin (Ornament) - AA - stilisiert
48AA9856 · Ornamente, die von architektonischen Details abgeleitet sind - AA - stilisiert
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Rouen

Inschrift

gens ista credens / suscipiet fidei sacramento (Masswerkscheibe 8a/b)
suscitabo tibi a remotis insulis homines qui (Masswerkscheibe 8b/c)
[…] episcop […] (Feldscheibe 5a)

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Im 2. Weltkrieg beschädigt und zwischen 1982 und 1993 restauriert durch Michel Durand in Orly (siehe Charenton-le-Pont, Médiathèque de l’architecture et du patrimoine, Fonds I-2017-14 (Archives de Max Ingrand et Michel Durand maîtres-verriers (1950–2006)), cote 41: Seine-Maritime, Rouen, église Saint-Godard).

Technik

Farbloses und farbiges Glas sowie rotes und blaues Überfangglas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und diversen Schmelz- und Lotfarben.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Das Masswerkfenster s VI ist eines von 16 Fenstern der Kirche Saint-Godard in Rouen, für die das Pariser Atelier Gsell-Laurent zwischen 1857 und 1867 neue farbige Verglasungen schuf. Es wurde 1855 von der Stadt Rouen gestiftet (Archives départementales de la Seine-Maritime: 7 V 205, Église Saint-Godard, 185–187) und 1857 eingesetzt. Mit den Taufen von Chlodwig I. und Rollo (vgl. Licquet, 1869, S. 71) stellt die Glasmalerei die Bekehrung von zwei für Frankreich und die Normandie wichtigen Herrschern dar. Chlodwig I. wird als Begründer des Frankenreichs angesehen, zu dessen Hauptstadt er Paris machte. Rollo kommandierte den letzten grossen Überfall der Wikinger auf das Westfrankenreich und wurde von Karl III. dem Einfältigen zum Grafen von Rouen ernannt; seine Nachkommen waren die Herzöge der Normandie. In der unteren Bildszene sind zwei Heilige gezeigt, die der Konversion und Taufe von Chlodwig I. beigewohnt haben, womöglich der Kirchenpatron Gildard (Saint Godard) und sein vermeintlicher Bruder Medardus (Saint Médard), oder ein dritter im Journal de Rouen vom 22. August 1857 erwähnter Heiliger, Vedastus (Saint Vaast).
Die Figuren des Bischofs und des Dämons im Masswerk nehmen Bezug auf den letzten Überfall der Wikinger auf das Westfrankenreich. Der Dämon droht Remigius damit, er werde Fremde auf ihn hetzen, der Bischof antwortet ihm, dass er diese bekehren werde (siehe Journal de Rouen, 22.8.1857, 2).
Thematisch besteht eine Parallele zum nebenstehenden Fenster s V (CG_179), das die Berufung des Paulus und des Augustinus zeigt.
Alle Glasmalereien von Gsell-Laurent für die Kirche Saint-Godard wurden während der Amtszeit des Priesters Pierre Lanchon (1804–1868) erstellt, der sich stark für die Aufwertung des Kirchenraums einsetzte. Die ersten Glasmalereien des Pariser Ateliers wurden in den Seitenschiffen in der Nähe des Chors eingesetzt, das letzte 1867 in der Westfassade der Kirche. Die Glasmalereien erzählen von der Stadtgeschichte sowie dem Leben und Sterben biblischer Personen und Heiliger, die oftmals für Rouen und die Normandie, oder für die Kirche und den Staat Frankreich relevant waren. Häufig sind zwei Bildszenen übereinander angeordnet; passend zum Stil der Kirche wurde für die Rahmen der Bildszenen und die Masswerkfüllungen meist ein Dekor im Stil der Gotik, selten auch im Stil der Renaissance gewählt.
Der Glasmaler Caspar Gsell war in den 1840er Jahren kurzzeitig mit Pierre-Charles Marquis (1798–1874) assoziiert gewesen, der 1852 die drei Glasmalereien für den Chor der Kirche Saint-Godard schuf. In Rouen war Gsell Mitte der 1850er Jahre bereits bekannt als Autor der Verglasungen der neu erbauten Kirche Notre-Dame im benachbarten Bonsecours (CG_105–CG_150). Bei den Glasmalereien für die Kirche Saint-Godard handelt es sich um einen frühen und umfangreichen Zyklus innerhalb seines Werks aus der Zeit, in der sich Gsell definitiv als einer der wichtigsten Glasmaler in Paris etablierte. Mit der Heirat der Tochter seines Firmenpartners 1859 erfolgte auch die Umbenennung des Ateliers von «Laurent, Gsell et Cie.» in «Gsell-Laurent».
Während der Bombardierungen der Stadt Rouen im 2. Weltkrieg wurden die historistischen Glasmalereien der Kirche Saint-Godard teils erheblich beschädigt. Ihre Restaurierung konnte in den 1980er und 1990er Jahren durch Michel Durand (1950–2006) vorgenommen werden.

Datierung
1857
StifterIn

Stadt Rouen

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort

Bibliografie und Quellen

Literatur

Chaline, J.-P. und Chaline, N.-J. (Hg.) (2017). Églises et chapelles de Rouen, un patrimoine à (re)découvrir. Rouen: Les Amis des Monuments Rouennais, S. 102–104.

Journal de Rouen, 22.08.1857, S. 2.

Licquet, Th. (1869). Rouen. Son histoire, ses monuments et ses environs (8. Auflage). Rouen: A. Le Brument, S. 70–74.

Bildinformationen

Name des Bildes
FRA_Rouen_EgliseSaintGodard_CG_178
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont / Katrin Kaufmann
Aufnahmedatum
2023

Zitiervorschlag

Kaufmann, K. (2023). Taufe von Chlodwig und Taufe von Rollo-Fenster. In Vitrosearch. Aufgerufen am 10. Mai 2025 von https://test.vitrosearch.ch/objects/2713515.

Informationen zum Datensatz

Referenznummer
CG_178
Autor*in und Datum des Eintrags
Katrin Kaufmann 2023