Name

Singer, Heinrich

Namensvarianten
H. Singer · H. Singer, Zürich · Johann Heinrich Singer
Lebensdaten
Stein a. Rhein 1869–1953 Zürich
AutorIn und Datum des Eintrags
Christina Snopko 2022
Standorte mit Objekten
Biografische Daten

Johann Heinrich Singer war als Glasmaler und Wappenmaler mit eigener Werkstatt in Zürich tätig.
Geboren wurde er am 18. August 1869 in Stein am Rhein. Seine Eltern waren Heinrich und Susanna Singer (geborene Nüferlin). Ein (älterer) Bruder ist nachweisbar, der allerdings noch im Kleinkindalter verstorben ist (Familienregister Band 1, Stadtarchiv Stein am Rhein, S. 376). Singer war seit seiner Jugendzeit gehörlos (Marin, 1939, S. 131). Über sein Leben in Stein ist nichts bekannt.

Singer besuchte die Taubstummenanstalt in Riehen. Danach siedelte die Familie nach Winterthur über, wo er das dortige Technikum besuchte (Marin, 1939, S. 131). Der im Zeichnen talentierte Singer beschäftigte sich wahrscheinlich bereits noch in Winterthur mit der Glasmalerei, bevor sich ein Aufenthalt in München anschloss. Danach, wahrscheinlich ab ungefähr 1891, arbeitete Singer in der Berner Werkstatt von Rudolf Münger, wo seine ersten Scheiben entstanden sind: Zunft-, Familien- und Kirchenfenster (Marin, 1939, S. 131).

Im Mai 1900 siedelte Heinrich Singer nach Zürich über, die Heirat mit Bertha (geborene Singer; 1875–1948) fand im September des gleichen Jahres statt. Die vier Kinder des Paares Singer sind in den Jahren 1901, 1903, 1905 und 1912 geboren (Meldekarten der Einwohnerkontrolle Zürich von Heinrich Singer, 1900–1953).

Wahrscheinlich zeitgleich mit dem Umzug nach Zürich (oder kurz danach) beginnt die Selbstständigkeit, obgleich dies erst ab 1904 mit dem Eintrag im entsprechenden Adressbuch der Stadt Zürich belegt werden kann. Der Eintrag für die Beckenhofstrasse 62 lautet: “Heinrich Singer – Kunstglaserei, Glasmalerei und Aetzerei”.
In den folgenden Jahre sind einige Umzüge festzustellen: ab 1908 war Singer an der Clausiusstrasse 44 im Kreis 4 und von 1915 bis 1926 an der Ekkehardstrasse 14 gemeldet. Ab 1927 bis zu seinem Tod lebte und arbeitete er an der Hirslanderstrasse 24. Heinrich Singer verstarb am 21. Mai 1953 in Zürich.

Belegt sind Wappenscheiben im Besitz des Historischen Museum Thurgau und in den städtischen Sammlungen von Stein am Rhein.

Literatur

Adressbuch der Stadt Zürich. (1904). Orell Füssli, S. I. 351.

Adressbuch der Stadt Zürich. (1908). Orell Füssli, S. I. 406.

Adressbuch der Stadt Zürich. (1915). Orell Füssli, S. I. 515.

Adressbuch der Stadt Zürich. (1926). Orell Füssli, S. I. 710.

Adressbuch der Stadt Zürich. (1927). Orell Füssli, S. I. 730.

Adressbuch der Stadt Zürich. (1953). Orell Füssli, S. I. 1302 und II. 96.

Familienregister Band 1 (Eltern und Geschwister von J. H. Singer). (o.J.). Stadtarchiv Stein am Rhein [StadtA StaR C 04.15.05-1a, S. 376].

Familienregister Band 2 (Eintrag J. H. Singer). (o.J.). Stadtarchiv Stein am Rhein [StadtA StaR C 04.15.05-2, S. 207].

Marin (1939). Kunstglaser Heinrich Singer, Zürich. Schweizerische Gehörlosen-Zeitung, 33(17), 131. Abgerufen am 29.1.2024, von https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=son-002:1939:33::461#139

Meldekarten der Einwohnerkontrolle Zürich von Heinrich Singer. (1900–1953). Stadtarchiv Zürich [V.E.c.100].