Name

Janssen, Gerhard

Birth and Death
Utrecht 1636–1725 Wien
Author and Date of Entry
Elisa Ambrosio 2017
Locations With Objects
Biographical Data

Zur Erinnerung an Gerhard Janssen verfertigte sein Geselle Ulrich Daniel Metzger am 9. und am 29. Juli 1725, kurz nach dessen Tod, zwei Hinterglasbilder in der Eglomisé-Technik. Das erste befindet sich in der Sammlung Ruth und Frieder Ryser des Vitrocentre Romont. Das zweite ist heute veschollen (ehemals Stift Göttweig). Aus den Inschriften dieser Ehrentafeln geht hervor, dass Janssen am 21. Juli 1636 in Utrecht zur Welt kam, von 1650 bis 1654 zu Vreden in Westfalen als Lehrling weilte und dann in Zutphen (Niederlande) lebte. 1662 zog er nach Wien, wo er bis zu seinem Lebensende blieb. Er starb am 3. Juni 1725 im Alter von 88 Jahren. Metzger bezeichnet ihn als Hof- und bürgerlichen Glasmale sowie als Meister der Ätz- oder Damascierkunst. Wo Janssen die Technik der mit Blattgold hinterlegten Lackradierung bzw. die Kunst des Radierens gelernt hat, bleibt noch offen. Er lieferte Bilder und Hinterglasbilder unter anderem an Fürst Karl Eusebius von Lichtenstein.

Literature

Bergmann, U., & Jolidon, Y. (2008). Das Reise- und Rezeptbüchlein des Speyrer Glas- und Hinterglasmalers Ulrich Daniel Metzger. In K. Boulanger & M. Hérold (Hrsg.), Le vitrail et les traités du Moyen Âge à nos jours. Akten des XXIII. internationalen Kolloquiums des Corpus Vitrearum, Tours 3.–7.07.2006 (S. 191–204). Bern : Peter Lang.

Roethlisberger, M. (1987). The prints of Gerhardt Janssen. Print Quarterly, IV(3), 288–295.

Ryser, F. (1991). Verzauberte Bilder. Die Kunst der Malerei hinter Glas von der Antike bis zum 18. Jahrhundert. München : Klinkhardt & Biermann. S. 151.

Ryser, F., Jolidon, Y., Bretz, S., Keller, R., Bergmann, U., & Trümpler, S. (2000). Glanzlichter. Die Kunst der Hinterglasmalerei / Reflets enchanteurs. L'art de la peinture sous verre. Bern : Benteli Verlag, S. 270–271.

Salmen, B., & Ryser, F. (1997). Glas – Glanz – Farbe. Vielfalt barocker Hinterglaskunst im Europa des 17. und 18. Jahrhunderts (Ausstellungskatalog Schlossmuseum Murnau). Murnau : Markt Murnau. S. 41–43.