Name

Kreuzer, Adolf

Variants
Ad. Kreuzer · Kreutzer
Birth and Death
* 17.3.1843 Furtwangen, † 4.9.1915 Zürich
Author and Date of Entry
Sarah Keller 2021
Locations With Objects
Biographical Data

Der aus Furtwangen gebürtige Adolf Kreuzer absolvierte seine Ausbildung bei Johann Jakob Röttinger in Zürich. 1866 eröffnete er ein eigenes Geschäft in seiner Heimat Furtwangen, kehrte aber bereits zwei Jahre später wieder in die Werkstatt Röttinger zurück. In der Folge war Kreuzer zeitweilig als Geschäftsführer bei Karl Wehrli in Zürich Aussersihl tätig. 1883 eröffnete er an der Schützengasse 23 eine eigene Werkstatt in Zürich und erhielt zahlreiche Aufträge für sakrale und profane Glasmalereien. In seinen Briefköpfen pries er sowohl seine Kirchenfenster als auch die Nachschöpfung und Restaurierung alter Wappenscheiben sowie Salon-, Erker- und Treppenhausfenster an (Zentralbibliothek Zürich, Nachlass H. Angst, 53.23). Er erhielt mehrere Auszeichnungen für seine Werke, so 1889 und 1893 an den Weltausstellungen von Paris und Chicago sowie 1894 und 1896 an den Schweizerischen Landesausstellungen in Zürich und Genf. Wiederholt zog er mit seiner Werkstatt um: Spätestens 1892 war er an der Neptunstrasse 29 in Zürich-Hottingen ansässig, 1898 an der Schienhutgasse 3/5. Kurz darauf zog Kreuzer, der seit 1892 Ehrenmitglied der Solothurner Lukasbrüderschaft war, nach Solothurn und schuf Fenster für verschiedene Kirchen in der dortigen Umgebung. Dort malte 1901 Cuno Amiet ein Porträt des Glasmalers (Kunstmuseum Solothurn, Inv. A I 164, 1906; vgl. Müller/Radlach). 1904 war er zurück in Zürich, nun an der Nordstrasse 36. Nach zwei weiteren Umzügen (Nordstrasse 40, Volkmarstrasse 9) verstarb er im Jahr 1915. Viele seiner Glasmalereien waren für Zürcher und Solothurner Gebäude bestimmt, aber auch in der Westschweiz oder in Portugal fand er Auftraggeber.

Werke (Auswahl):
1889 Tauffenster in der Collégiale in Romont; 1892 jüdische Abdankungshalle, Unterer Friesenberg, Zürich; 1892 Ornamentfenster im maurischen Saal des Schloss Castell in Tägerwilen; 1895 paritätische Kirche Diessenhofen (heute Reformierte Kirche St. Dionysius).

Literature

Müller, F., & Radlach, V. (2014). Cuno Amiet. Die Gemälde 1883–1919 (Œuvrekataloge Schweizer Künstler und Künstlerinnen 28). Zürich: Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft / Scheidegger & Spiess, 2014, Kat. Nr. 1901.13. Abgerufen von https://www.cuno-amiet.ch/werke.aspx?id=6009585.

Giese, F., & Keller, S. (2022). Orientrezeption zwischen Kopie und Imagination: die neo-maurischen Glasmalereien im Schloss Castell in Tägerwilen. Denkmalpflege im Thurgau, Bd. 23, im Druck.

Scheiwiller-Lorber, E. (2014). "...gemäß den Regeln und Gesetzen der Ästhetik und der christlichen Kunst...". Johann Jakob Röttinger: Ein Glasmalerpionier im Dienste des Historismus (Publications du Vitrocentre Romont). Bern: Verlag Lang, S. 209-211.