Oberwil gehörte zur Herrschaft Strassberg und gelangte mit dieser 1388 an Bern und 1393 zur damals ins Leben gerufenen Landvogtei Büren. Der heutigen Kirche gingen mehrere Vorgängerbauten voraus, deren ältester aufgrund archäologischer Befunde aus dem 7./8. Jahrhundert stammte. Die mittelalterliche Mauritiuskirche von Oberwil war die Mutterkirche der ganzen Gegend und umschloss auch die Gemeinde Büren. Ihre Kollatur kam über die Grafen von Nidau und die Edlen von Büttikon 1408 an das Niedere Spital (Spittel) von Bern und erst 1839 an den dortigen Staat. An das vermutlich um 1480 errichtete Langhaus wurde 1506/07 ein Polygonalchor angefügt. Die für 1525/26 bezeugte Feuersbrunst führte damals sicher zu Erneuerungsarbeiten. Weitere Umbauten erfolgten 1604/05, 1689–1692, zu Beginn des 18. Jahrhunderts (Langhaus um ein Seitenschiff verbreitert), 1794 und 1796 (Reparaturen im Chorbereich). In der Neuzeit kam es 1929/30 und 1979 zu Renovationen.
Robert Aeberhard, Kirchen im Seeland, Biel 1980.