Die Anfänge der Freiburger Museumsinstitution reichen bis ins Jahr 1774 zurück. In diesem Jahr vermachte Tobias Gerfer der Bibliothek des Jesuitenkollegiums seine Medaillensammlung. Die eigentliche Gründung eines Museums erfolgte 1823 mit der Errichtung eines physikalischen und naturgeschichtlichen Kabinetts in eben diesem Kollegium. Seit 1838 wurden auch Antiquitäten und volkskundliche Werke im Erweiterungsbau des Kollegiums, dem Lyzeum, ausgestellt. Wenn auch Teile der Exponate im Sonderbundskrieg von 1848 verlorengingen, so wuchs die Sammlung im Laufe der folgenden Jahrzehnte durch Schenkungen und Ankäufe um ein Vielfaches an. Zu den bedeutendsten Schenkungen gehören sicher die Werke der Bildhauerin und Malerin Marcello (Adèle d'Affry, Herzogin Castiglione Colonna), für die 1881 eigene Räume unter der Bezeichnung "Musée Marcello" eingerichtet wurden. Unter den Konservatoren Louis Grangier (1875–1899) und Max de Techtermann (1899–1907) gehörte auch die Glasmalerei zu den Schwerpunkten der Sammelpolitik. Erst als die lothringische Gräfin Saulxures 1917 dem Kanton ihre Sammlung von Möbeln und Kunsthandwerk unter der Bedingung vermachte, dass sie im Ratzehof ausgestellt werde, wurde das Museum an seinen heutigen Standort verlegt und 1922 eröffnet. Das Museum für Kunst und Geschichte sammelt und bewahrt vornehmlich Kunstwerke und historische Relikte, die aus dem Kanton Freiburg stammen oder für diesen von Bedeutung sind. Es ist heute in drei benachbarten Gebäuden eingerichtet:
Villiger, V. Hrsg. (2008). Museum für Kunst und Geschichte Freiburg – die Sammlung. Bern, Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte