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BE_242: Wappenscheibe Christoph von Graffenried
(BE_Habkern_refK_GraffenriedC)

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Title

Wappenscheibe Christoph von Graffenried

Type of Object
Artist / Producer
Zwirn, Matthias · durch Quelle gesichert
Dating
1666
Dimensions
32.1 x 20.3 cm im Licht
Location
Place
s II 1b
Inventory

Iconography

Description

Das Vollwappen Christoph von Graffenrieds ist vor wolkig blauen Grund gesetzt. Die architektonische Rahmung besteht aus roten Säulen im Vordergrund und Pilastern, die einen violetten Flachbogen mit einer darüber gesetzten Balustrade tragen. Am Fuss nimmt die bunte Rollwerkkartusche mit der Stifterinschrift die ganze Scheibenbreite ein.

Iconclass Code
46A122 · armorial bearing, heraldry
Heraldry

Wappen von Graffenried, Christoph

Inscription

Hr. Christoph von Graffenriedt, Vennerr vnd / Des Rhats der Statt Bern: Ao. 1666.

Signature

Keine

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Der Wappenschild und die kleinen angrenzenden Stücke der Helmdecke neu ergänzt; ein Glasausbruch in der Helmdecke; einige Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technique

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer und violetter Schmelzfarbe.

History

Research

Christoph von Graffenried (1603–1687), der Sohn Abrahams (1580–1620), trat nach Studien in Lausanne, Genf, Dijon und Paris in die Leibgarde des Prinzen Friedrich Heinrich von Oranien ein.Nach seiner Rückkehr wurde er 1635 in Bern Mitglied des Grossen und 1651 des Kleinen Rats. 1642–1648 amtete er als Landvogt von Nidau. 1654 war er Bauherr und zwischen 1657–1685 viermal Venner zu Pfistern. Daneben durchlief er eine militärische Karriere, unter anderem 1655 als Kriegsrat, 1659 als Kommandant der Waadt sowie 1683 als Oberkommandant der deutschen Lande. Er war dreimal verheiratet: seit 1631 mit Anna von Mülinen, der Tochter Josuas und Witwe des Sulpitius Tscharner, seit 1648 mit Barbara Augsburger, der Tochter Johann Ludwigs und Witwe Samuel Zehenders, sowie seit 1659 mit Margaretha Tscharner, der Tochter Samuels und Witwe des Johann Georg von Werdt (HBLS 3/1926, S. 629; HLS 5/2006, S. 588).
Scheiben Christoph von Graffenrieds finden sich noch heute in den Kirchen Habkern (1666), Ringgenberg (1671), Kirchenthurnen (1673), Gsteig (1673), Beatenberg (1673), Langnau (1674), Leissigen (ca. 1675) und Steffisburg (1681) sowie zwei im Schloss Burgistein (von 1668 und 1677). Verschollen sind die vormals im Pfarrhaus von Grosshöchstetten (1670) sowie in den Kirchen von Unterseen bei Interlaken (1675), Gampelen (1677), Sigriswil (1678) und Kirchdorf (1679) vorhandenen Glasgemälde des Stifters (Thormann/von Mülinen 1896, S. 64, 72, 86, 91). Zudem befand sich 1978 eine Wappenscheibe von Graffenrieds aus der Zeit um 1660 im Kunsthandel (Kat. Stuker 1978, Nr. 3022).

Die in die erneuerte Kirche gestiftete Scheibe des Venners lässt sich aufgrund der Seckelamtsrechnung vom Weinmonat (Oktober) 1666 dem Berner Glasmaler Matthias Zwirn zuschreiben, der für "...Ihr g., der Statt Bern, wie auch der dahmahligen Hrn. Sekellmeistr und Venneren Ehrenwappen, In die nüwerbuwenn Kirchen zu Hapkheren, gemahlet...", mit mehr als 16 Kronen bezahlt wurde (Keller-Ris 1915, S. 168). Darauf weist auch der Stil und die Technik der Scheibe. Das Glasgemälde mit dem vor wolkig blauen Grund gesetzten Vollwappen des Christoph von Graffenried ist ähnlich komponiert wie die Scheiben Abraham von Werdts und Johann Jakob Buchers in Habkern. Es bildet mit der identisch aufgebauten Wappenscheibe Vinzenz Stürlers ein Paar.

Dating
1666
Place of Manufacture
Owner

Kirchgemeinde Habkern.
Die Unterhaltspflicht der sechs 1909 im Chor befindlichen Glasgemälde damals vom Staat Bern zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach dem am 1. April 1940 überarbeiteten Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt 1936 von B. v. Rodt [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]).

Bibliography and Sources

Literature

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 47, 65.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 32, 249.

J. Keller-Ris, Die Fenster- und Wappenschenkungen des Staates Bern von 1540 bis 1797, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 17/1915, S. 168.

Claude Hämmerly, Habkern – Eine Freundschaft, 1999., S. 30f.

Uta Bergmann, Die Freiburger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts, Bern 2014, Bd. 2, S. 630 (Matthias Zwirn).

Vgl.

Galerie Jürg Stuker Bern, Katalog zu Auktionen 167–178, 16. November–6. Dezember 1978.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

References to Additional Images

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Hesse (Howald) A 199/200, A 201, A 202; SNM Zürich, Neg. 9808 (Matthias Zwirn)

Image Information

Name of Image
BE_Habkern_refK_GraffenriedC
Credits
© Vitrocentre Romont
Date
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Habkern
Owner

Kirchgemeinde Habkern.
Die Unterhaltspflicht der sechs 1909 im Chor befindlichen Glasgemälde damals vom Staat Bern zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach dem am 1. April 1940 überarbeiteten Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt 1936 von B. v. Rodt [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]).

Inventory

Reference Number
BE_242
Author and Date of Entry
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016

Linked Objects and Images

Additional Images
Schema