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BE_267: Wappenscheibe Samuel Jenner
(BE_Bern_BHM_6511)

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Title

Wappenscheibe Samuel Jenner

Type of Object
Artist / Producer
Place of Manufacture
Dating
1682
Dimensions
36.3 x 27.1 cm im Licht

Iconography

Description

Zwei auf dem Podium sitzende Putten halten das darauf gestellte, in eine ovale Rollwerktartsche gesetzte Wappen Samuel Jenners mit Helmdecke und Helmzier. Das Vollwappen umfasst ein kolossaler Triumphbogen vor farblosem Grund, in dessen Bogenzwickeln zwei kranzhaltende Engel erscheinen.

Iconclass Code
11G · angels
46A122 · armorial bearing, heraldry
92D1916 · cupids: 'amores', 'amoretti', 'putti'
Iconclass Keywords
angel · cupid
Heraldry

Wappen Jenner, Samuel

Inscription

Hr. Samuel Jenner, / gewesner Bawherr vom / Raht diβer Zeit Venner, / vnd deβ Täglichen Rahts / der Statt Bern. 1682.

Signature

Keine

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Das Glas links neben dem Spangenhelm neu ergänzt (Helmdeckenteil); zahlreiche Sprünge und einige Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technique

Farbloses Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, grüner und violetter Schmelzfarbe.

History

Research

Samuel Jenner (1624–7.9.1699), der Sohn Abrahams, heiratete 1645 Margaretha Huber, die Tochter Peter Hubers, und 1660 in zweiter Ehe Anna Margaretha von Graffenried, die Tochter Christoph von Graffenrieds. 1651 wurde er Berner Grossrat und 1654 Gleitsherr. 1656–1662 war er Vogt zu Wangen. Ab 1671 sass Jenner im Kleinen Rat und amtete ab 1682 mit Unterbrechungen bis zu seinem Tod als Venner zu Gerbern. Samuel Jenner war sehr vermögend. 1664 erwarb er die Herrschaft Utzigen und liess dort das frühbarocke Schloss errichten. 1682 verkaufte er Utzigen und richtete mit dem Erlös eine Familienstiftung ein. Samuel Jenner gehörten auch Schloss und Weinberg in Montagny ob Lutry (HBLS 4/1927, S. 397; HLS 6/2007, S. 780).
Eine weitere Wappenscheibe Jenners von 1681 hat sich in der Kirche Steffisburg erhalten.
Die vorliegende Scheibe befand sich bis 1907 in der Siechenhauskapelle in Bern (vgl. Thormann 1909). Sechs weitere Glasgemälde des 16. und 17. Jahrhunderts, die mit der vorliegenden Scheibe ursprünglich im mittleren Chorfenster des Siechenhauskirchleins eingelassen waren, kamen 1907 in die Sammlung des Bernischen Historischen Museums (BHM Bern, Inv. 395, 6510–6515).
Die 1501 erbaute, zum Siechenhaus der Stadt Bern gehörende Kapelle war 1682/83 zu klein geworden und wurde unter Verwendung der Schiffsmauern nach Osten erweitert und zu einem einheitlichen rechteckigen Barocksaal umgebaut. Dieser Umbau gab den Anlass zur vorliegenden Scheibenstiftung des damaligen Venners Jenner. Samuel Jenner wollte bereits 1679 die Siechenhauskapelle nach einem Blitzschlag wieder aufbauen, erreichte die Bewilligung jedoch erst 1683, als er selbst Venner war. Seit 1677 war er ausserdem durch Tausch mit Niklaus Dachselhofer, der auch eine Scheibe in die Kapelle stiften sollte, Besitzer des unweit der Kapelle gelegenen Talguts in Ittigen geworden. Neben der Scheibe stiftete Samuel Jenner als Bauherr auch eine Glocke dorthin.
Die Scheibe stammt sicher von demselben unbekannten Meister, der auch die Scheibe Johann Leonhard Engels von 1679 im Bernischen Historischen Museum geschaffen hat (BHM Bern, Inv. 63460).

Dating
1682
Place of Manufacture
Owner

Seit 1907 Bernisches Historisches Museum Bern (Depositum des Staates Bern aus dem Siechenhaus)

Previous Owner

Bis 1907 Siechenhauskapelle (Kirche des äusseren Krankenhauses) an der Bolligenstrasse in Bern.

Inventory Number
BHM 6511

Bibliography and Sources

Literature

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 47.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 242.

Jahresbericht des Historischen Museums in Bern pro 1907, Bern 1908, S. 10f., 17.

Franz Thormann, Die Glasgemälde im Historischen Museum Bern, Separatdruck aus den Blättern für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde, Bern 1909, S. 10.

Paul Hofer, Die Kunstdenkmäler des Kantons Bern, Bd. 1, Basel 1952, S. 422.

Im Schatten des Goldenen Zeitalters. Künstler und Auftraggeber im bernischen 17. Jahrhundert, Ausstellungskatalog Kunstmuseum Bern, Bern 1995, Bd. 1, Nr. 188.

Zita Caviezel Rüegg u. a., Die Waldau bei Bern (Schweizerischer Kunstführer), Bern 1998, S. 28f.

Vgl.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

References to Additional Images

SNM Zürich, Neg. 9119 (Jakob Wäber, Bern)

Image Information

Name of Image
BE_Bern_BHM_6511
Credits
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Christine Moor
Date
2016
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Owner

Seit 1907 Bernisches Historisches Museum Bern (Depositum des Staates Bern aus dem Siechenhaus)

Inventory

Reference Number
BE_267
Author and Date of Entry
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016