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BE_296: Wappenscheibe Wolfgang von Mülinen
(BE_Herzogenbuchsee_refK_MuelinenW)

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Title

Wappenscheibe Wolfgang von Mülinen

Type of Object
Artist / Producer
Fueter, Andreas · durch Quelle gesichert
Dating
1728
Dimensions
51. x 37.5 cm im Licht

Iconography

Description

Vor blauem Grund erscheint das an seinem Fuss von zwei Palmwedeln umkränzte Vollwappen Wolfgang von Mülinens unter zurückgezogenem blau-grauem Vorhang. Es steht auf der die Stifterinschrift enthaltenden, zwischen die Sockelpfeiler gesetzten Rollwerkkartusche.

Iconclass Code
46A122 · armorial bearing, heraldry
Heraldry

Wappen von Mülinen, Wolfgang

Inscription

Jr: Wolffgang Von / Mülinen Der Zeit Regieren / der Venner der Statt Bern / 1728.

Signature

Keine

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Einige Sprünge und mehrere Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
1912 Emil Gerster, Basel: Anfertigung und Einsetzen von Eugène Burnands Glasmalereien in den Chorfenstern. Gleichzeitig werden die bis dahin im Chor befindlichen alten Scheiben in die Südfenster des Schiffs versetzt (Henzi 1978; damals eventl. auch Restaurierung?).
1999/2000 Martin Halter, Bern: Vorwiegend Substanzsicherung, Schutzverglasung (s. Dokumentation Vitrocentre Romont).

Technique

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer und grüner Schmelzfarbe.

History

Research

Wolfgang von Mülinen (24.11.1665–30.9.1735), Sohn des Beat Ludwig (1612–1674) und der Magdalena von Tscharner sowie Bruder des Albrecht, war zunächst in französischen Diensten tätig. 1692 heiratete er in erster Ehe Anna Manuel, die Tochter des Offiziers in holländischen Diensten Hans Rudolf Manuel. Seine zweite Ehe schloss er 1705 mit Esther von Diesbach, Tochter des Landvogts von Lenzburg Rudolf. Wolfgang von Mülinen gelangte 1711 in den Grossen Rat in Bern und führte 1712 als Oberst und Brigadier das Oberländer Regiment im 2. Villmergerkrieg. 1717–1723 war er Landvogt in Fraubrunnen, ab 1725 des Kleinen Rats, 1728 Venner zu Schmieden und 1731 Tagsatzungsgesandter nach Baden (HBLS 5/1929, S. 180; HLS 8/2009, S. 800).

Bern richtete 1728 dem Glasmaler Andreas Fueter 184 Pfund und im folgenden Jahr noch einmal 164 Pfund für die Herstellung der obrigkeitlichen Wappenscheiben in die damals neu errichtete Kirche von Herzogenbuchsee aus. Die Stiftung umfasste den Berner Wappenschild sowie die Ehrenwappen der vier Venner (von Graffenried, Steiger, Willading und von Mülinen) und des Deutschseckelmeisters, wahrscheinlich auch die Wappenscheiben der Landvögte von Wangen und Aarwangen: "Dem Glaasmahler Fueter für Mrghhrn. Ehrenwaapen wie auch Mrhhrn. Teutsch Seckelmeister und Venneren in die Kirchen zu Herzogenbuchsee, und Hilterfingen zalt An d 184 lb." // "Dem Glaassmahler Fueter Oberkeitl. Schilten in die Kirchen zu Herzogenbuchsee 164 lb." (Staatsarchiv Bern, Seckelmeisterrechnung 1728 und 1729, nach Keller-Ris 1915, S. 170).
Eine weitere Wappenscheibe Wolfgang von Mülinens hat sich in der Kirche von Stettlen (1730) erhalten. Sie stammt ebenfalls aus der Hand Andreas Fueters.
Von Mülinen wurde erst im Juni 1728 ins Amt des Venners gewählt. Die Stiftung nach Herzogenbuchsee erfolgte also erst im zweiten Halbjahr des Jahres 1728. Dagegen gehörte von Mülinen noch nicht zu den vier Vennern, die im gleichen Jahr 1728 ihre Wappen nach Frutigen stifteten: an seiner Stelle tat sich dort sein Vorgänger zu Schmieden, Michael Augsburger, hervor. Die Scheibe von Mülinens fällt auffallenderweise auch als einzige etwas aus dem gleichbleibenden Schema der Venner- und Landvogtscheiben in Herzogenbuchsee heraus.

Dating
1728
Place of Manufacture
Owner

Kirchgemeinde Herzogenbuchsee.
Die Unterhaltspflicht der acht Glasgemälde im Chor wurde 1885 vom Staat Bern zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. v. Rodt 1936 [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]).

Bibliography and Sources

Literature

Egbert Friedrich von Mülinen, fortgesetzt von Wolfgang Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Fünftes Heft. Der Oberaargau, Bern 1890, S. 96f.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 49, 66.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 234.

J. Keller-Ris, Die Fenster- und Wappenschenkungen des Staates Bern von 1540 bis 1797, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 17/1915, S. 170.

Hans Henzi, Die Kirche der Bergpredigt/Werner Staub, Eugène Burnand der Maler der Bergpredigt, Herzogenbuchsee 1978, S. 13–25, Abb. S. 18.

Walter Gfeller, Herzogenbuchsee (Schweizerische Kunstführer), Bern 2009, S. 28.

Vgl.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

References to Additional Images

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Howald 06509 (August 1969); Bern, Arbeitsaufnahmen von Martin Halter 2000 (vgl. Dokumentation im Vitrocentre Romont); SNM Zürich, Neg. 10033 (Andreas Fueter)

Image Information

Name of Image
BE_Herzogenbuchsee_refK_MuelinenW
Credits
© Vitrocentre Romont
Date
2015
Copyright
© Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Herzogenbuchsee
Owner

Kirchgemeinde Herzogenbuchsee.
Die Unterhaltspflicht der acht Glasgemälde im Chor wurde 1885 vom Staat Bern zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. v. Rodt 1936 [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]).

Inventory

Reference Number
BE_296
Author and Date of Entry
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016