Research
Anton von Graffenried (14.3.1658–19.11.1731), Sohn des Berner Schultheissen Emanuel (1636–1715), sass ab 1680 im Berner Grossen Rat. 1686 diente er als Ohmgeldner, 1690–1696 als Landvogt in Bipp und 1709 als Salzdirektor in Aigle. 1715 kam er in den Heimlichen und Kleinen Rat und übte 1719–1731 zweimal das Amt des Venners zu Pfistern aus. Der Herr von Bellerive (Waadtland) und Vallamand war zweimal verheiratet: in erster Ehe seit 1679 mit Maria von Muralt (1662–1692), Tochter des Johann Bernhard von Muralt, und nach ihrem Tod seit 1693 mit Maria Magdalena von Graffenried (1664–1741), einer Tochter des Herrn von Chevron (Gemeinde Aigle) und Landvogts von Chillon, Johann von Graffenried (HBLS 3/1926, S. 628; Born 1991, S. 50; Kessel 2015).
Wappenscheiben Anton von Graffenrieds haben sich auch in den Kirchen von Frutigen (1728), Herzogenbuchsee (1728) und Hilterfingen/Oberhofen (1728) aus der gleichen Glasmalerwerkstatt erhalten.
Für das Standeswappen Berns, das Wappen des dortigen Deutschseckelmeisters und der vier Venner erhielt der Glasmaler Andreas Fueter laut der Berner Seckelmeisterrechnung vom 17. Oktober 1730 über 106 Pfund: "H. Glaassmahler Fueter für Mrghhrn. und Mrhghrn. Teutsch Seckelmeister und Venneren Ehren-Waappen, in die Kirchen zu Stettlen bezahlt 106 lb. 13 Sch. 4 d" (Keller-Ris 1915, S. 170). Bis auf die Standesscheibe folgen diese Werke alle dem gleichen Kompositionsschema.
Eine farbige Zeichnung dieser Scheibe findet sich im Album des Emanuel Edmund von Graffenried (1829–1881) im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 6202.58).
Dating
1730
Original Donor
Graffenried, Anton von (1658–1731), Venner
Place of Manufacture
Owner
Ausscheidungsvertrag vom 1. Januar 1876 zwischen der Einwohner- und der Kirchgemeinde Stettlen: Das Kirchengebäude mit Ausschluss des Turms ist Eigentum der Kirchgemeinde und der Turm Eigentum der Einwohnergemeinde..., an "Beweglichkeiten" kommen der Kirchgemeinde u. a. zu: "die Glasmalereien an den Fenstern des Kirchenchors und Kirchenlettners, mit der Verpflichtung, dieselben in Stand zu halten und niemals zu veräussern." (Born 1991, S. 134f.). Im Jahr 1876 ist der Kirchenchor mit den Glasgemälden aber noch im Besitz des Kantons Bern.
1933 trat der Kanton den Chor an die Kirchgemeinde ab. Die 14 Glasgemälde im Chor behält der Staat Bern aber in seinem Eigentum (Born 1991, S. 73, 140f.).
Seit 1984 Kirchgemeinde Stettlen (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).
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