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BE_641: Wappenscheibe Ludwig von Wattenwyl
(BE_Stettlen_refK_vonWattenwil_sIV)

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Title

Wappenscheibe Ludwig von Wattenwyl

Type of Object
Artist / Producer
Fueter, Andreas · zugeschr.
Dating
1730
Dimensions
30.3 x 22.8 cm im Licht
Location
Place
s IV 3a
Inventory

Iconography

Description

Vor blauem Grund steht unter zurückgezogenem rotem Vorhang das Wappen des Ludwig von Wattenwyl in einer von Palmwedeln umfassten, gelben Rollwerkkartusche. Es wird von einer Freiherrenkrone überhöht und von zwei auf der gelben Bodenplatte stehenden Greifen gehalten.Am Scheibenfuss nimmt der Sockel in voller Breite die Stifterinschrift auf.

Iconclass Code
46A122 · armorial bearing, heraldry
Heraldry

Wappen Ludwig von Wattenwyl

Inscription

Jr: Ludwig von Wattenwÿl / gewesner Seckelmeister der Statt Bern / Weltscher Landen, Anno 1730.

Signature

Keine

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Die beiden oberen Eckgläser mit den violetten Vorhängen (violettes Glas im ganzen Scheibenzyklus sonst nirgends vorhanden) sowie ein kleines zwickelförmiges Glas links unterhalb des Wappens neu ergänzt (das Foto des SNM Zürich zeigt an Stelle der letztgenannten Ergänzung ein altes Flickstück sowie Farbausbrüche); stellenweise Übermalungen (Kaltretuschen); Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
1906: Das Bernische Historische Museum beauftragt die Firma W. Isler & Cie. mit der Restauration der Wappenscheiben (Born 1991, S. 73).
1921/26 (anlässlich Ersetzen der Chorfenster) Louis Halter, Bern: Anbringen von Retuschen (Inschrift).
1953 Eugen und Louis Halter, Bern: Behebung der durch Schweisswasser aufgetretenen Farbschäden: Nachbemalung mit Kaltfarbe (Ölfarbe), Konservierung der Scheibenvorder- und rückseiten, Bleisicherung (Born 1991, S. 82f.).

Technique

Farbloses Glas und rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb sowie blauer Schmelzfarbe.

History

Research

Ludwig von Wattenwyl (19.8.1669–14.2.1740), war ein Sohn des Welschseckelmeisters Hans Jakob (1623–1695) und der Johanna Stürler (* 1635). 1699 heiratete er Salome Maria Thormann, Tochter des Ratsherren Beat Ludwig. Von Wattenwyl, der Besitzer eines Rebguts in Féchy war, gelangte nach seiner Offizierszeit in französischen Diensten 1701 in den Grossen Rat von Bern. 1712 diente er als Oberst im Toggenburgerkrieg. 1716 stieg er in den Kleinen Rat auf, amtete 1719–1721 als Zeugherr, 1721–1728 als Welschseckelmeister und 1733–1737 als Venner zu Pfistern. 1723 führte er als Oberkommandant der Waadt die Untersuchung gegen den Waadtländer Rebellen Jean Daniel Abraham Davel (1670–1723) durch. Von 1723–1731 präsidierte von Wattenwyl auch das Direktorium des Grossen Spitals zu Bern und von 1725–1729 zusätzlich die dortige Baukommission (Born 1991, S. 51f.; HLS 13/2014, S. 291f.).
Eine weiteres Glasgemälde Ludwig von Wattenwyls, das aus dem Jahre 1710 stammt und sein Wappen sowie dasjenige seiner Frau zeigt, befindet sich in Berner Privatbesitz (BE_9352).

Ludwig von Wattenwyl stiftete seine Scheibe nach Stettlen nicht als Vertreter des Spitals, sondern als bernischer Beamter und (Alt-)Seckelmeister des Welschlandes. Sie kann aus stilistischen Gründen dem Berner Glasmaler Andreas Fueter zugeschrieben werden, der nachweislich auch die Scheiben der Berner Obrigkeit für die Kirche schuf.

Dating
1730
Place of Manufacture
Owner

Ausscheidungsvertrag vom 1. Januar 1876 zwischen der Einwohner- und der Kirchgemeinde Stettlen: Das Kirchengebäude mit Ausschluss des Turms ist Eigentum der Kirchgemeinde und der Turm Eigentum der Einwohnergemeinde..., an "Beweglichkeiten" kommen der Kirchgemeinde u. a. zu: "die Glasmalereien an den Fenstern des Kirchenchors und Kirchenlettners, mit der Verpflichtung, dieselben in Stand zu halten und niemals zu veräussern." (Born 1991, S. 134f.). Im Jahr 1876 ist der Kirchenchor mit den Glasgemälden aber noch im Besitz des Kantons Bern.
1933 trat der Kanton Bern den Chor an die Kirchgemeinde ab. Die 14 Glasgemälde im Chor behält der Staat Bern aber in seinem Eigentum (Born 1991, S. 73, 140f.).
Seit 1984 Kirchgemeinde Stettlen (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Previous Owner

Staat Bern

Bibliography and Sources

Literature

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Viertes Heft. Mittelland. III. Papiermühle–Zuzwyl, Bern 1883, S. 140.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 49f., 89.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 242.

Alfred G. Roth, Johann Conrad Dür, der letzte Glasmaler von Burgdorf?, in: Festgabe für Alfred Bärtschi zu seinem 70. Geburtstag 24. Okt. 1960, Fasc. 11, Burgdorf 1960, S. 4f. (Johann Konrad Dür).

Otto Born, Aus der Geschichte der Kirche und des alten Kirchspiels Stettlen, Bern 1991, S. 47–53, Farbabb. 26.

Fueter, Andreas, in: Allgemeines Künstlerlexikon 46/2005, S. 171f.

Uta Bergmann, Die Freiburger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts, Bern etc. 2014, Bd. 2, S. 788 (Andreas Fueter).

Vgl.

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

References to Additional Images

Bern, Fotos Louis Halter (Scheibe im Zustand vor und nach Renovation) als Depositum des Bernischen Historischen Museums im Vitrocentre Romont (Inv. 25256); SNM Zürich, Neg. 9969 (Andreas Fueter)

Image Information

Name of Image
BE_Stettlen_refK_vonWattenwil_sIV
Credits
© Vitrocentre Romont
Date
2015
Copyright
© Evangelische-reformierte Kirchgemeinde Stettlen
Owner

Ausscheidungsvertrag vom 1. Januar 1876 zwischen der Einwohner- und der Kirchgemeinde Stettlen: Das Kirchengebäude mit Ausschluss des Turms ist Eigentum der Kirchgemeinde und der Turm Eigentum der Einwohnergemeinde..., an "Beweglichkeiten" kommen der Kirchgemeinde u. a. zu: "die Glasmalereien an den Fenstern des Kirchenchors und Kirchenlettners, mit der Verpflichtung, dieselben in Stand zu halten und niemals zu veräussern." (Born 1991, S. 134f.). Im Jahr 1876 ist der Kirchenchor mit den Glasgemälden aber noch im Besitz des Kantons Bern.
1933 trat der Kanton Bern den Chor an die Kirchgemeinde ab. Die 14 Glasgemälde im Chor behält der Staat Bern aber in seinem Eigentum (Born 1991, S. 73, 140f.).
Seit 1984 Kirchgemeinde Stettlen (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Inventory

Reference Number
BE_641
Author and Date of Entry
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016

Linked Objects and Images

Additional Images
Schema