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BE_645: Wappenscheibe von Amtmännern der Gemeinde Stettlen: Benedikt, Christian und Friedrich Schaffer, Peter Furrer (Fuhrer), Benedikt Suter (Sutter), Jakob Rot und Hans Frutig
(BE_Stettlen_refK_Stettlen_sIV)

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Title

Wappenscheibe von Amtmännern der Gemeinde Stettlen

Type of Object
Artist / Producer
Fueter, Andreas · zugeschr.
Dating
1730
Dimensions
30. x 22.8 cm im Licht
Location
Place
s IV 4b
Inventory

Iconography

Description

Im Zentrum der Scheibe steht das Wappen der Gemeinde Stettlen in einer ovalen, von Palmblättern umkränzten Tartsche. Es wird überhöht von einer Inschrift, die auf die Neuerrichtung der Kirche aufmerksam macht, und auf drei Seiten von den Wappenschilden folgender sieben Amtmänner umfasst wird: Benedikt, Christian und Friedrich Schaffer, Peter Murer, Benedikt Suter (Sutter), Jakob Rot und Hans Frutig. Die Stifterinschrift mit den Namen der Amtmänner befindet sich im durchgehenden Sockel am Fuss der Scheibe.

Iconclass Code
46A122 · armorial bearing, heraldry
Heraldry

Wappen Gemeinde Stettlen (in Gold rote Spitzhacke), Wappen Benedikt (Bendicht) Schaffer, Christian und Friedrich Schaffer, Peter Murer, Benedikt Suter (Sutter), Jakob Rot und Hans Frutig

Inscription

[Bendicht] Schaffer Ammen Zů Stettlen, und / [Peter F]urer Kilchmeÿer, Bendicht Suter / [J]acob Rot Hans Frutig Christen Schaffer / [Chorri]chter und Friderich Schaffer 1730. (in eckigen Klammern die ergänzten Teile; Born identifiziert die an zweiter Stelle genannte Person als "Peter Murer", dieser Name demnach wohl nicht korrekt erneuert).
Anno 1730 / Macht hoche Oberk:(eit) die ohrdnung fÿn / Zů Nutz und Ehr der Stettle(n) gmein / hirauf erbauet ward, die kirchen neü / mit Ernst und Eÿfer Feüw (das von Born als "treu" gelesene letzte Wort wohl eher als "Feuereifer" zu interpretieren).

Signature

Keine

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Das Glasstück in der Ecke unten links (Inschriftenteil) neu ergänzt (das Foto des SNM Zürich zeigt stattdessen eine Lücke sowie stellenweise Farbausbrüche); stellenweise Übermalungen (Kaltretuschen); Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
1906: Das Bernische Historische Museum beauftragt die Firma W. Isler & Cie. mit der Restauration der Wappenscheiben (Born 1991, S. 73).
1921/26 (anlässlich Ersetzung der Chorfenster) Louis Halter, Bern: Einfügung der Ergänzung unten links; Anbringen von Retuschen; Einsetzen von Sprungbleien.
1953 Eugen und Louis Halter, Bern: Behebung der Farbschäden durch Schweisswasser: Nachmalen der Scheiben mit Kaltfarbe (Ölfarbe), Konservierung der Scheibenvorder- und rückseiten, Bleisicherung (Born 1991, S. 82f.).

Technique

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer Schmelzfarbe.

History

Research

Die Scheibe Stettlens beinhaltet die Wappen des dortigen Ammans Benedikt (Bendicht) Schaffer, der vier Chorrichter Christian Schaffer, Benedikt Suter (Sutter), Jakob Rot und Hans Frutig sowie des Kirchmeiers Peter Murer. Das Amt Friedrich Schaffers ist nicht geklärt.
Neben dem obersten Verwalter der Gemeinde waren demnach vor allem Vertreter des Kirchspiels an der Erbauung der Kirche und an der Stiftung der Wappenscheibe beteiligt. Mit Stolz wird in der Inschrift auf den grossen Eifer aufmerksam gemacht, den die Errichtung des Gotteshauses erforderte.

Die Gemeindescheibe kann aus stilistischen Gründen dem Berner Glasmaler Andreas Fueter zugeschrieben werden, der nachweislich auch die Scheiben der Berner Obrigkeit für die Kirche schuf.
Weil die Gemeinde bzw. Kirchgemeinde von Stettlen Besitzerin des Kirchenschiffs war, wird deren Wappenscheibe sicher von Anfang an in einem der Langhausfenster platziert gewesen sein.

Dating
1730
Place of Manufacture
Owner

Ausscheidungsvertrag vom 1. Januar 1876 zwischen der Einwohner- und der Kirchgemeinde Stettlen: Das Kirchengebäude mit Ausschluss des Turms ist Eigentum der Kirchgemeinde und der Turm Eigentum der Einwohnergemeinde..., an "Beweglichkeiten" kommen der Kirchgemeinde u. a. zu: "die Glasmalereien an den Fenstern des Kirchenchors und Kirchenlettners, mit der Verpflichtung, dieselben in Stand zu halten und niemals zu veräussern." (Born 1991, S. 134f.).
Die Wappenscheibe der "Ehrbarkeit von Stettlen" gehörte von Anfang an dem Eigentümer des Kirchenschiffs, also der (Kirch-)Gemeinde (Born 1991, S. 141).

Bibliography and Sources

Literature

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Viertes Heft. Mittelland. III. Papiermühle–Zuzwyl, Bern 1883, S. 140.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 49f., 89.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 242.

Otto Born, Aus der Geschichte der Kirche und des alten Kirchspiels Stettlen, Bern 1991, S. 47–53, Farbabb. 24.

Fueter, Andreas, in: Allgemeines Künstlerlexikon 46/2005, S. 171f.

Uta Bergmann, Die Freiburger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts, Bern etc. 2014, Bd. 2, S. 788 (Andreas Fueter).

References to Additional Images

Bern, Fotos Louis Halter (Scheibe im Zustand vor und nach Renovation) als Depositum des Bernischen Historischen Museums im Vitrocentre Romont (Inv. 25256); SNM Zürich, Neg. 9963 (Andreas Fueter)

Image Information

Name of Image
BE_Stettlen_refK_Stettlen_sIV
Credits
© Vitrocentre Romont
Date
2015
Copyright
© Evangelische-reformierte Kirchgemeinde Stettlen
Owner

Ausscheidungsvertrag vom 1. Januar 1876 zwischen der Einwohner- und der Kirchgemeinde Stettlen: Das Kirchengebäude mit Ausschluss des Turms ist Eigentum der Kirchgemeinde und der Turm Eigentum der Einwohnergemeinde..., an "Beweglichkeiten" kommen der Kirchgemeinde u. a. zu: "die Glasmalereien an den Fenstern des Kirchenchors und Kirchenlettners, mit der Verpflichtung, dieselben in Stand zu halten und niemals zu veräussern." (Born 1991, S. 134f.).
Die Wappenscheibe der "Ehrbarkeit von Stettlen" gehörte von Anfang an dem Eigentümer des Kirchenschiffs, also der (Kirch-)Gemeinde (Born 1991, S. 141).

Inventory

Reference Number
BE_645
Author and Date of Entry
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016