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BE_3010: Wappenscheibe Daniel Fellenberg
(BE_Grafenried_refK_Fellenberg)

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Title

Wappenscheibe Daniel Fellenberg

Type of Object
Artist / Producer
Küpfer, Samuel · durch Quelle gesichert
Dating
1747
Dimensions
33.9 x 26.2 cm im Licht

Iconography

Description

Auf einem Rokoko-Postament, das die Stifterinschrift aufnimmt, steht das Vollwappen Daniel Fellenbergs in Begleitung des geharnischten Stifters. Als Venner hält er in der Rechten die zweigeteilte Fahne mit den Wappen der Berner Schmiedenzunft und des Landgerichts Sternenberg.

Iconclass Code
11(+5) · Christian religion (+ donor(s), supplicant(s), whether or not with patron saint(s))
44A311 · standard-bearer, flag-bearer
46A122 · armorial bearing, heraldry
47E2 · corporative organization, guild
Iconclass Keywords
Heraldry

Wappen Daniel Fellenberg; Banner Berner Schmiedenzunft, Landgericht Sternenberg

Inscription

Daniel Fellenberg / Regierender Venner E. E. Geselschaft / Zů Schmiden und deβ Landgrichts / Sternenberg, 1747.

Signature

Keine

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Die ganze Scheibe in zahlreiche (nicht zusammengeklebte) Stücke zerbrochen.

Technique

Farblose Monolithscheibe in Grisaillemalerei; Bemalung mit Schwarzlot (die betreffende matte Farbe ist eine weissgraue, eingebrannte Schwarzlotlasur). Laut Hans Lehmann (1913) soll der Untergrund der Zeichnung auf Glas mattiert und die Zeichnung selbst in braunschwarzer Farbe kalt aufgemalt sein, und zwar vermutlich als Vorzeichnung für die nie ausgeführten Glasschliffe. Die Annahme, wonach es sich um eine kalt aufgetragene Vorzeichnung für eine Schliffscheibe handelt, ist jedoch unzutreffend.

History

Research

Daniel Fellenberg wurde am 4. Juni 1678 als Sohn des Daniel und der Johanna König in Bern geboren, Er heiratete am 20. April 1691 Anna Maria Bucher, die Tochter Hans Jakob Buchers und Anna Maria Fischers, und brachte mit ihr sechs Kinder zur Taufe. Daniel Fellenberg war Notar, Grossrat, Vogt zu Schenkenberg und Venner zu Schmieden in Bern. Als solcher stiftete er 1747 eine Scheibe in die Kirche Grafenried und eine weitere 1749 in die Berner Schmiedenzunft. Daniel Fellenberg, dessen Bruder, der Geistliche Burkart (1676–1757), 1699 wegen Pietismus des Landes verwiesen worden war, wurde 1728 von König Friedrich Wilhelm I. von Preussen samt seiner Nachkommenschaft geadelt. Er starb 1758 im Alter von knapp 80 Jahren (HLS 4/2005, S. 464; Kessel 2015).

Laut der Berner Seckelmeisterrechnung vom 20. Dezember 1747 wurden dem Glasmaler Samuel Küpfer sechs Wappenscheiben bezahlt, welche die vier Venner, der Seckelmeister und der Vogt zu Fraubrunnen in die damals neu erbaute Kirche zu Grafenried gestiftet hatten: "1747 den 20ten Dezem. Dem Glasmahler Küpfer für Sechs gemahlte Fenster-Schilten Mrhhrn. der Venneren, mein [Carl Emanuel von Wattenwyl] und dess Herren Vogts zu Fraubrunnen in die Kirchen zu Graffenried, zahlen lassen 100 lb." (Staatsarchiv Bern; Keller-Ris 1915). Die Amtsrechnungen von Fraubrunnen notieren zudem den Botenlohn für die "von Bern alhero" getragenen "gläserne[n] Schilten" (Staatsarchiv Bern; vgl. Heinz Matile, in: Ortskatalog Glasgemälde, BHM Bern; Dr. Marti-Wehren, Auszüge aus den Berner Amtsrechnungen [Kopien im Vitrocentre Romont]).

Der Berner Glasmaler Samuel Küpfer († 1789) schuf zahlreiche Scheiben in reiner Grisaillemanier, meist mit einzelnen, seltener mit mehreren Wappen im Rokokostil, aber auch mit figürlichen Begleitfiguren. Vor allem das Zunfthaus zu Schmieden in Bern und das dortige Bernische Historische Museum bewahren Scheiben seiner Hand, unter denen auch einzelne signiert sind.
Die Wappenscheibe Daniel Fellenbergs von 1749 im genannten Zunfthaus stammt ebenfalls aus der Hand des Glasmalers Samuel Küpfer. Sie zeigt den Venner ebenso als Begleiter seines Wappens, weicht aber in den Details von der zwei Jahre älteren Scheibe in Grafenried ab.

Dating
1747
Previous Location
Place of Manufacture
Owner

1883 wird der Chor gegen Entschädigung von 1500 Fr. vom Staat Bern an die Gemeinde abgetreten, wobei der Staat den Vorbehalt macht, die im Chor befindlichen Glasgemälde nach Gutdünken an sich zu nehmen, im kantonalen Museum aufzubewahren und durch Kopien ersetzen zu können (Schweizer, S. 20).
Seit 1984 Kirchgemeinde Grafenried (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Previous Owner

Staat Bern

Bibliography and Sources

Literature

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 241.

Hans Lehmann, Die zerstörten Glasgemälde in der Kirche von Hindelbank und ihre Beziehungen zur Familie von Erlach, in: Berner Kunstdenkmäler, Bd. 4, o. J. [1913], S. 41 (Samuel Küpfer).

J. Keller-Ris, Die Fenster- und Wappenschenkungen des Staates Bern von 1540 bis 1797, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 17/1915, S. 170.

Paul Schweizer, Die Kirche von Grafenried. Zur Erinnerung an die Renovation 1916/17, Bern 1917, S. 16f., Abb. 6.

Sammlungsbericht, in: Jahrbuch des Bernischen Historischen Museums, Jg. XI, 1931, S. 146, Anm. 3.

Jürg Schweizer, Kunstführer Emmental, Wabern 1983 (2. Aufl.), S. 70.

Vgl.

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

P. Kessel, Berner Geschlechter, 2015 URL: [http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F18637&main_person=l56207; 12.8.2015].

References to Additional Images

SNM Zürich, Neg. 12351 (Samuel Küpfer)

Image Information

Name of Image
BE_Grafenried_refK_Fellenberg
Credits
© Vitrocentre Romont
Date
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Grafenried
Owner

1883 wird der Chor gegen Entschädigung von 1500 Fr. vom Staat Bern an die Gemeinde abgetreten, wobei der Staat den Vorbehalt macht, die im Chor befindlichen Glasgemälde nach Gutdünken an sich zu nehmen, im kantonalen Museum aufzubewahren und durch Kopien ersetzen zu können (Schweizer, S. 20).
Seit 1984 Kirchgemeinde Grafenried (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Inventory

Reference Number
BE_3010
Author and Date of Entry
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016