Title

Wappenscheibe Hans (Johann) Peter Wildermeth

Type of Object
Artist / Producer
Dating
1684
Dimensions
28.5 x 20.8 cm im Licht

Iconography

Description

Das Vollwappen des Hans (Johann) Peter Wildermeth ist vor farblosem Grund auf die blaue Rollwerkkartusche mit der Stifterinschrift gesetzt. Diese flankieren zwei je einen Schild haltende Krieger in antiker Rüstung. Der vom Krieger in der Bildecke unten links präsentierte Schild zeigt das Wappen der Bieler Familie Wildermut. Hinter Figuren und Stifterwappen erhebt sich ein dreiachsiger Arkadenbau, dessen beiden Seitenöffnungen eine blaue Säule vorgelagert ist. Darüber zieht sich ein nach hinten fluchtendes Gebälk hin, auf dem ein Flachbogen mit einer Kopfkartusche ruht. Das durch diese Kartusche unterteilte Oberbild stellt eine Burg auf einem Hügel unter Kanonenbeschuss dar.

Iconclass Code
41A12 · castle
45B · the soldier; the soldier's life
45C16(CANNON)(+1) · firearms: cannon (+ during the battle)
45K21 · siege
46A122 · armorial bearing, heraldry
Iconclass Keywords
cannon · castle · siege · soldier
Heraldry

Wappen Hans (Johann) Peter Wildermeth

Inscription

Hr. Johann Peter Wildermeth / Seckelmeister und des Rahts Zů / Biel und Bällelÿischer Schaffner / Anno 1684.
VIUE UT VIUAS.

Signature

Keine

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Zahlreiche Stücke in der Rahmenarchitektur, zwei kleine Gläser in der Helmdecke und die Aussenstücke in der Inschriftenkartusche unten neu ergänzt; zwei Sprünge und mehrere Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technique

Farbloses und farbiges Glas, rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, violetter und grüner Schmelzfarbe.

History

Research

Hans Peter Wildermeth (1641–1690), seit 1667 verheiratet mit Suzanne Beynon, war des Rats in Biel, 1665 Bellelay-Schaffner und 1684–1688 Bieler Seckelmeister. Er erwarb 1674 das Burgrecht von Pieterlen (Angaben von Dr. Margrit Wick, Biel).
Ausser der vorliegenden Scheibe stiftete er eine weitere 1688 in die Kirche von Biel-Mett, die sich heute ebenfalls in der Kulturhistorischen Sammlung der Stadt Biel befindet (Inv. MS 26).

Stilistische Parallelen zu Heinrich Laubschers Scheiben in der Kirche Langnau lassen Wildermeths Wappenstiftung von 1684 diesem Bieler Glasmaler zuweisen, der noch im Stiftungsjahr der Scheibe verstarb. An Laubscher erinnern die Maltechnik und Komposition der Architektur sowie die neben der Inschrift postierten Kriegerfiguren. Diesen begegnet man ebenfalls auf Laubschers Scheibe für Samuel Frisching von 1674 in der Kirche Langau und auf dessen Scheibe für Franz von Affry von 1645 im Musée Gruérien in Bulle (Bergmann 2014, Bd. 2, Kat.-Nr. 247).

Dating
1684
Previous Location
Place of Manufacture
Previous Owner

Die Scheibe wurde 1918 dem Museum Schwab in Biel als Depositum übergeben (dort keine nähere Angaben zum Depositär).

Bibliography and Sources

Literature

Werner Bourquin, Biel. Ein Führer für Geschichts- und Altertumsfreunde, Biel 1922, S. 42, Abb. 50 (Hans Heinrich Laubscher).

Werner Bourquin, Beiträge zur Geschichte Biels, Biel 1922, S. 38, Abb. 12 (Hans Heinrich Laubscher).

Gustave Amweg, Les arts dans le Jura bernois et à Bienne, tome 2, Biel 1941, S. 464f., Abb. S. 464.

Werner Bourquin/Marcus Bourquin, Biel. Stadtgeschichtliches Lexikon, Biel 1999, S. 238 (Abb.).

Vgl.

Uta Bergmann, Die Freiburger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts, 2 Bde., Bern 2014.

Image Information

Inventory

Reference Number
BE_6265
Author and Date of Entry
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016

Linked Objects and Images

Additional Images
Schema