Image Ordered

PSV_696: "Madonna della Palma"
(FR_Romont_VMR_PSV_696_01)

Contact Details

Please specify your first name.
Please specify your name.
Please specify your e-mail address.
The e-mail address is invalid.

Please provide as much information as possible (publication title, database, publisher, edition, year of publication, etc.).

The Vitrocentre Romont can only provide you with its own photographs. We regret that we cannot supply images from third parties to you. If your order concerns photographs from third parties, we will send you the contact address from which the images can be obtained.

The personal data you provide in this form will be used by Vitrocentre Romont exclusively for the processing of your image order. Correspondence regarding the order will be archived for internal reference. The data will not be used for purposes other than those listed here, nor will it be passed on to third parties. By sending the order form, you agree to this use of your personal data.

Should you have any questions, please send us an e-mail: info@vitrosearch.ch.

Title

"Madonna della Palma"

Type of Object
Artist / Producer
Place of Manufacture
Dating
Um 1580
Dimensions
32.7 x 28.7 x 2.5 cm (mit Rahmen); 23.3 x 19.2 cm (im Licht); 25 x 21 x 0.4 cm (Glastafel)

Iconography

Description

In offener, graskarger Landschaft haben sich die hl. Elisabeth und die mit gefalteten Händen betende Muttergottes Maria mit dem Jesuskind vor einem Baum niedergelassen. Das Jesuskind sitzt nackt auf dem blauen Mantel im Schoss Mariä und segnet mit der erhobenen linken (!) Hand, welche die hl. Elisabeth führt, den Johannesknaben, der niederkniend dem Gottessohn die Ehre erweist. Die goldenen Nimben sind in perspektivischer Verkürzung wiedergegeben. Auffallenderweise ist einzig Jesus nicht nimbiert. Im Hintergrund ist unter blauem Himmel mit kompakten weissen Wolken eine unbefestigte Ortschaft mit Türmen und Bäumen vor spitzen Gebirgszügen erkennbar.
Neue schwarze Hinterlegung. Neuer schwarzer Wellleistenrahmen.
Dicke, im Streichverfahren hergestellte, sehr unebene Glastafel, sogar mit Glasspritzern; rauhe Oberfläche mit nadelstichartigen Vertiefungen; die Malseite etwas glatter. Unregelmässig ausgewallte, verwärmte und verdickte Ränder. Viele kleine, teils kugelige, teils längs-spindelförmige parallele Gasblasen. Keine Ascherückstände. Ränder verwärmt.

Iconclass Code
73B8311 · Mary, the Christ-child and John the Baptist (as child) with others
73B83111 · Mary, the Christ-child and John the Baptist, Elisabeth present
Iconclass Keywords
Inscription

Keine

Signature

Keine

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Mehrere Farbablösungen (nun gefestigt) und Fehlstellen (Retuschen auf der Unterlage)

Technique

Hinterglasbemalung und Eglomisé (Gewandteile), mit Blattgold (Heiligenscheine) und Blattsilber

History

Research

Das Hinterglasbild ist seitenverkehrt nach dem Stich der "Vergine della Palma" (Palmenmadonna) (um 1520/25) Marcantonio Raimondis (um 1480–1530) gemalt, den er nach einer Raffael (1483–1520) zugeschriebenen Komposition stach, die sich in der "Madonna del Divino Amore" Gianfrancesco Pennis, genannt Il Fattore (um 1488–um 1530), oder Giulio Romanos (1499–1546) widerspiegelt (Neapel, Galleria Nazionale di Capodimonte).
Gerade die namengebende Palme des Mittelgrundes mitsamt dem Stall hat aber der Hinterglasmaler weggelassen und die Seenlandschaft des Hintergrundes durch eine typisierte Ansiedlung ersetzt. Auch die Vergleichsbeispiele nach derselben Vorlage erfuhren in diesen Teilen Variationen (Turin, Museo Civico, Inv.-Nr. V.O. 67-2958; Antwerpen, Museum Mayer van den Bergh; Marseille, Musée Cantini, Latour Nr. 16; Garmisch, Museum Richard-Strauss-Institut; München, Sammlung W. Steiner, HGS 212 [seitenrichtig zur Vorlagengraphik]).
Die unter starker Vergrösserung betrachtete Konturenmalerei beim Jesuskind liess die Punktierungen eines Spolvero erkennen, die bei der Übertragung der genadelten Vorlage entstanden. Dadurch konnte indirekt auch eine üblicherweise nicht sichtbare, aber in Traktaten und Quellen öfters erwähnte Grundierung nachgewiesen werden.
Die charakteristische Form der Wolken und Strichführung weisen auf Südtiroler Provenienz hin, ausserdem wird die Zuordnung zur Tiroler Malschule auch durch die Glasart bestätigt. Selbst der (moderne) Bildrahmen vermag die Unregelmässigkeit der im Streichverfahren hergestellten dicken Glastafelränder nicht zu verstecken. Unebene Glastafeln widerspiegeln das Licht in vielfältiger Brechung, so dass zahlreiche Reflexe auf dem Gemälde entstehen. Bei natürlichem Licht wird der Betrachter daher gezwungen, seinen Standpunkt so lange zu verändern, bis er das Gewünschte ohne Widerschein zu sehen bekommt.

Dating
Um 1580
Period
1560 – 1600
Date of Receipt
2000
Donor / Vendor

R.+F. Ryser (Schenker)

Place of Manufacture
Owner

Vitrocentre Romont

Previous Owner

Sibyll Kummer, Zürich · R.+F. Ryser (1991)

Inventory Number
RY 785

Bibliography and Sources

Literature

Ryser, Frieder. Feststellungen beim Untersuchen von Hinterglasbildern. In: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde 1993. S. 61, 66, Abb. 16–17.

"Amalierte Stuck uff Glas/Hinder Glas gemalte Historien und Gemäld". Hinterglaskunst von der Antike bis zur Neuzeit. (Ausstellungskatalog Murnau, Schlossmuseum 11.8.–12.11.1995) Murnau 1995. S. 85, Kat.-Nr. E 8 (mit Vergleichsbeispielen).

Glanzlichter – Die Kunst der Hinterglasmalerei / Reflets enchanteurs – L'art de la peinture sous verre. Romont, Zug, Bern 2000. S. 32f, Kat.-Nr. 9; S. 177–179, Abb. 8 und 9; S. 233–235, Abb. 41.

Jolidon, Yves und Frieder Ryser. Hinterglasmalerei. Eine Einführung mit Beispielen des Vitromusée Romont. Romont 2006. S. 16/17, Abb. 12 (Abb. in dter und franz. Version seitenverkehrt; in engl. Version korrekt).

Vgl.:

Pettenati, Silvana. I vetri dorati graffiti e i vetri dipinti. Museo Civico di Torino. Torino 1978. S. 32, Kat.-Nr. 31; Taf. 34.

Oberhuber. Ill. Bartsch 1978. S. 89, Nr. 62 (69) (Vorlage).

Steiner, Wolfgang. Hinterglas und Kupferstich. 100 bisher unveröffentlichte Hinterglasgemälde und ihre Vorlagen aus drei Jahrhunderten (1550–1850) / Reverse Paintings on Glass. 100 previously unpublished reverse paintings on glass and the engravings on which they were based, from 1550 to 1850. München 2004. S. 40f, Abb. 5.

Model

Seitenverkehrt nach dem Stich Marcantonio Raimondis (um 1480–1530) "Vergine della Palma" (Palmenmadonna) (um 1520/25), den er nach einer Raffael (1483–1520) zugeschriebenen Komposition stach, die sich in der "Madonna del Divino Amore" Gianfrancesco Pennis, genannt Il Fattore (um 1488–um 1530), oder Giulio Romanos (1499–1546) widerspiegelt (Neapel, Galleria Nazionale di Capodimonte).

Exhibitions

11.8.–12.11.1995: "Amalierte Stuck uff Glas / Hinder Glas gemalte Historien und Gemäld" von der Antike bis zur Neuzeit. Murnau, Schlossmuseum.

18.5.–5.11.2000: "Reflets enchanteurs – L'art de la peinture sous verre / Glanzlichter – Die Kunst der Hinterglasmalerei". Romont, Schweizerisches Museum für Glasmalerei.

26.11.2000–3.6.2001: "Glanzlichter – Die Kunst der Hinterglasmalerei". Zug, Museum in der Burg Zug.

Image Information

Name of Image
FR_Romont_VMR_PSV_696_01
Credits
© Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann, Fribourg)
Date
2016
Owner

Vitrocentre Romont

Inventory

Reference Number
PSV_696
Author and Date of Entry
Yves Jolidon 2020; Elisa Ambrosio 2016