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BE_2602: Wappenscheibe Rodolphe Benoît, Abt von St. Johannsen
(BE_Ligerz_refK_BenoitR)

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Title

Wappenscheibe Rodolphe Benoît, Abt von St. Johannsen

Type of Object
Artist / Producer
Dating
1523
Dimensions
68.3 x 57 cm im Licht

Iconography

Description

Die zwei Scheiben des Abtes von St. Johannsen, Rodolphe Benoît, sind vollkommen identisch gestaltet. Vor blauem Damastgrund präsentieren zwei auf grünem Wiesenboden stehende Engel das Stifterwappen. Von den beiden in eine Alba und einen roten Mantel gehüllten Gottesboten hält derjenige links die Mitra und derjenige rechts das Pedum über dem Schild empor. Die seitliche Rahmung bilden zwei phantasievolle, auf hohen hellblauen Basen ruhende gelbe Balustersäulen, über die sich ein grüner Flachbogen mit Rankenwerk schwingt. Die Zwickel darüber füllen Medaillons mit antiken Büsten.

Iconclass Code
46A122 · armorial bearing, heraldry
Heraldry

Wappen Rodolphe Benoît, Abt St. Johannsen

Inscription

1523.

Signature

Keine

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Der Kopf des linken Engels, je ein Stück in der Mitra und im grünen Bogen, zwei Gläser im Kleid des rechten Engels und das Eckstück unten rechts neu ergänzt; zahlreiche alte Flickstücke im Damast; mehrere Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.
Laut Hans Lehmann (1910, S. 244) befanden sich in vielen Scheiben von Ligerz vormals alte Flickstücke, die aus anderen (in die Brüche gegangenen) Stiftungen für die Kirche stammen müssen. In der Neuzeit wurden die Scheiben verschiedenen Restaurationen unterzogen. Bei einer oder mehreren davon, wurden die betreffenden Flickstücke durch Ergänzungen ersetzt.

Restaurierungen
1905: A. Wissler, unter Begleitung von Rudolf Münger, Bern (Staatsarchiv Bern, BB X 1018 Nr. 177, 1648). Was genau damals an den Scheiben gemacht wurde, geht aus den Unterlagen nicht hervor.
1909 Atelier Gustav Robert Giesbrecht, Bern: Restaurierung.
1970 Atelier Eugen Halter, Bern: Restaurierung.
2003 Roland Béguin, Ste-Croix: Reinigung und Konsolidierung der Scheiben.

Technique

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb. Auf mehreren Gläsern ist rückseitig die Brandmarke "O" eingeritzt.

History

Research

Rodolphe (de) Benoît stammte aus Bursins im Waadtland und gehörte 1480 als Mönch der Abtei Payerne an. 1483 wurde er Vorsteher des Priorats Perroy (Amt Rolle VD). Gleichzeitig war er Prior zu Corcelles und Generalvikar in Payerne. 1501 wurde ihm die Abtei Erlach übertragen. Benoît setzte sich gegen zwei Konkurrenten, darunter Niklaus von Diesbach, durch, und mit Unterstützung von Bern amtete er seit August 1504 als unumstrittener Abt des Erlacher Klosters St. Johannsen. 1512/13 liess er eine Brücke über die Zihl erstellen und erhielt dafür einen Ablassbrief Papst Julius II. Rodolphe Benoît war der letzte Abt des Benediktinerklosters, das er bei der Säkularisation am 3. September 1529 mit allen Gütern und Einkünften der Stadt Bern übergab. Abt und Mönche wurden dabei mit Geld und Mobilien abgefunden. Benoît setzte am 9. Juni 1534 sein Testament auf, in dem er den Wunsch äusserte, im Chor des Priorats Perroy im Grab seines Onkels Nicod Benoît beigesetzt zu werden (Helvetia Sacra III, 1.1, S. 670f. und III, 1.2, S. 963f.; HBLS 2/1924, S. 101).
Von Rodolphe Benoît gibt es eine Scheibe aus der Wallfahrtskirchen Oberbüren im Bernischen Historischen Museum von ca. 1501 (BHM Bern, Inv. 363), die Doppelscheibe von 1523 in der Kirche Ligerz, eine Scheibe von 1526 im oben genannten Museum (BHM Bern, Inv. 33619) sowie eine 1987 von der Gemeinde Erlach erworbene Scheibe. Eine weiteres, künstlerisch bemerkenswertes Glasgemälde dieses Abtes, das dessen Wappenschild ebenfalls in Begleitung zweier Engel zeigt, ist durch ein Foto Sybill Kummers (Vitrocentre Romont) dokumentiert. Zudem befand sich 1975 bei der Galerie Stuker in Bern eine Benoît-Scheibe von 1519, die vermutlich einen illegitimen Sohn des Abtes als Stifter hatte (Kat. Helbing 1914, S. 10, Nr. 141, Taf. 6; Kat. Stuker 1975, Nr. 5377, Taf. 68; Clottu 1977, S. 27, Anm. 18; Moser 1998, S. 129, Anm. 56). Die genannten Scheiben sind durchwegs analog komponiert (zwei Engel als Schildhalter).

Die Kollatur der Kirche Ligerz war bis zur Reformation von 1528 im Besitz des Klosters St. Johannsen. Dessen Abt Rodolphe Benoît liess die Kirche zwischen 1521 und 1526 erneuern. Dies bot ihm Anlass, um Fenster und Wappen für den erneuerten Bau zu bitten. In der Folge wurden von verschiedener Seite Doppelscheiben in die Kirche Ligerz geschenkt. Er selbst machte 1523 dorthin auch eine solche Gabe. Seine beiden Scheiben sind vollkommen analog gestaltet. Eher ungewöhnlich ist, dass die beiden Wappen einander nicht zugewendet, sondern gerade ausgerichtet sind (vgl. Moser 2005). Die gleiche Gestaltung zeigt die Doppelscheibe Burgdorfs in Kirchberg. Auch die Doppelstiftung Thorbergs in Ligerz war möglicherweise in derselben Art gestaltet, die ursprüngliche Pendant-Scheibe ist aber verloren.
Benoîts Wappengaben befinden sich wohl noch an ihrem ursprünglichen Anbringungsort im nördlichen Chorfenster. Eine der Doppelscheiben (das Gegenstück zur vorliegenden) ist mit dem Monogramm des Glasmalers Jakob II. Wildermut versehen. Mit der Scheibe des Hans Malagorge in Ligerz ist sie die einzige signierte Arbeit dieses Neuenburger Glasmalers.

Das Berner Ratsmanual vom 4. August 1546 berichtet von einer Besichtigung der Scheiben in Ligerz: "Predicant von Gleresse. Die fenster besichtigen" (Haller 1900, S. 138).

Dating
1523
Original Donor

Benoît (de Benediktis), Rodolphe, Abt Kloster St. Johannsen

Place of Manufacture
Owner

Seit 1984 Kirchgemeinde Ligerz (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Previous Owner

Staat Bern

Bibliography and Sources

References to Additional Images

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Hesse A 1671, Neg. Howald 06600/15 (1971), 06600/10; SNM Zürich, Neg. 8910 (Jakob Wildermuth II.)

Exhibitions

Landesausstellung Genf, 1896 (vgl. Rossel 1903)

Image Information

Name of Image
BE_Ligerz_refK_BenoitR
Credits
© Vitrocentre Romont
Date
2015
Copyright
© Kirche Pilgerweg Bielersee
Owner

Seit 1984 Kirchgemeinde Ligerz (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Inventory

Reference Number
BE_2602
Author and Date of Entry
Rolf Hasler ; Sarah Keller 2016