Ehrentafel mit dem Halbfigurenbildnis des Künstlers Gerhard Janssen in Frontalansicht. Der Porträtierte trägt eine Pelzmütze und einen um den Hals gebundenen Schal, dessen Zipfel in der bis auf zwei Knöpfe geschlossenen Jacke stecken. Auffallend ist sein durchdringender, nach links gerichteter Blick und sein grimmiger Gesichtsausdruck mit nach unten gezogenen Mundwinkeln und mit von Geschwulsten entstellter Nase. Links und rechts des Gesichtes sind zwei Wappen abgebildet, die dreidimensional erscheinen. Am oberen Bildrand befindet sich ein Spruch und am unteren Rand der Darstellung ist ein die ganze Breite einnehmender, unbemalter Bereich mit einer Linie für eine zweite Inschrift abgetrennt. Diese läuft über sechs Zeilen und wird dabei zeilenweise kleiner.

Zur Erinnerung an den Hofglasmaler und Kupferstecher Gerhard Janssen (Utrecht 21.7.1636–3.6.1725 Wien) verfertigte der Glas- und Hinterglasmaler Ulrich Daniel Metzger nach dessen Tod am 9. Juli 1725 diese Ehrentafel. Metzger arbeitete 1720/21 einige Monate bei ihm als Geselle in seiner Werkstatt in Wien, doch wendete er die Eglomisé-Technik schon früher an. Er schuf am 29. Juli desselben Jahres ein zweites Porträt Janssens mit der gleichen Technik und mit einer mehr oder weniger gleichlautenden Inschrift (ehemals im Stift Göttweig, heute verschollen). Janssen übte in Wien seit 1662 erfolgreich die Technik der mit Blattgold hinterlegten Lackradierung aus.