Research
Als regimentsfähiges Geschlecht waren die Fürer eine bedeutende adelige Familie in Nürnberg (vgl. Siebmacher Wappenbuch. Teil 6, 22). Ihr Stadtsitz war der sogenannte Fürershof am Maxtor (s. Stadtlexikon Nürnberg 2000). Christoph Fürer von Haimendorf (1578–1653) war Ratsherr und Reichsschultheiss. Sein Wappen, gerahmt von denen seiner Vorfahren, stellt ein Kupferstich aus dem Jahr 1641 dar (Österreichische Nationalbibliothek Wien, Inv.-Nr. PORT_00084668_02). Christoph war ein Enkel des bedeutendsten Nürnberger Unternehmers gleichen Namens, der mit grossem Erfolg ein weitverzweigtes Metallgeschäft unterhielt. Sein Grossvater Christoph erbte von seiner Mutter das Schlossgut Haimendorf, das 1546 als Fideikommiß eingerichtet wurde (Neue Deutsche Biographie. Bd. V. Berlin 1961. S. 691). 1597 liess ein Mitglied der Familie eine Wappenscheibe in Zürich, wohl bei Christoph Murer herstellen (Foto SLM 23749. 2007 im Handel Fritz M. Kummer, Bonstetten; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 371.1). Eine Zeichnung, das Fürer-Wappen darstellend, befindet sich in der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin (Inv.-Nr. HdZ 1943; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 371.2).
Zwar waren vor und nach 1600 mehrere Schweizer Glasmaler in Nürnberg tätig, doch wirkt die vorliegende Scheibe in ihrer einfachen, strengen Struktur und blassen Farbigkeit innerhalb der schweizerischen Wappenscheiben der Zeit fremd. Sie ist daher sicher das Werk eines süddeutschen Meisters.
Dating
1633
Date of Receipt
Unbekannt.
Original Donor
Fürer, Christoph (1578–1653)
Previous Location
Place of Manufacture
Owner
Previous Owner
1947 F. Girtanner, Zürich. 1951 an der Auktion Fischer, Luzern. 1956 an der Auktion Stuker Bern.