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SS_33: Schliffscheibe Bernhard Ludwig Muralt
(BE_Ursenbach_Gemeinde_SS_33)

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Title

Schliffscheibe Bernhard Ludwig Muralt

Type of Object
Artist / Producer
Dating
1825

Iconography

Description

Rechteckige Schliffscheibe mit Vollwappen, der Wappenschild in Rocaillen mit Sterngitterwerk gefasst. Darunter ebenfalls zwischen Rocaillen die Inschrift.

Iconclass Code
46A122(VON MURALT) · armorial bearing, heraldry (VON MURALT)
Iconclass Keywords
Heraldry

Gezinnter Torturm mit offenem Tor begleitet von vier Lilien (1, 2, 1).

Inscription

Mnhghr. Bernhard Luwig von Muralt mitglied des kleinen Raths der Stadt und Republik Bern gewäsner Oberamtmann zu Wangen und Thun 1825.

Signature

keine

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Gut

Technique

Monolithscheibe aus farblosem Glas

History

Research

1828 wurde die Kirche von Ursenbach renoviert. Eine Inschrift und die Wappen des Schultheissen Emanuel Friedrich Fischer, alt Schultheissen Niklaus Rudolf von Wattenwil und Seckelmeisters Bernhard Ludwig von Muralt, gemalt an die Chornordwand, erinnern daran. Der heute auf der Gemeinde Ursenbach befindliche Schliffscheiben-Zyklus von 1825 wurde mit aller Wahrscheinlichkeit damals in die Kirche gestiftet. Der Zyklus umfasst mindestens 22 Scheiben, darunter findet sich diejenige des Seckelmeisters Bernhard Ludwig von Muralt (SS_33). Eine Scheibe, diejenige des Ursenbacher Müllers Samuel Leuenberger und der Anna Barbara Gygax befindet sich nicht in Ursenbach sondern im Schlossmuseum Burgdorf (Inv. Nr. 4.1329; Jahresbericht Rittersaalverein, 1967, S. 7). 1872 erhielt die Kirche Ursenbach erneut Wappenscheiben verschiedener Familien (von Mülinen, 1872, S. 504f.). Vielleicht wurden die Schliffscheiben bereits damals wieder entfernt. Von Mülinen erwähnt sie nicht.

Bernhard Ludwig Muralt (1777–1858), reformiert, war der Sohn des Bernhard Ludwig, Kleinrats, und der Margarete von Tavel. In erster Ehe heiratete er Sophie Margarethe Charlotte von Wattenwyl, Tochter des Karl Emanuel, in zweiter Ehe Anna Magdalena Caroline von Goumoëns, Tochter des Sigmund Emanuel. Ab 1803 war Muralt Berner Grossrat, 1813–14 Mitglied des Kleinen Rates, 1803–10 Oberamtmann in Wangen an der Aare und 1810–13 in Thun. 1817 wurde er Staatsrat sowie Tagsatzungsgesandter. Muralt gehörte zu den Führern der sogenannten Ultras, die im Kontakt mit den katholischen Gesandten der europäischen Mächte standen. 1826 gewann er durch deren Einflussnahme die Wahl zum Standesseckelmeister gegen den liberalen Emanuel Friedrich von Fischer, dem er 1827 bei der Schultheissenwahl seinerseits unterlag. 1831 schied Muralt aus der Politik aus und betätigte sich im Weinhandel (Zürcher, 2010).
In der Kirche von Wangen an der Aare befindet sich ein ebenfalls 1825 gestiftetes Glasgemälde Muralts. Johann Emanuel Wyss lieferte den Entwurf dazu, der Glasmaler Johannes Müller führte die Scheibe aus (Thormann/von Mülinen, 1896, S. 94).

Paravicini-Stähelin, 1926, Nr. 1527.

Dating
1825
Previous Location
Owner

Gemeinde Ursenbach

Previous Owner

Burgerstube Ursenbach

Bibliography and Sources

Literature

Jahresbericht Rittersaalverein Burgdorf (1967).

Paravicini-Stähelin, A. (1926). Die Schliffscheiben der Schweiz. Basel: Probenius AG.

von Mülinen, E.F. (21. Dezember 1872). Ueber die Glasmalereien in der Schweiz. Alpenrosen, 503–505.

Thormann, F., von Mülinen, W. F. [1896]. Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern: Bernische Künstlergesellschaft.

Zürcher, C. (2010). Bernhard Ludwig Muralt. Historisches Lexikon der Schweiz. Abgerufen von https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/007206/2010-09-02/

Image Information

Name of Image
BE_Ursenbach_Gemeinde_SS_33
Credits
© Stephan Leuenberger
Date
2019
Owner

Gemeinde Ursenbach

Inventory

Reference Number
SS_33
Author and Date of Entry
Stephan Leuenberger 2019; Sarah Keller 2019