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TG_202: Wappenscheibe Zollikofer zu Altenklingen
(TG_Wigoltingen_SchlossAltenklingen_TG_202)

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Title

Wappenscheibe Zollikofer zu Altenklingen

Type of Object
Artist / Producer
Spengler, Caspar · zugeschr.
Dating
1592
Dimensions
31.5 x 20 cm im Licht

Iconography

Description

Das vor schnurverziertem farblosem Grund dargestellte Vollwappen der Zollikofer umfasst eine Rahmung aus gelben Pilastern und einem blauen Gebälk mit zentralem rotem Rollwerkstück. Auf den weinroten Pilasterpostamenten stehen zwei jüngere bewaffnete Männer, die sich anhand des dem einen beigesellten Hundes als Jäger zu erkennen geben. Darauf weist ebenfalls das Oberbild, worin diese beiden Männer mit ihren Hunden bei der Reh- und Hirschjagd im Walde zu sehen sind. Die hohe Fusszone füllt die von zwei auf einer Kugel sitzenden Putten gehaltene blaue Rollwerkkartusche mit der Stifterinschrift.

Iconclass Code
43C111241 · stag-hunting
43C114 · hunter
46A122(ZOLLIKOFER) · armorial bearing, heraldry (ZOLLIKOFER)
92D1916 · cupids: 'amores', 'amoretti', 'putti'
Iconclass Keywords
Heraldry

Wappen Zollikofer zu Altenklingen: In Gold ein blaues linkes Freiviertel; Helm: silbern; Helmdecke: golden und blau; Helmzier: aus goldener Krone wachsender goldgekleideter Mannsrumpf mit blauem Kopf.

Inscription

Die Zollkoffer / zů allten Klingen / 15 · 92 ·

Signature

keine

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Zwei alte Flickstücke über dem Wappenhelm (Helmzier); einige Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.
Auf dem Foto des Schweizerischen Nationalmuseums sind die Flickstücke bereits vorhanden.

Technique

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb sowie blauer Schmelzfarbe.

History

Research

Traugott Zollikofer (1871, S. 25) vermutete, dass die vorliegende Familienscheibe aus dem Gesellschaftshaus zum Notenstein in St. Gallen stammen würde, gibt jedoch keine weitere Begründung zu dieser Annahme an (so auch Kesselring-Zollikofer/Zollikofer, 2010, S.130). Die Zollikofer gehörten als Kaufmänner der Zunft zum Notenstein an. Deswegen liegt es nahe, dass sie ein Fenster in das Gesellschaftshaus stifteten. Die Zunft hatte 1555 ein neues Gebäude beim Brühltor bezogen. Damals, 1558, stiftete die Stadt St. Gallen ein Glasgemälde in das Gesellschaftshaus (heute im Historischen Museum St. Gallen). 1710 fasste die Gesellschaft den Beschluss, siebzehn Scheiben durch den Glaser wegnehmen zu lassen. 1712 verzeichnet das Inventar noch “8 alte Fenster mit Wappen in einer obern Erggelkammer und Schitterthile” (Egli, 1925, S. 17). Dass einige dieser Glasgemälde erhalten blieben, beweist die im Historischen Museum St. Gallen bewahrte Stadtscheibe. Die vorliegende Scheibe könnte demnach ebenfalls zu diesen siebzehn Glasgemälden im Gesellschaftshaus zum Notenstein gehört haben. Ein um 1592 erfolgter Umbau, der Anlass zur Stiftung gegeben haben könnte, ist allerdings nicht dokumentiert. (vgl. Poeschel, 1957, 276–279).
Ebenfalls berichtet Zollikofer (1871, S. 25), dass die Scheibe tauschweise von Johann Nikolaus Vincent in Konstanz für das Museum im Schloss Altenklingen übernommen werden konnte.

Das Glasgemälde wurde ungewöhnlicherweise nicht von einer oder mehreren bestimmten Personen sondern von der Familie Zollikofer als Familienscheibe gestiftet. Ein vergleichbares Beispiel ist die 1563 gestiftete Wappenscheibe von Hallwyl im Bernischen Historischen Museum (BE_1478). Als Auftraggeber kommen mehrere Personen in Frage, so Georg II. Zollikofer (1525–1600), dessen Sohn Georg III. Zollikofer (23.7.1553–19.10.1612) oder Georgs II. Neffen Leonhart II. (1565–1637), David (2.6.1563–10.2.1647) oder Joachim (19.3.1547–21.9.1631).

Wie viele der Stiftungen von Mitgliedern der Familie Zollikofer von Altenklingen stammt auch die vorliegende Familienscheibe vermutlich aus der Werkstatt des Konstanzer Glasmalers Caspar Spengler (so bereits Albert Knoepfli, Karteikarten “Berufe: Altarbauer, Bildhauer, Glaser, Glasmaler” im Staatsarchiv Thurgau). Eine ähnliche Gestaltung der Figuren und Wappen,denselben Schriftcharakter und ähnliche Kompositionen zeigen etwa die signierten Scheiben Zollikofer-von Watt 1595 (TG_159), Zollikofer-Thumbacher 1595 (TG_163) und die Stadtscheibe Ermatingen von 1596 (TG_77).

Die Scheibe wird genannt in:
Zollikofer, 1871, S. 25.
Zollikofer/Fiechter-Zollikofer, 1925, S. 44.
Zollikofer/Fiechter-Zollikofer/Zollikofer, 1966, S. 65, Nr. 4.
Kesselring-Zollikofer/Zollikofer, 2010, S. 130, Farbtaf. S. 15.
Kesselring-Zollikofer, 2017, S. C17, D1 (29, 31).

Dating
1592
Previous Location
Place of Manufacture
Owner

Fideikommiss Zollikofer, Schloss Altenklingen

Previous Owner

Sammlung Johann Nikolaus Vincent, Konstanz

Bibliography and Sources

Literature

Egli, J. (1925). Die Glasgemälde des Historischen Museums in St. Gallen, Bd. 1. 65. Neujahrsblatt Historischer Verein des Kantons St. Gallen. St. Gallen: Verlag der Fehr'schen Buchhandlung.

Kesselring-Zollikofer, M.-H. (2017). Museum (Museumsinventar), Schlossarchiv Altenklingen, Bibl. Nr. 1097 (Transkription), S. C17, D1 (29, 31).

Kesselring-Zollikofer, M.-H. und Zollikofer, Chr.L. (2010). Das Fideikommiss der Zollikofer von Altenklingen. Weinfelden: Wolfau-Druck AG.

Poeschel, E. (1957). Die Kunstdenkmäler des Kantons St. Gallen. Bd. II: Die Stadt St. Gallen: Erster Teil. Basel: Birkhäuser.

Zollikofer, T. (1871). Altenklingen. Zollikofer'sches Familien=Fideikommiss. St. Gallen: Zollikofer'sche Buchdruckerei.

Zollikofer, T., Fiechter-Zollikofer, E. (1925). Altenklingen. Zollikofer'sches Familien-Fideikommiss. St. Gallen: Zollikofer & Cie.

Zollikofer, T., Fiechter-Zollikofer, E. und Zollikofer, K. (1966). Altenklingen. Zollikofersche Familien-Stiftung. St. Gallen: Zollikofer & Co. AG.

References to Additional Images

Schweizerisches Nationalmuseum Foto 13644

Image Information

Name of Image
TG_Wigoltingen_SchlossAltenklingen_TG_202
Credits
© Vitrocentre Romont
Date
2018
Copyright
© Fideikommiss der Zollikofer von Altenklingen
Owner

Fideikommiss Zollikofer, Schloss Altenklingen

Inventory

Reference Number
TG_202
Author and Date of Entry
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020

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Schema