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TG_1971: Wappenscheibe Heinrich von Ulm zu Griesenberg
(TG_Kreuzlingen_Rutishauser_TG_1971)

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Title

Wappenscheibe Heinrich von Ulm zu Griesenberg

Type of Object
Artist / Producer
Dating
1529
Dimensions
41.4 x 30.4 cm im Licht

Iconography

Description

Das Vollwappen Heinrich von Ulms steht vor rotem Damastgrund. Es überschneidet das mit dem Stifternamen beschriftete schmale Podium am Scheibenfuss. Die seitliche Rahmung bilden zwei schlichte steinfarbene Stützen. Darüber erhebt sich ein aus gelbem, mit Blattwerk verziertem Stoffgehänge gebildeter Bogen, auf dem sich zwei nackte Frauen und vier greifenartige Mischwesen niedergelassen haben.

Iconclass Code
46A122(ULM VON) · armorial bearing, heraldry (ULM VON)
Iconclass Keywords
Heraldry

Wappen, Ulm zu Griesenberg, Heinrich von: Geteilt von Rot und Blau, belegt mit einem fünfmal gebrochenen silbernen Querbalken; Helm: blau; Helmdecke: blau und silbern; Helmzier: ein von Rot und Blau geteilter Greifenhals mit einem fünfmal gebrochenen silbernen Querbalken und einem silbernen Schnabel.

Inscription

· 15 29 · / HEINRICH VON · VLM · ZU · GRIESSENBERG

Signature

keine

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Das Mittelstück der rechten Rahmenstütze neu ergänzt; einige Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technique

Farbloses und farbiges Glas; rotes und blaues Überfangglas mit vorderseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

History

Research

1529 erwarb der reformierte Konstanzer Bürger und Patrizier Heinrich von Ulm (†1547), Sohn des Hans und der Margaretha Huntpiss, von Balthasar Engelis Witwe die Herrschaft Griesenberg auf dem Wellenberg für 3201 Gulden (heute zur Gemeinde Amlikon-Bisegg im Bezirk Weinfelden gehörend). Verheiratet war Heinrich von Ulm mit Barbara Blarer von Wartensee, Tochter des Augustin und der Katharina Mässlin sowie Schwester des bekannten Konstanzer Reformators Ambrosius Blarer (Geschichte Familie von Ulm, S. 33–36).
Der Bruder Heinrich von Ulms, Hans Jakob (†1527) stiftete 1521 eine Allianzscheibe in das Rathaus von Ermatingen (TG_19). Dessen Sohn, also Heinrichs Neffe, Hans, stiftete 1559 eine Allianzscheibe in den Kreuzgang von Tänikon (Schweizerisches Nationalmuseum, IN 67/6, Schneider, 1971, Bd. 1, Nr. 276).

Aufgrund der Herkunft des Stifters aus Konstanz, ist ein dort ansässiger Glasmaler als Hersteller zu vermuten. Neben den Stillharts, die aus stilistischen Gründen als Schöpfer nicht in Frage kommen, war Christoph Stimmer (†1562) bis 1532 in Konstanz tätig (vgl. Boesch, 1955, S. 44; Rott, 1925–27, S. 21–32). 1524/25 schuf er einen bedeutenden Zyklus für das Rathaus Pfullendorf (vgl. Rott, 1934, S. 307–321; Giesicke/Ruoss, 2000, S. 51–55; Hasler, 2010, S. 138–140). Die grosse Ähnlichkeit dieser Glasgemälde mit vorliegender Scheibe legt nahe, dass Stimmer auch die Stiftung Heinrich von Ulms ausführte.

Die Scheibe ist unpubliziert.

Dating
1529
Previous Location
Place of Manufacture
Owner

Sammlung Rutishauser, Kreuzlingen

Bibliography and Sources

Literature

Die Geschichte der Familie von Ulm (nach 1962). Typoskript (Autor unbekannt), STATG, Lx 10043.

Giesicke, B., Ruoss, M. (2000). In Honor of Friendship: Function, Meaning, and Iconography in Civic Stained-Glass Donations in Switzerland and Southern Germany (S. 43–55). In: Butts, B., Hendrix, L. (Hrsg.). Painting on Light. Drawings and Stained Glass in the Age of Dürer and Holbein. Los Angeles: J. Paul Getty Museum.

Hasler, R. (2010). Die Schaffhauser Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts. Corpus Vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 5. Bern etc.: Peter Lang.

Rott, H. (1925–1927). Beiträge zur Geschichte der oberrheinisch-schwäbischen Glasmalerei. Oberrheinische Kunst, Teil I (1925/26), S. 21–32 und Teil II (1926/27), S. 123–139.

Rott, H. (1934). Ein Gang durch das reichstädische Pfullendorf. In Badische Heimat 21, S. 301–321.

Schneider, J. (1971). Glasgemälde. Katalog der Sammlung des Schweizerischen Landesmuseums Zürich, 2 Bde., Stäfa: T. Gut & Co.

Image Information

Name of Image
TG_Kreuzlingen_Rutishauser_TG_1971
Credits
© Vitrocentre Romont
Date
2018
Copyright
© Sammlung Rutishauser, Kreuzlingen
Owner

Sammlung Rutishauser, Kreuzlingen

Inventory

Reference Number
TG_1971
Author and Date of Entry
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020