Research
Jahreszeitendarstellungen sind in der Hinterglasmalerei des 18. Jahrhunderts überaus beliebt. Sie können entweder als allegorische Personifikationen auftreten oder als saisonal geprägte, typisierte Landschaften gestaltet sein, in denen Menschen eindeutige zeitgebundene landwirtschaftliche Tätigkeiten verrichten. Das kleine Hinterglasgemälde gehört zu einer Folge der vier Jahreszeiten (siehe PSV_513; PSV_515 und PSV_516). Als Vorlage dienten wohl Radierungen des Carel Allard (*1648), nachgewiesen für das Hinterglasbild «Der Winter». Die vier Darstellungen sind in ein «steinernes Tondo» gemalt, dessen Rahmen in den Bildecken noch knapp angedeutet wird. Ryser erwähnt, dass dieses Motiv bei Anna Barbara Abesch oft bei rechteckigen Bildern anzutreffen ist. (Salmen & Ryser, 1997, S. 112) Diese Bilder, welche die Künstlerin im Alter von 21 Jahren malte, gehören zu ihren ersten signierten und datierten Werken. Sie bezeugen ein sehr frühes virtuoses, technisches Können mit einem überaus feinen Pinselstrich. Ihr Schaffen markiert im 18. Jahrhundert den Beginn der Professionalisierung der Künstlerinnen im Bereich der Hinterglasmalerei.
Dating
1727
Date of Receipt
2000
Donor / Vendor
Place of Manufacture
Owner
Previous Owner
Sibyll Kummer, Zürich · R.+F. Ryser (1981)
Inventory Number
RY 606