Vor einem Mäuerchen steht eine weibliche Figur auf einem roten Boden. Im Hintergrund ist eine nächtliche Berglandschaft mit Wolken und Mondsichel am Himmel zu erblicken. Die Figur hält drei Blumen in ihrer rechten Hand. Am Scheibenfuss ist die Stifterinschrift und darüber das Wappen angebracht. Eine umlaufender Fries bildet die Rahmung.

Anlässlich des Neubaus der evangelischen Kirche von Arbon stifteten der Baupräsident und Pfarrer Willy Wuhrmann sowie der Architekt Hans Klauser je eine Wappenscheibe in den Chornebenraum. Sie sind signiert vom Berner Glasmaler Albin Schweri, der auch das grosse Christusfenster für den Chor entwarf. Schweri erhielt, ausser der Zahlung für das Christusfenster, im Jahr 1927 den Betrag von 264 Franken ausbezahlt (evang. Kirchgemeindearchiv Arbon, Rechnungen, 25. Okt. 1927). Wahrscheinlich bezieht sich diese Zahlung auf die beiden Wappenscheiben.

Willy Wuhrmann kam 1883 in Mandel (Preussen, heute Rheinland-Pfalz zur Welt und verstarb 1957 in Frauenfeld. 1909 heiratete er Anna Frieda Pfister, Tochter des Jakob. 1907 war er Vikar in Wädenswil, 1908 Verweser und 1909–19 Pfarrer in Elsau. 1919–34 war Wuhrmann Pfarrer in Arbon und dort Präsident der Baukommission des Neubaus der Kirche. 1934–51 war er Pfarrer in Felben. 1915 war er Mitgründer und 1917–19 Chefredaktor des “Kirchenboten für den Kanton Zürich”, 1934–39 des “Religiösen Volksblatts”. Ab 1939 amtete er als Vizepräsident des Historischen Vereins des Kantons Thurgau. In seinen historischen Arbeiten behandelte Wuhrmann meistens die thurgauische Kirchengeschichte (Troesch, 2012).