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CG_83: Anna-Fenster
(FRA_LIsleAdam_EgliseSaintMartin_CG_83)

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Title

Anna-Fenster

Type of Object
Artist / Producer
Studio
Dating
ca. 1861
Location
Place
n VIII
Research Project
Author and Date of Entry
Katrin Kaufmann 2025

Iconography

Description

Masswerkfenster mit zwei in Rundbogen endenden Lanzetten, darüber kopfstehendes, tropfenförmiges Couronnement. Unter zwei mit Vasen besetzten Baldachinen, die Elemente im Stil der Gotik und der Renaissance vereinen, sind gefasst von architektonischen Rahmen zwei Szenen zur Vita der heiligen Anna gezeigt. Links die Geburt Marias: Anna liegt mit gefalteten Händen im Bett, während sich zwei Hebammen um das Kind kümmern; die eine hält es in einem Tuch auf ihren Armen, die andere hat in einer Schüssel ein Bad vorbereitet. Rechts die Erziehung Marias: Das Mädchen, mit sternenbesetztem Heiligenschein, kniet auf einem Hocker neben seiner Mutter Anna, die eine Schriftrolle auf dem Schoss entrollt hat; hinter den beiden steht mit gefalteten Händen Joachim vor einer Landschaft mit Palme und Burg. Der unterste Bereich der beiden Lanzetten ist als architektonischer Sockel mit Drachen, Muscheln und Inschriftenkartuschen gestaltet. Im Couronnement farbige Ornamente.

Iconclass Code
48A9876 · ornament ~ cartouche
48AA9831 · foliage, tendrils, branches ~ ornament - AA - stylized
48AA9853 · scallop, shell ~ ornament - AA - stylized
48AA9854 · vase ~ ornament - AA - stylized
48AA9856 · ornament derived from architectural details - AA - stylized
73A31 · birth of Mary
73A33 · education of Mary
Iconclass Keywords
Inscription

FILIUS·MATRI· / C·MAREUX· // PONENDUM· / CURAVIT·

Materials, Technique and State of Preservation

Technique

Farbloses und farbiges Glas, sowie rotes Überfangglas; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

State of Preservations and Restorations

Im 2. Weltkrieg beschädigt und anschliessend eingelagert. 2008 restauriert und ergänzt durch Michel Guével, Valmondois und Christine Arveiller, Frépillon. Dabei wurden insbesondere mehrere Gewandpartien und Teile der Baldachinbekrönungen rekonstruiert. 2009 wiedereingesetzt.

History

Research

Das Anna-Fenster ist eine von insgesamt 14 Glasmalereien aus dem Pariser Glasmalerei-Atelier Laurent, Gsell et Cie. (später Gsell-Laurent), mit denen um 1861 das Querschiff und der westliche Teil des Langhauses der Kirche Saint-Martin in L’Isle-Adam ausgestattet wurden (L’Isle-Adam, Musée d’Art et d’Histoire Louis-Senlecq: Archives paroissiales, Carton 6, Registre des délibérations de la Fabrique de la Paroisse Saint-Martin 1825–1893, S. 217). Die Fenster des westlichen Teils des Langhauses, zu denen das Anna-Fenster gehört, folgen alle demselben Gestaltungsprinzip und zeigen Szenen aus dem Leben biblischer Personen und Heiliger. Das Gesicht der stehenden Hebamme mit dem Kind im Arm hebt sich von den übrigen Frauendarstellungen ab. Es könnte sich um ein Porträt Adélaide Duponts (geboren 1794) handeln, der Mutter von Camille Victor Mareux (1825–1900); ihr widmete der Stifter das Fenster.

Die 14 Fenster von ca. 1861 gehören zu einem Ensemble von über 30 Glasmalereien, die unter der Ägide von Jean-Baptiste Grimot (1810–1885; ab 1848 bis zu seinem Tod Pfarrer von L’Isle-Adam), einem grossen Erneuerer des Kirchengebäudes, entstanden (CG_73–CG_104). Alle diese Glasmalereien wurden von Grimot und diversen Bürgerinnen und Bürger von L’Isle-Adam gestiftet und zwischen 1852 und 1878 von Gsell-Laurent in Paris hergestellt. 1883 betrug ihr Gesamtwert 100’000 Francs (Registre des délibérations de la Fabrique de la Paroisse Saint-Martin 1825–1893, Inventaire des œuvres d’art et mobilier de l’église du 1.1.1883). Die Glasmalereien zeigen Werke der Barmherzigkeit, diverse Apostel und Heilige, einen Marienzyklus, sowie für Kirche und Staat wichtige Protagonisten. Entsprechend dem Baustil der Kirche wählte Gsell für die architektonischen Dekorelemente einen an die Renaissance (und vereinzelt die Gotik) anklingenden Stil. Das Ensemble zählt aufgrund seines Umfangs und seiner Qualität zu den Hauptwerken des Pariser Ateliers.

Im 2. Weltkrieg wurden die Glasmalereien schwer beschädigt. Die erhaltenen Felder und Fragmente wurden eingelagert und die Kirche erhielt 1956 zunächst eine einfache Blankverglasung. 1968–1970 setzte man im Chor neue expressionistische Glasmalereien mit zwölf Szenen aus dem Leben des heiligen Martin ein (Entwurf Maurice Rocher; Umsetzung Jean Dagusseau, Orléans) (Botto, 1998, S. 27–28). Im Zuge einer Kirchenrestaurierung wurden Ende der 1990er Jahre die eingelagerten Glasmalerei-Fragmente des 19. Jahrhunderts gereinigt und inventarisiert; ab ca. 2000 erfolgte ihre Restaurierung. 27 Glasmalereien von Gsell-Laurent konnten wieder an ihrem ursprünglichen Standort eingesetzt werden; zuletzt sind 2017 die Chorfenster von Rocher/Dagusseau eingelagert und durch die Glasmalereien des 19. Jahrhunderts ersetzt worden.

Dating
ca. 1861
Commissioner

Mareux, Camille Victor (1825–1900)

Previous Location
Place of Manufacture

Bibliography and Sources

Literature

Botto, R. (1998). L’église Saint-Martin de L’Isle-Adam. Saint-Ouen-l’Aumône: Éditions du Valhermeil.

Botto, R. (2002). L'Art du Vitrail du IXème siècle à nos jours et les vitraux de l'église Saint-Martin de l'Isle-Adam. L’Isle-Adam: Les Amis de L’Isle-Adam.

Botto, R. (2013). 15 ans au service de la restauration des vitraux. Les Cahiers de l’Histoire de L’Isle-Adam (Heft 2). L’Isle-Adam: Les Amis de L’Isle-Adam.

Fort, L. (1979). L’Isle-Adam. Mémoires de la Société historique et archéologique de Pontoise, du Val-d’Oise et du Vexin, 68 (S. 21–24). Pontoise: Société historique et archéologique de Pontoise, du Val d’Oise et du Vexin.

Grimot, J.-B. (1879). Notice historique et archéologique sur l’église paroissiale de l’Isle-Adam. Paris: A. Lahure, S. 22–28.

Image Information

Name of Image
FRA_LIsleAdam_EgliseSaintMartin_CG_83
Credits
© Vitrocentre Romont / Carole Rabourdin
Date
2024

Citation suggestion

Kaufmann, K. (2025). Anna-Fenster. In Vitrosearch. Retrieved June 4, 2025 from https://test.vitrosearch.ch/objects/2713420.

Record Information

Reference Number
CG_83