Image Ordered

CG_175: Franziskusfenster
(FRA_Rouen_EgliseSaintGodard_CG_175)

Contact Details

Please specify your first name.
Please specify your name.
Please specify your e-mail address.
The e-mail address is invalid.

Please provide as much information as possible (publication title, database, publisher, edition, year of publication, etc.).

The Vitrocentre Romont can only provide you with its own photographs. We regret that we cannot supply images from third parties to you. If your order concerns photographs from third parties, we will send you the contact address from which the images can be obtained.

The personal data you provide in this form will be used by Vitrocentre Romont exclusively for the processing of your image order. Correspondence regarding the order will be archived for internal reference. The data will not be used for purposes other than those listed here, nor will it be passed on to third parties. By sending the order form, you agree to this use of your personal data.

Should you have any questions, please send us an e-mail: info@vitrosearch.ch.

Title

Franziskusfenster

Type of Object
Dimensions
5 x 2.4 m
Artist / Producer
Studio
Dating
ca. 1859/60
Location
Place
s IX
Research Project
Author and Date of Entry
Katrin Kaufmann 2023

Iconography

Description

Dreilanzettiges Masswerkfenster mit sechs Bildszenen zur Vita des heiligen Franziskus von Assisi: Franziskus diskutiert mit einem Priester in einer Kirche eine Bibelstelle, im Hintergrund ist ein Altar mit einer Kreuzigungsszene zu sehen (1a–3a); Franziskus steht beim Gebet in San Damiano unter freiem Himmel, ihm zu Füssen kniet neben einem Buch ein weiterer Mann in einer mit einem Strick gehaltenen grauen Kutte, vermutlich der erste Anhänger des Franziskus (1b–3b); Franziskus und die heilige Klara werden von einem Bischof gesegnet, im Hintergrund ist eine Kirche zu sehen, ev. das Kirchlein Portiuncula (1c–3c); der Ordensgründer Franziskus predigt mit seinen Mitbrüdern vor einem thronenden, reich gekleideten Mann, vermutlich Sultan Al-Malik al-Kamil, den er 1219 während des Kreuzzugs von Damiette in Ägypten traf (4a–6a); auf dem Berg Alverna erscheint Franziskus ein gekreuzigter Mann – einem Seraphen gleich – mit sechs Flügeln, von dem er die Stigmata der Passion Christi empfängt (4b–6b); Franziskus kniet begleitet von zwei Mitbrüdern mit einem Schriftstück in der Hand vor dem Papst Honorius III., der 1223 die Ordensregel der Franziskaner mit der päpstlichen Bulle «Solet annuere» genehmigt (4c–6c). Alle Szenen sind durch architektonische Rahmen mit Dekor im Stil der Gotik gefasst. Masswerkfüllungen mit den Halbfiguren von zwei Engeln, die in ihren Händen eine Krone und ein Weihrauchfass halten, darüber Franziskus, die eine Hand zum Segen erhoben.

Iconclass Code
11G · angels
11H(FRANCIS)131 · confirmation of the Franciscan order by pope Innocent III
11H(FRANCIS)411 · St. Francis of Assisi preaching before the Sultan of Egypt; to convert the sultan he is about to walk through a fire
11H(FRANCIS)59 · stigmatization of St. Francis of Assisi: in retreat on Mount Alverna, he beholds a vision of Christ on the cross enveloped by wings (like a seraph with six wings); rays passing down to the body of the kneeling saint form the marks of the five wounds of Christ
11HH(CLARE)41 · St. Clare and St. Francis of Assisi
48AA9856 · ornament derived from architectural details - AA - stylized
Iconclass Keywords
Inscription

keine

Materials, Technique and State of Preservation

Technique

Farbloses und farbiges Glas sowie rotes Überfangglas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und diversen Schmelz- und Lotfarben.

State of Preservations and Restorations

Im 2. Weltkrieg beschädigt und zwischen 1982 und 1993 restauriert durch Michel Durand in Orly (siehe Charenton-le-Pont, Médiathèque de l’architecture et du patrimoine, Fonds I-2017-14 (Archives de Max Ingrand et Michel Durand maîtres-verriers (1950–2006)), cote 41: Seine-Maritime, Rouen, église Saint-Godard). 2023 diverse Fehlstellen.

History

Research

Das Masswerkfenster s IX ist eines von 16 Fenstern der Kirche Saint-Godard in Rouen, für die das Pariser Atelier Gsell-Laurent zwischen 1857 und 1867 neue farbige Verglasungen schuf. Laut einer Quelle des 19. Jahrhunderts stammt der Entwurf für diese Glasmalerei nicht von Gsell-Laurent (vgl. Licquet, 1869, S. 74); im Musée Carnavalet in Paris wird jedoch eine Entwurfszeichnung des Ateliers zu diesem Fenster aufbewahrt (D.15951).
Alle Glasmalereien von Gsell-Laurent für die Kirche Saint-Godard wurden während der Amtszeit des Priesters Pierre Lanchon (1804–1868) erstellt, der sich stark für die Aufwertung des Kirchenraums einsetzte. Die ersten Glasmalereien des Pariser Ateliers wurden in den Seitenschiffen in der Nähe des Chors eingesetzt, das letzte 1867 in der Westfassade der Kirche. Die Glasmalereien erzählen von der Stadtgeschichte sowie dem Leben und Sterben biblischer Personen und Heiliger, die oftmals für Rouen und die Normandie, oder für die Kirche und den Staat Frankreich relevant waren. Häufig sind zwei Bildszenen übereinander angeordnet; passend zum Stil der Kirche wurde für die Rahmen der Bildszenen und die Masswerkfüllungen meist ein Dekor im Stil der Gotik, selten auch im Stil der Renaissance gewählt.
Der Glasmaler Caspar Gsell war in den 1840er Jahren kurzzeitig mit Pierre-Charles Marquis (1798–1874) assoziiert gewesen, der 1852 die drei Glasmalereien für den Chor der Kirche Saint-Godard schuf. In Rouen war Gsell Mitte der 1850er Jahre bereits bekannt als Autor der Verglasungen der neu erbauten Kirche Notre-Dame im benachbarten Bonsecours (CG_105–CG_150). Bei den Glasmalereien für die Kirche Saint-Godard handelt es sich um einen frühen und umfangreichen Zyklus innerhalb seines Werks aus der Zeit, in der sich Gsell definitiv als einer der wichtigsten Glasmaler in Paris etablierte. Mit der Heirat der Tochter seines Firmenpartners 1859 erfolgte auch die Umbenennung des Ateliers von «Laurent, Gsell et Cie.» in «Gsell-Laurent».
Während der Bombardierungen der Stadt Rouen im 2. Weltkrieg wurden die historistischen Glasmalereien der Kirche Saint-Godard teils erheblich beschädigt. Ihre Restaurierung konnte in den 1980er und 1990er Jahren durch Michel Durand (1950–2006) vorgenommen werden.

Dating
ca. 1859/60
Period
1859 – 1860
Previous Location
Place of Manufacture

Bibliography and Sources

Literature

Chaline, J.-P. und Chaline, N.-J. (Hg.) (2017). Églises et chapelles de Rouen, un patrimoine à (re)découvrir. Rouen: Les Amis des Monuments Rouennais, S. 102–104.

Licquet, Th. (1869). Rouen. Son histoire, ses monuments et ses environs (8. Auflage). Rouen: A. Le Brument, S. 70–74.

Image Information

Name of Image
FRA_Rouen_EgliseSaintGodard_CG_175
Credits
© Vitrocentre Romont / Katrin Kaufmann
Date
2023

Citation suggestion

Kaufmann, K. (2023). Franziskusfenster. In Vitrosearch. Retrieved June 4, 2025 from https://test.vitrosearch.ch/objects/2713512.

Record Information

Reference Number
CG_175