Image Ordered

CG_290: Josua und David-Fenster
(FRA_Voiron_EgliseSaintBruno_CG_290)

Contact Details

Please specify your first name.
Please specify your name.
Please specify your e-mail address.
The e-mail address is invalid.

Please provide as much information as possible (publication title, database, publisher, edition, year of publication, etc.).

The Vitrocentre Romont can only provide you with its own photographs. We regret that we cannot supply images from third parties to you. If your order concerns photographs from third parties, we will send you the contact address from which the images can be obtained.

The personal data you provide in this form will be used by Vitrocentre Romont exclusively for the processing of your image order. Correspondence regarding the order will be archived for internal reference. The data will not be used for purposes other than those listed here, nor will it be passed on to third parties. By sending the order form, you agree to this use of your personal data.

Should you have any questions, please send us an e-mail: info@vitrosearch.ch.

Title

Josua und David-Fenster

Type of Object
Artist / Producer
Studio
Dating
1869–1870
Location
Place
n X
Research Project
Author and Date of Entry
Katrin Kaufmann 2025

Iconography

Description

Masswerkfenster mit zwei in Nonnenköpfen endenden Lanzetten; darüber Vierpass als Couronnement. Beide Lanzetten enthalten zwei Medaillons mit Bildszenen, die von unten nach oben gelesen werden. Links unten ist die Aufteilung des Landes Kanaan auf die zwölf israelitischen Stämme gezeigt (Jos 13–19); Josua, der Anführer der Israeliten, hält eine Karte in den Händen und zeichnet mit einem Stock die Grenzen auf den Boden. Darüber ist dargestellt, wie Josua auf dem Schlachtfeld der Sonne befiehlt stillzustehen, bis die Feinde vernichtet sind (Jos 10, 1–15); über ihm ist die Hand Gottes zu sehen. Das Medaillon rechts unten zeigt, wie der Knabe David den Riesen Goliat aus dem Lager der Philister mit dem Schwert tötet (1. Sam 17). Darüber tanzt David, unterdessen König von Israel, mit seiner Harfe vor der Bundeslade, die er nach Jerusalem bringt (2. Sam 6, 1–16).
Die übrigen Fensterflächen sind mit einem sich wiederholenden Dekor aus Vierpässen und Linien mit Blüten- und Blattornamenten und einem Rahmen im Stil der Gotik gestaltet. Im Couronnement ebenfalls Blüten- und Blattornamente sowie ein eingeschriebener Kreis; zudem mehrere Masswerkspickel mit farbigen Füllungen.

Iconclass Code
48A9814 · ornament ~ combination of straight and curved lines
48AA9831 · foliage, tendrils, branches ~ ornament - AA - stylized
71E52942 · Joshua orders the sun and the moon to stand still over Gibeon and Aijalon until the Amorites who had besieged the city of Gibeon are routed
71E54 · the division of Canaan
71H144 · David fighting Goliath
71H622 · the ark is placed on a cart driven by the sons of Abinadab; David and the people dance and make music before the ark
Iconclass Keywords
Inscription

LAUDATE·DOMINUM·OMNES·GENTES (Medaillon oben rechts)
HOC·EST·TERRA·CHANAA / HI·SUNT·TERMINI·FILIORUM·JUDA· (Medaillon unten links)

Materials, Technique and State of Preservation

Technique

Farbloses und farbiges Glas, Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

History

Research

Eine von 62 Glasmalereien der ab 1860 neu errichteten, monumentalen neugotischen Kirche Saint-Bruno in Voiron. Die um 1870 fertiggestellte Glasmalerei-Ausstattung wurde durch eine grosszügige Spende des Kartäuserordens, dessen Mutterkloster «La Grande Chartreuse» sich ca. 25 km östlich von Voiron befindet, finanziert (Avenir, 2006, S. 103). Für den Bau der Kirche hatte sich Frédéric Faige-Blanc (1811–1902), Bürgermeister von Voiron ab 1851, stark eingesetzt. Faige-Blanc war es auch, der den Kontakt zum Atelier Gsell-Laurent in Paris herstellte, das die Glasmalereien der Kirche Saint-Bruno ab 1869 für insgesamt 71’000 Francs herstellte (Gautier, 2010, S. 62, 72). Es handelt sich um einen der umfangreichsten Aufträge, die das damals bereits etablierte Atelier ausführte.
Eine 1868 publizierte Broschüre dokumentiert die Überlegungen, welche die für die Innendekoration verantwortliche Kommission unter der Leitung von Faige-Blanc angestellt hat (siehe Commission municipale, 1868). Die Kommission setzte sich mit aktuellen von Architekten, Archäologen und Publizisten geführten Diskursen und Kontroversen um die Restaurierung historischer Kathedralen, etwa der bis 1864 restaurierten Kathedrale Notre-Dame in Paris, und um neu erbaute historistische Kirchen auseinander. Ihr Vorbild fand die Kommission in der Kunst und Architektur des 13. Jahrhunderts, die sie als reinsten, künstlerischsten, erhabensten und zugänglichsten Ausdruck des christlichen Denkens idealisierte, und deren Wiege sie in Frankreich verortete. Die Innenausstattung der Kirche Saint-Bruno sollte möglichst exakt die Dekoration gotischer Kirchen des 13. Jahrhunderts nachahmen (Commission municipale, 1868, S. 31–32).
Aufgrund der beachtlichen Anzahl Fenster und ihrer vorherrschenden Rolle für die Dekoration thematisiert die Kommission in der Broschüre als erstes die Glasmalerei-Ausstattung (siehe Commission municipale, 1868, S. 5–14). Ihre oberste Aufgabe sei es, das Kircheninnere in farbiges, göttliches Licht zu tauchen; dieser für die Grundstimmung im Gebäude wichtige Effekt solle durch eine intensive und kontrastreiche Farbgebung der Glasmalereien erzielt werden. Der bildliche Inhalt der Glasmalereien sei zweitrangig, mögliche Zeichnungen müssten so schlicht wie möglich gehalten sein. Für die Fenster in Chor und Querschiff verlangt die Kommission prachtvolle und leuchtende Medaillonfenster; für die Seitenschiffe schlichtere Medaillonfenster und für die Obergadenfenster Glasmalereien mit Ganzfiguren. Die Anweisungen zur Ikonographie sind kurz gefasst: es sollen die wichtigsten Szenen aus dem Alten und Neuen Testament sowie die Vitae Jesu Christi und des Kirchenpatrons Bruno abgebildet werden (Commission municipale, 1868, S. 34).
Die Vorgaben wurden von Glasmalerei-Atelier wie gewünscht umgesetzt. Betritt man die Kirche durch das Hauptportal in der Westfassade, so lesen sich die Glasmalereien im Uhrzeigersinn von links nach rechts. Im nördlichen Seitenschiff und Obergaden sind, beginnend mit Adam und Eva, verschiedene im Alten Testament erwähnte Personen, Patriarchen und Propheten dargestellt. Im Querhaus findet der Übergang zum Neuen Testament statt: Christus wird als Überbringer des Evangeliums und durch Abbildungen seiner Vorfahren angekündigt. Die Fenster der Chorapsis sind dem Leben, der Passion und der Auferstehung von Jesus Christus gewidmet, ergänzt durch vier Gleichnisse Jesu. Die Fenster auf der Südseite der Kirche illustrieren mit Darstellungen von Aposteln, frühen Märtyrern, Ordensgründern und Heiligen die Geschichte der Kirche vom apostolischen Zeitalter bis ins 17. Jahrhundert. Zwei weitere Fenster der Kirche zeigen zudem die sieben Sakramente und die sieben Werke der Barmherzigkeit (CG_296, CG_302), ein anderes die Baugeschichte der Kirche Saint-Bruno (CG_305). Durch die Orgel grösstenteils verdeckt sind fünf Fenster mit musizierenden Engeln in der Westfassade.

Dating
1869–1870
Period
1869 – 1870
Commissioner

Kartäuserorden (Grande Chartreuse, Saint-Pierre-de-Chartreuse)

Previous Location
Place of Manufacture

Bibliography and Sources

Literature

Avenier, C. (2006). De la raison en architecture: Projets et chantiers des églises Saint-Bruno de Voiron et de Grenoble au XIXe siècle. Livraisons d’histoire de l’architecture, 11, 97–118.

Bertet, [Abbé]. (1903). Étude explicative sur les verrières de l’église St-Bruno, Voiron. Voiron: A. Sornay.

Commission municipale. (1868). Projet de décoration intérieure de l’Église de Saint-Bruno de Voiron. Grenoble : F. Allier père et fils.

Gautier, J. (2010). L’église Saint-Bruno, Voiron. [Voiron]: AHPPV, 72–101, 114.

Image Information

Name of Image
FRA_Voiron_EgliseSaintBruno_CG_290
Credits
© Vitrocentre Romont / Katrin Kaufmann
Date
2023

Citation suggestion

Kaufmann, K. (2025). Josua und David-Fenster. In Vitrosearch. Retrieved June 4, 2025 from https://test.vitrosearch.ch/objects/2713627.

Record Information

Reference Number
CG_290