Sohn eines Tafelmalers, erhielt Luca Giordano seine erste Ausbildung im Kreise der Meister um den spanischen Künstler Jusepe de Ribera, genannt "Lo Spagnoletto" (1591–1652). Tätig war er hauptsächlich in Neapel, Rom und Florenz bis ihn 1692 der spanische König Karl II. zum Hofmaler ernannte. 1702 kehrte er nach Neapel zurück. Giordano besass eine sehr grosse Schaffenskraft und Schnelligkeit (deswegen sein Beiname: "Fà presto"/ "Mach schnell"). Er war auch als Hinterglasmaler mit eigener Werkstatt tätig. Während mindestens 14 Jahren beschäftigte er sich mit dieser Technik und hatte mehrere Schüler und Nachfolger. Zwei bedeutende, von ihm signierte Hinterglasbilder, "Anbetung der Hirten " (signiert L. Jordanus F. 1688) und eine weitere "Anbetung der Hirten", befinden sich im Palast von La Granja de San Ildefonso in der Nähe von Segovia (Spanien). In der Manier Luca Giordanos wurde in Süditalien und Spanien während des ganzen 18. Jahrhunderts hintermalt.
Giordano, Luca. (1999). In U. Thieme, F. Becker & H. Vollmer. Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart (Bd. 14, S. 75–79). Leipzig: Seemann.
Ryser, F. (1997). Luca Giordano / Neapel und Spanien 17. und 18. Jahrhundert. In Glas, Glanz, Farbe. Vielfalt barocker Hinterglaskunst im Europa des 17. und 18. Jahrhunderts (Ausstellungskatalog Murnau, Schlossmuseum 1.8.–9.11.1997) (S. 26). Murnau: Schlossmuseum.
Ryser, F. (2000). Die Kunst der Hinterglasmalerei – Wesen, Technik und Geschichte. In Schweizerisches Forschungszentrum zur Glasmalerei Romont (Hrsg.), Glanzlichter – Die Kunst der Hinterglasmalerei / Reflets enchanteurs – L'art de la peinture sous verre (S. 265). Romont, Zug, Bern: Benteli Verlag Bern.