Nom

Schloss Castell

Adresse
Castellstrasse
8274 Tägerwilen
Hiérarchie géographique
Coordonnées (WGS 84)
Auteur·e et date de la notice
Sarah Keller 2021
Informations sur le bâtiment / l'institution

Eine der bedeutendsten Schlossanlagen in der Schweiz. Nach 1595 von Conrad Vogt von Wartenfels gebaut, umgestaltet 1725 durch die Zollikofer von St. Gallen. Die Familie Scherer liess den Sitz 1878–94 durch Otto Tafel zum pompösen Neurenaissanceschloss umwandeln. Der zwischen 1891 und 1894 im Auftrag von Adrian August Gonzalvo Maximilian von Scherer (1848–1901) im neu errichteten Ostturm ausgeführte Maurische Saal zählt zu den am besten erhaltenen neo-maurischen Interieurs des späten 19. Jahrhunderts. Mit grosser Detailgenauigkeit wurden die historischen Vorbilder kopiert: die Sala de las Dos Hermanas der Alhambra von Granada (14. Jahrhundert) und die Vormihrabkuppel der Moschee von Córdoba (10. Jahrhundert). Für diesen Saal schuf der Zürcher Glasmaler Adolf Kreuzer 1892 vier orientalisierende Doppelfenster (vgl. Abegg/Erni/Raimann 2014, S. 340–360; Giese 2018, S. 144–148; Giese/Keller, 2022).

Bibliographie

Abegg, R., Erni, P. & Raimann, A. (2014). Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Band VIII. Rund um Kreuzlingen. Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Bd. 125. Bern: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte.

Giese, F. (2018). From al-Andalus to Germany – Artistic Transfer in Nineteenth-Century Europe. In A. Malinar & S. Müller (Hrsg.), Asia and Europe Interconnected. Agents, Concepts, and Things (S. 131–153). Wiesbaden: Harassowitz.

Giese, F., & Keller, S. (2022). Orientrezeption zwischen Kopie und Imagination: die neo-maurischen Glasmalereien im Schloss Castell in Tägerwilen.

Photographies