Nom

Rathaus

Adresse
Rathausgasse 17
3280 Murten
Hiérarchie géographique
Coordonnées (WGS 84)
Auteur·e et date de la notice
Uta Bergmann 2017
Informations sur le bâtiment / l'institution

Das im 14. Jahrhundert erstmals erwähnte Rathaus befand sich ursprünglich bei der Deutschen Kirche. Nach dem Stadtbrand von 1416 wurde es ans Westende der Kreuzgasse in die Reste dreier mittelalterlicher Privathäuser verlegt. Deren Giebelwände sind noch erhalten. Nach dem grossen Umbau von 1750–1751 stellt sich das Rathaus als dreigeschossiger Kubus mit klassizistischer Fassade zu sechs Achsen dar. Der nördliche Anbau mit Vorhof und Kanzlei im Erdgeschoss wurde 1750–51 von Maurermeister Borel errichtet. 1816 wurde ein neuer Dachstuhl mit ausladendem Walmdach von Hans Jakob Wälti errichtet und von einem Dachreiter von Daniel Deleosa bekrönt. Der Neubau der Strassenfassade erfolgte 1832–33 nach Plänen des Mathematikers und Zeichenlehrers Eduard Kinkelin. Im Erdgeschoss befindet sich die Kornhalle und das Zeughaus. Das erste Geschoss nimmt zur Gasse hin die kleine Ratsstube, später Gerichtssaal mit Täferresten von 1832 und seeseits die grosse Ratsstube, den Grossen Saal, heute Stadtschreiberei auf. Dieser grösste Raum des Rathauses, der in den 1730er und 1750er und 1760er Jahren barockisiert wurde, wurde ab 1756 als Musiksaal genutzt. An diesen schliesst sich die im Anbau eingerichtete Ratsstube mit einer vollständigen Ausstattung von 1751/52 an. Im zweiten Stock befand sich zur Gasse hin das 1601–1604 eingerichtete "neue gemach", für das Bern und Freiburg 1603 Wappenscheiben stifteten. In diesen noch 1680 als "neue Stube" bezeichnete Raum wurde 1843/44 von Johann Jakob Weibel und Hans Rychner der klassizistische Konzertsaal eingebaut. Das Innere des Rathauses wurde wiederholt neu gestaltet und 1963 letztmals eingreifend umgebaut.
Von den im 16. und 17. Jahrhundert ins Rathaus gestifteten Scheiben (s. Schöpfer 2000. S. 99–100; Bergmann 2014. Kat.-Nr. 281–282) hat sich an Ort nichts erhalten.

Bibliographie

Schöpfer, H. (2000). Die Kunstdenkmäler des Kantons Freiburg. Band V. Der Seebezirk II. (Die Kunstdenkmäler der Schweiz Bd. 95). Basel. S. 89–102.

Lauper, A., Biffiger, S., & Beytrison, I. (2012). Murten. Dans Fribourg/Freiburg, Valais/Wallis. Guide artistique de la Suisse (pp. 308-309). Bern: Société d'histoire de l'art en Suisse.

Bergmann, U. (2014). Die Freiburger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts. Bern: Peter Lang. Kat.-Nr. 281–282.