Nom

Ehem. Augustiner-Chorherrenstift

Adresse
Hauptstrasse 85-87
8280 Kreuzlingen
Hiérarchie géographique
Coordonnées (WGS 84)
Auteur·e et date de la notice
Sarah Keller 2020
Informations sur le bâtiment / l'institution

Das 1125 gegründete, dem hl. Ulrich und der hl. Afra geweihte Augustiner Chorherrenstift wurde 1499 im Schwabenkrieg zerstört und danach am selben Ort wieder aufgebaut. Zur Zeit der Reformation hielten die Chorherren am alten Glauben fest. Für die Rechte des Klosters setzte sich besonders der damalige Dekan und spätere Abt Georg Tschudi (1545-66) ein. Im Dreissigjährigen Krieg wurde das Stift erneut zerstört und auf Begehren der Stadt Konstanz landeinwärts am heutigen Ort neu erstellt. Abt Jakob Denkinger (1625-60) liess 1650-53 die Kirche nach dem Plan von Michael Beer (erster nachgewiesener sog. Vorarlberger Bau) erbauen, Abt Augustin Gimmi (1660-96) ab 1666 das Kloster und 1672 die Liebfrauenkapelle. 1848 hob der Kanton das Stift auf.

Nach der Zerstörung des Klosters 1499 und dem anschliessenden Wiederaufbau erbat sich der Kreuzlinger Abt Peter von Babenberg an der eidgenössischen Tagsatzung Fensterschenkungen der Orte (Eidgenössische Abschiede, 3,2, S. 434 (1508, r); S. 462 (h, 1509); Erni & Raimann, 2009, S. 73, 183). 1514 kam Bern dieser Bitte nach und schenkte ein Fenster (Trächsel, 1877, S. 197; Erni & Raimann, 2009, S. 183). 1549 bat der damalige Abt Georg von Tschudi erneut an der Tagsatzung um Fensterschenkungen der Stände für sein neu erbautes Abtshaus im Klosterbezirk (Erni & Raimann, 2009, S. 92). 1550 wird festgehalten, dass alle Orte ausser Bern, Freiburg, Solothurn und Appenzell ihm diese Fenstergabe bewilligt hätten (Eidgenössische Abschiede, 4,1, S. 104 (1549); S. 212 (Januar 1550)). Auch Bern stiftete aber 1549 ein Fenster (Berner Ratsmanual 27. 8. 1549; Haller, 1900, S. 140).

Bibliographie

Erni, P. & Raimann, A. (2009). Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Bd. VII: Der Bezirk Kreuzlingen I. Die Stadt Kreuzlingen. Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Bern: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, S. 65–193.

Haller, B. (1900). Bern in seinen Rathsmanualen 1465–1565, 1. Teil, Bern: Wyss.

Hopp, A. (2017). Kreuzlingen (Stift). Historisches Lexikon der Schweiz. Abgerufen von https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/011409/2017-09-19/

Trächsel, G. (1877). Kunstgeschichtliche Mittheilungen aus den bernischen Staatsrechnungen 1505 bis 1540. Berner Taschenbuch 27.