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BE_43: Wappenscheibe Christian Willading
(BE_Beatenberg_refK_Willading)

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Titre

Wappenscheibe Christian III. Willading

Type d'objet
Artiste
Güder, Hans Jakob · durch Quelle gesichert
Datation
1673
Dimensions
32.6 x 21.4 cm im Licht
Lieu
Emplacement
s I, 2b
Inventaire

Iconographie

Description

Über der blauen Rollwerkkartusche mit der Stifterinschrift erhebt sich das Vollwappen Christian Willadings vor farblosem Grund. Über einem gelben Fliesenboden ist eine dreiteilige Rahmenarchitektur in den Hauptfarben Blau und Rotbraun aufgebaut. Über der mittleren Öffnung spannt sich ein Rundbogen mit zentraler Engelskopfkartusche. In den seitlichen Zwickeln lagern Putten mit Falken auf den behandschuhten Händen. Von dem Architrav hängen seitlich Fruchtbouquets herab.

Code Iconclass
46A122 · armoiries, héraldique
Héraldique

Wappen Christian Willading

Inscription

Hr. Christian Willa= / ding diser Zeit Venner / vnd deβ Täglichen Rahtβ / der Statt Bern, 1673.

Signature

Keine

Technique / Etat

Etat de conservation et restaurations

Ein Sprung in der Schrifttafel; die Verbleiung erneuert.

Technique

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, violetter und grüner Schmelzfarbe. Auf der Schrifttafel rückseitig die Brandmarke 2.

Historique de l'oeuvre

Recherche

Christian III. Willading (11.4.1611–5.1.1694) war ein Sohn des Grossrats Kaspar und der Antonia Wyttenbach sowie der Enkel Christians II. († 1611). 1631/32 studierte er an der Universität Basel. Er ehelichte 1639 Dorothea Tscharner, die Tochter des Landvogts Samuel, und nach ihrem Tod 1663 Ursula Cerjat, Tochter des Philippe und Witwe des Kleinrats und Herrn von Gerzensee, Franz Ludwig von Graffenried. Seit 1645 sass Christian Willading im Grossen Rat in Bern. 1647–1648 war er Iseler (Aufseher über Mass und Gewicht) und 1648–1650 Geleitsherr. 1650–1656 amtete er als Landvogt von Saanen. 1657 und 1665 wählte man ihn in den Kleinen Rat von Bern. 1660–1666 war er Landvogt von Trachselwald, 1666–1682 und 1686–1690 Venner zu Metzgern, 1670 Welschseckelmeister und 1670–1676 Salzdirektor. Als bernischer Abgesandter weilte er mehrmals an Tagsatzungen (HLS 13/2014, S. 483; HBLS 7/1934, S. 542).
Wappenscheiben Christian Willadings existieren in den Kirchen von Habkern (1666), Ringgenberg (1671), Kirchenthurnen und Beatenberg (1673), Langnau (1674), Leissigen (ca. 1675), Erlach (1678), Hasle (1678), Nidau (1680) und Steffisburg (1681). Weitere Scheiben des Stifters befanden sich einst im Pfarrhaus/Pfrundhaus von Grosshöchstetten (1670) sowie in den Kirchen von Unterseen bei Interlaken (1675), Gampelen (1677), Wohlen (1678), Walperswil (1678), Sigriswil (1678), Kirchdorf (1679) und Brienz (1680) (Thormann/von Mülinen 1896, S. 60, 64, 72, 86, 91f., 94f.). Zudem wurde ein Glasgemälde Willadings von 1655 vormals im Ortsmuseum (Kornhaus) von Wiedlisbach aufbewahrt (SNM Zürich, Foto 20746).

Die Scheibe des Venners Willading in Beatenberg lässt sich aufgrund der Seckelamtsrechnung vom Oktober 1673 (Staatsarchiv Bern, Sign. B VII 554) dem Glasmaler Hans Jakob Güder zuschreiben, der damals "für mghrn und mhrn der Venneren Ehrenwapen in die Kirchen um Gsteyg, Beattenberg und Thurnen" bezahlt wurde. Darauf weisen auch Stil und Technik der Scheibe hin.
Die dreiteilige Rahmenarchitektur ist analog komponiert und mit den gleichen Putten besetzt wie bei den anderen 1673 in den Neubau der Kirche Beatenberg gelangten Vennerscheiben.

Datation
1673
Lieu de production
Propriétaire

Kanton Bern: Der vom Kanton am 25. 1. 1984 der Kirchgemeinde unterbreitete Gebrauchsleihevertrag betreffend vorliegender Scheibe wurde von dieser nicht unterzeichnet.

Bibliographie et sources

Bibliographie

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Erstes Heft. Oberland und Emmenthal, Bern 1879, S. 17.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 47, 56.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 249.

Charles Byland, Wappenscheibe von Habkern, in: Schweizer Archiv für Heraldik 30/1916, Heft 1, S. 36f.

Gottfried Buchmüller, St. Beatenberg. Geschichte einer Berggemeinde, Bern 1914 (Nachdruck 1979), S. 192f., Abb. 27 (Hans Jakob Güder, sich auf Hans Lehmann berufend).

Güder, Hans Jakob, in: Allgemeines Künstlerlexikon 64/2009, S. 343.

Vgl.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Références à d'autres images

SNM Zürich, Neg. 9577 (Hans Jakob Güder)

Informations sur l'image

Nom de l'image
BE_Beatenberg_refK_Willading
Crédits photographiques
© Vitrocentre Romont
Date de la photographie
2015
Copyright
© reformierte Kirchgemeinde Beatenberg
Propriétaire

Kanton Bern: Der vom Kanton am 25. 1. 1984 der Kirchgemeinde unterbreitete Gebrauchsleihevertrag betreffend vorliegender Scheibe wurde von dieser nicht unterzeichnet.

Inventaire

Numéro de référence
BE_43
Auteur·e et date de la notice
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016