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BE_257: Wappenscheibe Kupferschmiede zu Bern
(BE_Bern_Zunft_Schmieden_Kupferschmiede)

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Titre

Wappenscheibe Kupferschmiede zu Bern

Type d'objet
Artiste
Küpfer, Samuel · zugeschr.
Datation
1749
Dimensions
28.2 x 17.6 cm im Licht
Lieu
Emplacement
Zunftratszimmer, Haus zu Hinterschmieden
Inventaire

Iconographie

Description

Im oberen Teil der Scheibe halten unter einem Schriftband zwei auf Konsolen stehende Greifen einen von einer Krone überhöhten Kupferkessel. Darunter befinden sich die von je einem Palmwedel und einem Schriftband umfassten Wappen von vier Berner Kupferschmiedemeistern.

Code Iconclass
25FF231 · griffon (lion/aigle); 'Griffo' (Ripa)
41C27(CAULDRON)(+1) · ustensiles de cuisine: chaudron (+ métal)
44B191 · couronne (insigne de souveraineté)
46A122 · armoiries, héraldique
47B112 · chaudronnier, dinandier
Mot-clés Iconclass
Héraldique

Wappen Johann Ludwig Dittlinger, Johannes Ith, Samuel Galley, Albrecht Güder, Kupferschmiede Bern

Inscription

Nahmen und Waapen Einer Ehrenden Meisterschaft / deβ Kupferschmiden Handwercks / Joh: Ludwig Dittlinger 1735 / Albrecht Güder 1736 / Johanes Jth 1741 / Samuel Galleÿ 1744 / 1749.

Signature

Keine

Technique / Etat

Etat de conservation et restaurations

Stark zersprungene, beidseitig mit Schutzglas belegte Scheibe.

Technique

Monolithscheibe aus farblosem Glas; Bemalung mit Schwarzlot.

Historique de l'oeuvre

Recherche

Das 1912 abgebrochene Zunfthaus der Berner Gesellschaft zu Schmieden an der Marktgasse wurde ab 1718 über Jahre grundlegend erneuert. Zu den letzten Umbauphasen zählte die 1748 erfolgte Einsetzung neuer Fenster in die vordere "façe" des Gesellschaftshauses. Dabei erbat man sich zum Schmuck der Fenster von den zur Zunft gehörenden Meisterschaften "einiche Lichter samt den Schilten". Laut Paul Wäber kamen in der Folge die Meisterschaften des Kupferschmied-, Hufschmied- und Messerschmiedhandwerks der Aufforderung nach und schenkten je ein Fenster mit ihrer "Schliffscheibe" (Wäber 1938). Bei diesen Schenkungen handelte es sich freilich nicht um Schliffscheiben, sondern um Glasgemälde in Grisaillemalerei. Unter den heute erhaltenen drei Meisterschaftsscheiben findet sich zudem keine des Messerschmiedhandwerks. Vielmehr sind es zwei Stiftungen des Huf- und Waffenschmiedhandwerks von 1739 und 1748 sowie diejenige der Kupferschmiede von 1749. Die Huf- und Waffenschmiede hatten das Gesellschaftshaus demnach bereits bei einer früheren Umbauphase mit einem Glasgemälde beehrt. Die Stiftung der Messerschmiede hingegen dürfte beim Unwetter (Hagelschlag) gegen Ende des 19. Jahrhunderts zerstört worden sein (s. u.). Ausser den drei Glasgemälden der Meisterschaften existieren aus der gleichen Periode sieben weitere Grisaillescheiben mit den Wappen von Gesellschaftsangehörigen. Nach Paul Wäber erfolgten diese Stiftungen, nachdem die Zunft, das heisst die "Committierten zu den Gesellschaftsfenstern", 1750 ein jedes "Ehrenglid" der Waisenkommission um sein Wappen für ein Fenster gebeten hatten. Von den betreffenden Scheiben datieren allerdings lediglich zwei von 1750 und 1751, die restlichen fünf jedoch aus den Jahren zwischen 1745 und 1749. Es ist deshalb davon auszugehen, dass die Zunft bereits gegen 1745 mit der Bitte um Wappengaben an einzelne ihrer Angehörigen gelangt war. Wie viele solche Gaben die Gesellschaft zu Schmieden damals in ihr erneuertes Haus erhielt, weiss man zwar nicht. Es werden aber sicher mehr als die heute noch vorhandenen zehn Glasgemälde gewesen sein.
1892/93 erneuerte die Gesellschaft ihr Anwesen an der Zeughausgasse, das Haus zu Hinterschmieden gegenüber dem Kornhaus. Kurz zuvor war der Scheibenzyklus im Gesellschaftshaus an der Marktgasse durch einen Hagelschlag beschädigt worden. Nach seiner Reparatur wurde er ins Hinterschmiedengebäude versetzt. Hier befindet er sich noch heute (Wäber 1938).

Johann Ludwig Dittlinger (1706–1770), der Sohn Samuels und der Maria Magdalena Wäber, war in erster Ehe mit Maria Wettlin aus Freiburg und in zweiter seit 1737 mit Magdalena Santschi aus Sigriswil verheiratet. Johannes Ith (1721–1759) war der Sohn von Johannes dem Älteren und der Johanna Lauterburg. Er ehelichte 1743 in Kerzers Margaretha Stulz. Samuel Galley (1712–1783), der Sohn von Samuel Gabriel und Johanna Esther Dünki, heiratete 1740 Magdalena Jucker und 1744 Maria Margaretha Jost. Albrecht Güder (1711–1774), der Sohn Hans Jakobs und der Margaretha Wagner, heiratete 1736 Anna Kurzbein (Kessel 2016).

Von den zehn Grisaillescheiben ist die älteste, diejenige von 1739, eine signierte Arbeit Samuel Küpfers (1712–1786). Dass dieser auf die Anfertigung von Grisaillescheiben spezialisierte Berner Glasmaler um die Mitte des 18. Jahrhunderts die ganze in Glas gebrannte Wappenserie für das alte Gesellschaftshaus schuf, ist aufgrund ihrer Einheitlichkeit nicht zu bezweifeln.

Datation
1749
Lieu de production

Bibliographie et sources

Bibliographie

Paul Wäber, Die Gesellschaft zu Schmieden in Bern. Ihr Leben und ihre Entwicklung in sechs Jahrhunderten, Bern 1938, S. 215f.

Vgl.

P. Kessel, Berner Geschlechter, 2016 [URL: http://www.bernergeschlechter.ch; 25.05.2016].

Informations sur l'image

Nom de l'image
BE_Bern_Zunft_Schmieden_Kupferschmiede
Crédits photographiques
© Vitrocentre Romont
Date de la photographie
2015
Copyright
© Zunftgesellschaft zu Schmieden

Inventaire

Numéro de référence
BE_257
Auteur·e et date de la notice
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016