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BE_306: Wappenscheibe Hieronymus Leu (Leuw)
(BE_Herzogenbuchsee_refK_LeuH)

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Titre

Wappenscheibe Hieronymus Leu (Leuw)

Type d'objet
Artiste
Leupold, Abraham · zugeschr.
Datation
1728
Dimensions
55.2 x 38.8 cm im Licht

Iconographie

Description

Vor blauem Grund erscheint zwischen zurückgezogenen gelben Vorhängen das in eine von Lorbeerzweigen umfasste Rocaille-Kartusche gesetzte Wappen Hieronymus Leus. Von einem Blumenkranz überhöht, steht es über der blau-gelben Rollwerkkartusche mit der Stifterinschrift.

Code Iconclass
46A122 · armoiries, héraldique
Héraldique

Wappen Leu (Leuw), Hieronymus

Inscription

Hr: Hieronimus Leuw / PRAEDICANT zu Langenthal / 17 28.

Signature

Keine

Technique / Etat

Etat de conservation et restaurations

Etliche geklebte Sprünge und Sprungbleie; die Inschrift z. T. retuschiert (vgl. Foto Howald 1969); die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
1912 Emil Gerster, Basel: Anfertigung und Einsetzen von Eugène Burnands Glasmalereien in den Chorfenstern. Gleichzeitig werden die bis dahin im Chor befindlichen alten Scheiben in die Südfenster des Schiffs versetzt (Henzi 1978; damals eventl. auch Restaurierung?).
1999/2000 Martin Halter, Bern: Vorwiegend Substanzsicherung, Schutzverglasung (s. Dokumentation Vitrocentre Romont).

Technique

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot (im Wappenlöwen fleckig eingebrannt) sowie blauer Schmelzfarbe.

Historique de l'oeuvre

Recherche

Hieronymus Leu wurde vor 1701 von unbekannten Eltern geboren. Nach einem Theologiestudium in Heidelberg 1717 wirkte er ab 1725 als Pfarrer in Langenthal, wo er 1742 in seinem Amt verstarb (Emmerich 2013).

Kennzeichnend für die Wappenscheibe des Pfarrers ist ihre ausgesprochen dekorative Ausformung des Rahmenwerks, das in seiner reichen Ausschmückung an die Rokoko-Umrahmungen von Schliffscheiben erinnert. Damit steht sie der Madiswiler Kirchgemeindescheibe in der Kirche Melchnau von 1737 nahe, die Abraham Leupold zugeschrieben werden kann. Dieser Glasmaler erneuerte laut Restauratoreninschrift auch 1736 das aus Melchnau stammende Glasgemälde Johann Friedrich Willadings im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 8092). Aufgrund der genannten Stilbezüge ist es gut möglich, dass dieser wenig bekannte, 1700 in Aarau geborene Glasmaler und Maler (vgl. HBLS IV/1927, S. 668) auch der Schöpfer der 1728 von den Kirchgemeinden und Prädikanten in die damals neu erbaute Kirche von Herzogenbuchsee gestifteten Wappenscheiben war. Auf ihn geht vermutlich eine ganze Reihe ähnlich gestalteter Werke zurück wie die Wappenscheibe der Kirchgemeinde Bleienbach in der Kirche Bleienbach aus der Zeit um 1734 oder die Bildscheibe Johannes Mahlers von 1742 im Museumsdepot des Burgdorfer Kornhauses (Inv. 4.1399).

Datation
1728
Lieu de production
Propriétaire

Kirchgemeinde Herzogenbuchsee.
Die Unterhaltspflicht der acht Glasgemälde im Chor wurde 1885 vom Staat Bern zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. v. Rodt 1936 [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]).

Bibliographie et sources

Bibliographie

Egbert Friedrich von Mülinen, fortgesetzt von Wolfgang Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Fünftes Heft. Der Oberaargau, Bern 1890, S. 96f.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 49f., 66.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 234.

Hans Henzi, Die Kirche der Bergpredigt/Werner Staub, Eugène Burnand der Maler der Bergpredigt, Herzogenbuchsee 1978, S. 13–25, Abb. S. 22.

Walter Gfeller, Herzogenbuchsee (Schweizerische Kunstführer), Bern 2009, S. 28.

Vgl.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Norbert Emmerich, SEHUM. Schweizer Einwanderer in Heidelberg und Umgebung, 2013 [URL:http://sehum.selfhost.eu/201405/22/ofb3k21426.html; 21.10.2015].

Références à d'autres images

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Howald 06506 (August 1969); Bern, Arbeitsaufnahmen von Martin Halter 2000 (vgl. Dokumentation im Vitrocentre Romont); SNM Zürich, Neg. 10037 (Andreas Fueter)

Informations sur l'image

Nom de l'image
BE_Herzogenbuchsee_refK_LeuH
Crédits photographiques
© Vitrocentre Romont
Date de la photographie
2015
Copyright
© Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Herzogenbuchsee
Propriétaire

Kirchgemeinde Herzogenbuchsee.
Die Unterhaltspflicht der acht Glasgemälde im Chor wurde 1885 vom Staat Bern zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. v. Rodt 1936 [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]).

Inventaire

Numéro de référence
BE_306
Auteur·e et date de la notice
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016