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BE_664: Wappenscheibe Viktor von Büren
(BE_Sumiswald_refK_BuerenV)

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Titre

Wappenscheibe Viktor von Büren

Type d'objet
Artiste
Datation
Vor 1684 (?)
Dimensions
40.8 x 32.2 cm im Licht

Iconographie

Description

Vor farblosem Grund ist das Vollwappen des Viktor von Büren auf die Kartusche mit der Stifterinschrift gesetzt. Als Schildwächter dienen zwei geharnischte, bärtige Krieger. Hinter diesen erhebt sich auf einem Podium eine mehrachsige, zweigeschossige Rahmenarchitektur aus Säulen, Pfeilern und einem zentralen roten Flachbogen. In ihrem Obergeschoss ist eine Stadt bzw. Burg unter Kanonenbeschuss dargestellt.

Code Iconclass
45B · le soldat; la vie soldatesque
45C16(CANNON) · armes à feu : canon
45K21(+2) · siège (+ forces terriennes)
46A122 · armoiries, héraldique
Mot-clés Iconclass
Héraldique

Wappen Viktor von Büren

Inscription

VICTOR von Büren / mitHr Zů Sefftigen des Groβe / Rahts der Statt Bern vnd diβer Zeit / vogt zů Sůmiswaldt 1701.

Signature

Keine

Technique / Etat

Etat de conservation et restaurations

Die Inschrift wohl zu unbekanntem Zeitpunkt ergänzt; eine winzige neue Klarglas-Ergänzung Mitte des linken Randes (über dem Helm des Kriegers); Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
1706: Damals wurden in den Fenstern 516 Butzengläser ersetzt (von Steiger 1973).
1738: Damals wurden in den Fenstern 62 Butzengläser ersetzt (von Steiger 1973).
1814: Damals Reparaturen an gewissen Scheiben (Lohner; von Mülinen 1879, S. 155).
1882: Johann Heinrich Müller (1822–1903), Bern (Thormann/von Mülinen 1896, S. 97). Nach Kasser (1892) wurden die 23 alten Glasgemälde bei der "letzten" Restauration der Kirche (d. h. 1882) von Glasmaler Müller in Bern "sorgfältig reparirt und in matt ornamentirte Grisailfenster eingesetzt". Johann Rudolf Rahn konstatierte 1882 (S. 317), dass die Scheiben im Chor und dem Schiff der Kirche Sumiswald von J. H. Müller in Bern restauriert werden.
1934: Unter Leitung von Rudolf Wegeli, Direktor des Bernischen Historischen Museums, sollten die Glasgemälde offenbar bereits nach 1912 anlässlich der damaligen Kirchenrenovation durch Hans Drenckhahn restauriert werden (von Steiger 1973, Einl.). Realisiert wurde diese Restaurierung jedoch erst anlässlich der Kirchenrenovation von 1934. Unter Aufsicht Rudolf Wegelis wurden laut Ernst Thönen (1937, Vorwort) damals die Scheiben von Drenckhahn in Thun "gereinigt, von schlechten Ersatzstücken (nach Unwettern eingesetzt) befreit, mit vorzüglich gelungenen Ergänzungen wiederhergestellt, neu ins Blei gefasst" und wieder in eine Verglasung aus Butzen integriert (an Stelle der im 19. Jh. eingefügten "Teppichmusterverglasung" (von Steiger 1973, Nr. VI, nach Nr. XIV). Laut Thönen betraf diese Restauration nur die Scheiben aus dem frühen 16. Jahrhundert (= Chorfenster).
1946: Das Südfenster bei der Empore erhält ebenfalls an Stelle der im 19. Jahrhundert eingesetzten "Teppichmusterverglasung" wieder eine Butzenverglasung (von Steiger 1973, nach Nr. XIV).
1975 Restauration durch Konrad Vetter (laut Angabe zu Foto Howald): Einfügung zusätzlicher Sprungbleie und Einsetzen von Sekuritverglasung an Stelle alter Schutzgitter.

Technique

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, grüner und violetter Schmelzfarbe.

Historique de l'oeuvre

Recherche

Viktor von Büren wurde am 19. April 1641 als Sohn des David von Büren und der Margaretha von Bonstetten in Romainmôtier geboren. Er amtete als Hauptmann zu Strassburg und als Vogt von Sumiswald. Viktor von Büren starb im April 1708 in Bern (Kessel 2015).

Die Scheibe ist im Stil Hans Heinrich Laubschers († 1684) gehalten und in Komposition und künstlerischer Ausführung der Scheibe Wildermett von 1684 in der Städtischen Sammlung Biel äusserst verwandt. Die Scheibe von Bürens trägt jedoch das Stiftungsjahr 1701. Zu diesem Datum war der Bieler Glasmaler schon lange verstorben. Man muss sich daher fragen, ob die Inschrift ergänzt ist, d.h. zu einem unbekannten Zeitpunkt in die aus den 1680er Jahren stammende Scheibe eingesetzt wurde, oder ob 1701 eine neue, stilistisch etwas altmodische Scheibe geschaffen worden sein könnte.
Tatsächlich war Viktor von Büren schon im Jahr 1684, also vor der Einrichtung der Landvogtei durch den Staat Bern im Jahr 1701, Vogt von Sumiswald, d. h. obrigkeitlicher Verwalter des Besitzes der Kommende (Urkunde 06.03.1684, Haus Köniz, Staatsarchiv Bern URL: <http://www.query.sta.be.ch/detail.aspx?ID=39815>; 12.11.2015]). 1701 wurde dagegen Viktor von Erlach nach dem Kauf der Kommende in das Amt des ersten Landvogts eingesetzt. Auch auf der Rundscheibe Viktor von Bürens von 1686 in Berner Privatbesitz ([[BE_958](/objects/BE_958)) nennt sich der Stifter Vogt von Sumiswald. Er könnte also in diesem Amt schon in den 1680er Jahren auch eine Scheibe in die Kirche von Sumiswald gestiftet und bei Hans Heinrich Laubscher bestellt haben. In diesem Fall wäre die Inschriftentafel wohl später ergänzt und falsch datiert worden.

Datation
Vor 1684 (?)
Période
1680 – 1684
Lieu de production
Propriétaire

1934 kam der Chor als Eigentum vom Kanton Bern in den Besitz der Kirchgemeinde. Die im Chor befindlichen Glasgemälde blieben aber im Besitz des Kantons (von Steiger, 1973).
Der vom Kanton Bern am 4. April 1984 der Kirchgemeinde unterbreitete Gebrauchsleihvertrag betreffend vorliegender Scheibe wurde von dieser nicht unterzeichnet.

Bibliographie et sources

Bibliographie

Carl Friedrich Ludwig Lohner, Die reformierten Kirchen und ihre Vorsteher im eidgenössischen Freistaate Bern, nebst den vormaligen Klöstern, Thun, o. J. [1864–67], S. 444.

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Erstes Heft. Oberland und Emmenthal, Bern 1879, S. 155.

Johann Rudolf Rahn, Zur Statistik schweizerischer Kunstdenkmäler. IV. Canton Bern, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde, Januar 1882, Nr. 1, S. 250.

Hermann Kasser, Die Glasgemälde in der Kirche zu Sumiswald, in: Kirchliches Jahrbuch für den Kanton Bern, Bern 1892, S. 156–159.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 89f.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 240.

Hermann Kasser, Das Bernbiet ehemals und heute. I. Das Emmental, Bern 1905, S. 59.

Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der Kirche zu Sumiswald, Bern 1912, S. 9.

Ernst Thönen, Die Glasgemälde der Kirche zu Sumiswald, Sumiswald 1937, S. 1–22.

Friedrich von Steiger, Die Glasgemälde der Kirche in Sumiswald, Sumiswald 1973, Abb. 3.

Jürg Schweizer, Kunstführer Emmental, Wabern 1983 (2. Aufl.), S. 189.

Vgl.

P. Kessel, Berner Geschlechter, 2015 URL: [http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F16964&main_person=I52272; 12.11.2015].

Références à d'autres images

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Howald 07252 (Zustand nach Restauration Vetter, 1975); SNM Zürich, Neg. 8340 (Scheibe hier noch in der Teppichmusterverglasung des 19. Jh., Jakob Forrer)

Informations sur l'image

Nom de l'image
BE_Sumiswald_refK_BuerenV
Crédits photographiques
© Vitrocentre Romont
Date de la photographie
2015
Copyright
© Kirche Sumiswald
Propriétaire

1934 kam der Chor als Eigentum vom Kanton Bern in den Besitz der Kirchgemeinde. Die im Chor befindlichen Glasgemälde blieben aber im Besitz des Kantons (von Steiger, 1973).
Der vom Kanton Bern am 4. April 1984 der Kirchgemeinde unterbreitete Gebrauchsleihvertrag betreffend vorliegender Scheibe wurde von dieser nicht unterzeichnet.

Inventaire

Numéro de référence
BE_664
Auteur·e et date de la notice
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016