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BE_754: Gedenkscheibe Konstanzer Bischof Ludwig von Freiberg
(BE_Worb_refK_Freiberg)

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Titre

Gedenkscheibe Konstanzer Bischof Ludwig von Freiberg

Type d'objet
Artiste
Funk, Hans · Werkstatt, zugeschr.
Datation
1521/22
Dimensions
75.5 x 53.8 cm im Licht

Iconographie

Description

Das rechte Stück der Doppelscheibe zeigt das vor roten Damastgrund gesetzte Wappen des Konstanzer Bischofs Ludwig von Freiberg. Der Wappenschild wird von einer dunkelblauen Mitra bekrönt, in die der Bischofsstab mit einer Madonnenfigur am Knauf gesteckt ist. Um Mitra und Pedum schwingt sich ein Behangstreifen in den Farben Blau und Grün. Die seitliche Rahmung bilden blassgelbe Kandelabersäulen auf hohen mehrfarbigen Postamenten. Darüber schwingt sich ein mit Tierfratzen dekorierter Bogen aus Blatt- und Fruchtwerk. Bei der unten auf dem Sockel festgehaltenen Inschrift handelt es sich um den ersten Teil des über beide Scheiben laufenden Stifternamens. Diese beiden Teile müssen bei einer Restaurierung vor 1882 irrtümlicherweise vertauscht worden sein (vgl. Rahn).
Die Doppelscheibe des Konstanzer Bischofs ist ähnlich komponiert wie diejenigen des Sébastien de Montfalcon und des Niklaus von Diesbach.

Code Iconclass
46A122 · armoiries, héraldique
Héraldique

Wappen Ludwig von Freiberg

Inscription

herr ludwig v(o)n fr[yberg] v(o)n gottes ...
P W / 1932 (Mitte des oberen Randes aus der Bemalung ausgeritzt, vgl. Foto Howald).

Signature

Keine

Technique / Etat

Etat de conservation et restaurations

Einige wenige Gläser neu ergänzt (Hans Lehmanns Annahme, wonach man es bei der Inschrift mit einer alten Ergänzung zu tun hat, bleibt eine Hypothese); stellenweise Farbverluste im Schwarzlot; Sprungbleie; die Verbleiung erneuert. Die Inschriftenteile beider Scheiben sind falsch angeordnet, das heisst vertauscht (s. u.).

Restaurierungen
1520er Jahre: Hans Lehmann und, ihm folgend, Fritz Engler, gehen davon aus, dass viele der 1521/22 in die Kirche gestifteten Scheiben infolge eines Unwetters (Hagelschlag) bereits kurz nach ihrer Entstehung restauriert werden mussten (Engler: "alle Scheiben im Chor und auf der Nordseite"). Nach Lehmann sollen bei dieser Restaurierung viele Scheibenteile von zwei Händen ergänzt worden sein, nämlich einerseits von Jakob Wyss (u. a. soll er mehrere Inschriften erneuert haben) und andererseits von Hans Funk. Dass namentlich im Chor bereits in den 1520er Jahren Glasgemälde zu reparieren waren, erscheint zwar plausibel. Wie bereits Heinz Matile feststellte (Kat. Manuel 1979, S. 53), lassen sich die allenfalls um oder kurz nach 1522 eingesetzten Ergänzungen aus heutiger Sicht jedoch kaum mehr sicher eruieren und ebenso wenig einer bestimmten Restauratorenhand zuweisen.
17./18. Jahrhundert: Laut Hans Lehmann sollen im betreffenden Zeitraum grössere Restaurationen (mit Ergänzungen) durchgeführt worden sein (Notizen Lehmanns in Unterlagen von Heinz Matile, BHM Bern).
Ende 19. Jahrhundert: Laut Hans Lehmann gab es damals eine Scheibenrestaurierung durch Johann Heinrich Müller, Bern (Notizen Lehmanns in Unterlagen von Heinz Matile, BHM Bern).
1932/33 Glasmaler Eduard Boss, Bern: Neuverbleiung der Glasgemälde (laut Fritz Engler soll Boss damals die in vielen Scheiben enthaltenen "abstossenden Flickstücke" nicht ersetzt haben).
Zur Zeit von Hans Lehmann (1913) waren die beiden Scheiben vertauscht angeordnet, so dass auf ihnen die Inschrift in richtiger Abfolge gelesen werden konnte. Unter Eduard Boss wurden die zwei Glasgemälde dann wieder in ihre ursprüngliche (heutige) Position gebracht, ohne jedoch die beiden falsch angeordneten Inschriftenhälften auszuwechseln. Die auf vorliegender Scheibe 1932 angebrachten Initialen "PW" müssen diejenigen von Glasmaler Paul Wüthrich sein, der damals vermutlich bei Boss arbeitete.

Technique

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Historique de l'oeuvre

Recherche

Der 1521/22 für den neu errichteten Chor (Weihe 1521) geschaffene Glasgemäldezyklus lässt sich als Familienstiftung der von Diesbach ansprechen (der Berner Rat wurde offenbar um keine Wappengabe angefragt – im Zyklus fehlt eine Bernscheibe). Er unterteilt sich in zwei Scheibengruppen. Die erste Gruppe umfasst die drei analog komponierten Scheibenpaare des Basler, Lausanner und Konstanzer Bischofs. Zur zweiten Gruppe gehören die vier ebenfalls analog gestalteten Scheiben mit den Wappen der Ritter Ludwig I., Ludwig II., Wilhelm und Niklaus von Diesbach. Der ursprünglich vermutlich noch weitere Glasgemälde umfassende Zyklus dürfte laut Jürg Schweizer (2005) auf die Initiative Ludwigs II. zurückgehen, der seit 1516/17 die Kollatur (Kirchensatz) über die Kirche Worb besass. Er soll in der Kirche "eine Art Familiendenkmal" errichtet haben, indem er seine eigene Wappenscheibe mit den zweifellos von ihm in Auftrag gegebenen Scheiben der zum Teil längst verstorbenen Vorfahren Ludwig I., Niklaus II. und seines Bruders Wilhelm I. († 1517) umgab. In den gleichen Zusammenhang gehören die Doppelscheiben der drei Bischöfe. Der Konstanzer Bischof Ludwig von Freiberg war ein Schwager des 1517 verstorbenen Worber Herrschaftsherrn Wilhelm I. von Diesbach. Der Bischof von Lausanne, Sébastien de Montfalcon, war der Schwager eines Sohnes von Wilhelm I., nämlich von Christoph von Diesbach, unter dem fast gleichzeitig wie in Worb in der Schlosskapelle von Pérolles in Freiburg ein in Glas gebrannter "Familiengedächtniszyklus" zur Ausführung gelangte (s. u.). Der Basler Bischof Niklaus III. von Diesbach schliesslich war der Sohn des Worber Kollators Ludwig II. Als Auftraggeber der drei bischöflichen Doppelscheiben betrachtet Hans Lehmann denn auch nicht Ludwig II. selbst, sondern seinen eben genannten Sohn Niklaus III. Derselbe ist ebenfalls in der Kirche Utzenstorf als Fenster- und Scheibenstifter dokumentiert. Dort befinden sich über den Glasgemälden im Chor diese bekrönende Architekturaufsätze. Nach Heinz Matile waren in Worb die Doppelscheiben der drei Bischöfe einstmals möglicherweise ebenfalls mit solchen ins Fenstermasswerk darüber eingefügten Architekturbekrönungen geschmückt (Notizen in den Unterlagen des Bernischen Historischen Museums). In die Gesamtkomposition der Chorglasgemälde von Worb fügte sich ursprünglich ein hohes spätgotisches Altarretabel, das 1528 oder später entfernt wurde. Der in dieser Form kurz vor der Reformation neu gestaltete Chor diente den Worber Herrschaftsherren als eine "Art Privatkapelle" und Grablege (Schlup 2005). Dementsprechend war er durch ein Gitter von dem durch die Kirchgemeinde verwalteten Schiff getrennt. Nach der Reformation blieb er bis 1840 im Besitz der jeweiligen Herrschaftsinhaber, das heisst er gelangte erst damals an Bern.

Ludwig von Freiberg (1442–1480), studierte in Heidelberg, Basel und Pavia und wurde 1472 Doktor beider Rechte. Unterstützt von Papst Sixtus IV. und Herzog Sigismund von Österreich stritt er sich zwischen 1474 und 1480 mit dem vom Domkapitel gewählten und von den Eidgenossen favorisierten Otto von Sonnenberg um die Konstanzer Bistumsführung (HLS 4/2005, S. 714). Die Doppelscheibe des Konstanzer Bischofs Ludwig von Freiberg, zu dessen Diözese Worb gehörte, ist eine Nachstiftung. Laut Hans Lehmann wurde diese wohl durch Helena von Freiberg veranlasst, der zweiten Gemahlin Wilhelm I. von Diesbachs, des Herrn zu Worb. Dieser war der Bruder des Kollators Ludwig und der Onkel des Bischofs Niklaus III. von Diesbach. Von Helena von Freiberg gibt es eine Wappenscheibe in der Pérolles-Kapelle in Freiburg (s. u.) und in der Kirche Ligerz.

In seiner Publikation über die Glasmalerei in Bern geht Hans Lehmann davon aus, dass die meisten der 1521/22 in die Kirche Worb gestifteten Scheiben, namentlich diejenigen im Chor, in der Berner Werkstatt von Lukas Schwarz entstanden. Weil von Schwarz keine gesicherten Glasgemälde existieren (Christine Hediger, HLS 11/2012, S. 264), erweist sich diese Zuschreibung jedoch als unbegründet. Nicht übergangen werden darf hinsichtlich der Frage nach der Autorschaft ein mit den Worber Chorscheiben verwandter Glasgemäldezyklus. Gemeint ist die ursprünglich wahrscheinlich sechzehn hochrechteckige Scheiben umfassende, zum "Eindruckvollsten der schweizerischen Renaissance-Glasmalerei" gehörende Farbverglasung, die zwischen 1520 und 1523 von Angehörigen der Familie von Diesbach, darunter ebenfalls Niklaus III., in die als Gedenk- und Begräbnisstätte angelegte Schlosskapelle von Pérolles in Freiburg gestiftet wurde (Bergmann 2014, S. 458, Abb. 1.2, 1.3). Diese von Lehmann gleichfalls mit Lukas Schwarz in Verbindung gebrachten Glasmalereien sind das Werk eines bedeutenden Meisters. Ob es sich dabei um Hans Baldung Grien (1484/85–1545) handelt, bleibe hier dahingestellt (Trümpler 2004, S. 275–278). Dass der Zyklus von Pérolles Stilbezüge zum Werk dieses von Dürer beeinflussten, hauptsächlich in Strassburg tätigen Malers und Zeichners besitzt, ist jedenfalls nicht von der Hand zu weisen, und ebenso wenig, dass Hans Baldung in der bernischen Glasmalerei des frühen 16. Jahrhunderts Spuren hinterlassen hat. Solche finden sich beispielsweise in Glasgemälden der Kirche Kirchberg. Wie Hans Christoph von Tavel aufzeigen konnte, beruhen die 1506/07 dorthin gestifteten Scheiben mit der Strahlenkranzmadonna und der Kreuzigung offenbar auf Entwürfen Niklaus Manuels, der sich dafür an Werken Baldungs inspirierte (von Tavel 1978, S. 230–232). Einer der damaligen Berner Glasmaler, die wohl über Niklaus Manuel Anregungen Hans Baldungs rezipierten, muss Hans Funk gewesen sein. Einen Hinweis darauf geben einerseits der vielleicht sogar unter Funks Mitbeteiligung ausgeführte Zyklus von Pérolles und andererseits die Glasmalereien, die in dessen Werkstatt um 1526 für die Kirche von Crevoladossola entstanden. Im Masswerk von Fenster s II enthalten diese zum Beispiel eine Kreuzigungsdarstellung, welche an die in Kirchberg erinnert (Bianchetti 1987, Farbabb. S. 149; Trümpler 1999, S. 31–39). Besondere Aufmerksamkeit verdient hier vor allem aber die dort das oberste Masswerkfeld von Fenster n I schmückende Strahlenkranzmadonna (Bianchetti 1987, Farbabb. S. 147), steht sie doch derjenigen in Worb überraschend nahe (s. d.). Man kann sich deshalb fragen, ob die Farbverglasung für den Kirchenchor von Worb nicht in Funks Berner Werkstatt geschaffen worden sein könnte (unter Beteiligung mehrerer Mitarbeiter). Dieser Berner Glasmaler hätte somit nicht, wie von Lehmann vermutet (s. Restaurierung) an ihrer Restaurierung mitgewirkt, sondern die Aufsicht über ihre Ausführung inne gehabt.

Gemäss Johann Rudolf Rahn sowie Franz Thormann und Wolfgang Friedrich von Mülinen befand sich die Doppelscheibe Ludwig von Freibergs 1882 beziehungsweise 1896 im südlichen Schrägfenster des Chors (s II). Nach Fritz Engler (1933) war dies nicht ihr ursprünglicher Standort, sondern eine auf eine frühere Renovation zurückgehende "Fehlplatzierung". Engler zufolge wurde dieselbe 1932/33 anlässlich der Restaurierung von Eduard Boss korrigiert, indem man von Diesbachs Doppelstiftung damals ins nördliche Chorschrägfenster (zurück)versetzte.

Datation
1521/22
Période
1521 – 1522
Commanditaire / Donateur·trice

Freiberg, Helena von, Gemahlin Wilhelm von Diesbachs?

Lieu de production
Propriétaire

Kirchgemeinde Worb.
Die Unterhaltspflicht der dreizehn 1901 im Chor befindlichen Glasgemälde damals vom Staat Bern zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach dem am 1. April 1940 überarbeiteten Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt 1936 von B. von Rodt; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).

Bibliographie et sources

Références à d'autres images

BHM Bern, 29271; Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Hesse B 1479, B 1482, Neg. Howald 06500; SNM Zürich, Neg. 8372 (Lukas Schwarz)

Informations sur l'image

Nom de l'image
BE_Worb_refK_Freiberg
Crédits photographiques
© Vitrocentre Romont
Date de la photographie
2015
Copyright
© Reformierte Kirchgemeinde Worb
Propriétaire

Kirchgemeinde Worb.
Die Unterhaltspflicht der dreizehn 1901 im Chor befindlichen Glasgemälde damals vom Staat Bern zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach dem am 1. April 1940 überarbeiteten Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt 1936 von B. von Rodt; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).

Inventaire

Numéro de référence
BE_754
Auteur·e et date de la notice
Rolf Hasler ; Sarah Keller ; Patricia Sulser 2016

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Photographies complémentaires
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