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Bern besass in Ligerz die hohe Gerichtsherrschaft sowie die halbe Herrschaft und stiftete seine Doppelscheibe in dieser Funktion. Dieselbe befindet sich noch an ihrem ursprünglichen Platz im zentralen Chorfenster.
Hans Lehmann (1915) weist die vorliegende Scheibe Hans Funk zu. Sie besitzt denn auch stilistische Parallelen zum Werk Funks, so etwa zu dessen zerstörter Scheibe in der Kirche Hindelbank (Lehmann 1915, Abb. 4) oder zu den signierten Scheiben im Kloster Wettingen (Hoegger 2002, S. 319–320). Vergleichbar ist auch der hl. Vinzenz in der Kirche Grossaffoltern, der ebenfalls dem Umkreis Funks zuzuweisen ist. Diese und die vorliegende Scheibe sowie die Scheibe aus Hindelbank zeigen alle eine geteilte Mittelstütze, die durch das Pendant vervollständigt wird. Die Vinzenzenscheibe in Ligerz ist in der Ausführung jedoch weniger fein gemacht als Funks Arbeiten, weswegen sie zwar seinem Umkreis aber nicht seiner Hand zuzuordnen ist.
Das Berner Ratsmanual vom 4. August 1546 berichtet von einer Besichtigung der Scheiben in Ligerz: "Predicant von Gleresse. Die fenster besichtigen" (Haller 1900, S. 138).
Datation
1523
Commanditaire / Donateur·trice
Bern, Stand bzw. Stift St. Vinzenz
Lieu de production
Propriétaire
Seit 1984 Kirchgemeinde Ligerz (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).
Propriétaire précédent·e