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BE_708: Figurenscheibe Stand Solothurn mit hl. Ursus
(BE_Utzenstorf_refK_Ursus)

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Titre

Figurenscheibe Stand Solothurn mit hl. Ursus

Type d'objet
Artiste
Funk, Hans · Werkstatt, zugeschr.
Datation
1522
Dimensions
76.2 x 52 cm im Licht

Iconographie

Description

Vor grünem, schabloniertem Damast ist der auf dem Sockel mit der Jahreszahl 1522 stehende hl. Ursus dargestellt. Der schwertbewaffnete Standespatron Solothurns trägt einen kurzen violetten Rock sowie einen stahlblauen Vollharnisch, auf dessen Brustteil das silberne Kreuz in Rot, das Feldzeichen der thebäischen Legion, prangt. Dieses kennzeichnet ebenfalls Schild und Banner, die der Heilige in seinen Händen hält. Zwei reich ornamentierte Frührenaissance-Pfeiler mit blauen Kapitellen rahmen die Figur auf beiden Seiten. Der die Scheibe bekrönende, opulente Renaissance-Giebel im oberen Fensterfeld ist eine moderne Kopie.
Das Glasgemälde ist das Gegenstück zur Scheibe mit dem Solothurner Doppelwappen.

Code Iconclass
11H(URSUS & VICTOR) · saints (URSUS & VICTOR)
Inscription

1522.

Signature

Keine

Technique / Etat

Etat de conservation et restaurations

Die Renaissance-Bekrönung im oberen Feld ist eine neuzeitlicher Kopie. In der Figurenscheibe der Heiligenkopf mit Hals und Helm, das untere Ende der Fahnenstange sowie Stücke in der Rahmung neu ergänzt (das Foto 6562 des SNM Zürich zeigt an Stelle des von Drenckhahn neu eingesetzten Kopfes noch denjenigen Röttingers oder Müllers); die Gläser stellenweise leicht korrodiert; Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
Um 1584 Ausbesserung der Chorfenster durch einen Glaser (Kurz/Wegeli, S. 26).
Um 1637 Ausbesserung der Chorfenster (Kurz/Wegeli, S. 27).
1822 wurden auf Wunsch des Pfarrers die alten Glasgemälde neu befestigt und durch Drahtgitter geschützt (Kurz/Wegeli, S. 31).
1873/74 Johann Jakob Röttinger, Zürich. Laut Egbert Friedrich von Mülinen und Hans Lehmann wurden die Scheiben 1876 unter Aufsicht des Berner Stadtbaumeisters Salvisberg von Röttinger restauriert und danach nicht am vormaligen Standort eingesetzt. Laut Glasmaler Johann Heinrich Müller (1879) und Johann Rudolf Rahn fand dessen Restaurierung jedoch bereits um 1874 statt. Dies bestätigt die auf Röttingers Eingreif verweisende Jahresangabe "1873" im Masswerk von Fenster s IV in Utzenstorf.
1900 Johann Heinrich Müller, Bern. Bei seiner Restaurierung setzte Müller in mehrere Scheiben Ergänzungen ein. Die damals von Müller aus Utzenstorfer Glasgemälden entfernten Gläser (Flickstücke, allenfalls Ergänzungen Röttingers) befinden sich im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv, 20814).
1940/41 Hans Drenckhahn, Thun. Bei seiner Restaurierung setzte Drenckhahn in mehrere Scheiben neue Ergänzungen ein, und zwar wohl teilweise an Stelle der älteren Röttingers oder Müllers.
1988/89 Benedikt Vetter, Bern: Reinigung. Bei der damaligen Kirchenrestaurierung setzte Vetter die Architekturbekrönungen über den Glasgemälden in Form von Kopien wieder ein (Dokumentation dazu im Vitrocentre Romont).

Technique

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Historique de l'oeuvre

Recherche

Der Vater des Niklaus von Diesbach, Ludwig II., war 1484–1514 Besitzer der Herrschaft Landshut und somit Inhaber des Kirchensatzes von Utzenstorf (Kurz/Wegeli). Als solcher schlug er dem Konstanzer Bischof seinen Sohn Niklaus um 1500 als dortigen neuen Kirchherrn (Pfarrer) vor, was dieser akzeptierte. Niklaus von Diesbach selbst ist in der Kirche Utzenstorf nicht nur durch seine Scheibengabe, sondern auch durch sein Wappen an der Chordecke verewigt. Gottlieb Kurz und Rudolf Wegeli (S. 40) gehen denn auch davon aus, dass er es war, der 1522 seiner Pfarrei Utzenstorf den Glasgemäldeschmuck zu verschaffen wusste. Ihnen zufolge soll damals die Instandstellung und Ausschmückung der Kirche auf seine Initiative hin zustande gekommen sein, wobei sie glauben, dass er damit in der Gemeinde Stimmung gegen die Reformation zu machen versuchte. Dabei bleibt aber zu beachten, dass 1522 die Herrschaft Landshut und die Rechte über die Kirche Utzenstorf nicht mehr im Besitz der von Diesbach, sondern bereits in dem von Bern waren.
Solothurn machte seine Doppelstiftung als benachbarter Stand Berns.

Die acht 1522 in den Kirchenneubau gestifteten, stilistisch einheitlichen Scheiben entstanden alle in der gleichen Werkstatt. Hans Lehmann identifiziert dieselbe mit derjenigen Hans Funks. Ihm zufolge soll zwar nur die Doppelscheibe des Klosters St. Urban wirklich typische Stilmerkmale Funks aufweisen. Mit Werken Funks gut vergleichbar sind aber auch andere Utzenstorfer Glasgemälde. Die Berner und Solothurner Standesscheiben besitzen so beispielsweise enge Parallelen zu den Stiftungen von Lausanne, Bern und Freiburg im Lausanner Rathaus, die 1528 nachweislich in dessen Berner Werkstatt geschaffen wurden (Grandjean 1965, S. 415f., Fig. 321–323). Die im Sinne der Renaissance voluminös und monumental gestalteten Utzenstorfer Figuren rufen zudem unweigerlich diejenigen auf den um 1526 sicherlich ebenfalls in der Funk-Werkstatt ausgeführten Glasgemälden der Kirche in Crevoladossola in Erinnerung (Trümpler 1999, Abb.1, 2, 5–9, 11–13). Lehmanns Zuschreibung ist deshalb zweifellos berechtigt.

Die drei Doppelscheiben von Bern, Solothurn und des Niklaus von Diesbach besassen ursprünglich prachtvolle ornamentale Aufsätze als Krönung. Nach Johann Rudolf Rahn wurden diese drei Doppelpaare von Architekturbekrönungen bei der Restaurierung unter der Leitung des Staatsbaumeisters Salvisberg durch Johann Jakob Röttinger 1873/74 entfernt (und nicht 1876, s. Restaurierungen). Weil sie Röttinger offenbar ohne Absprache zurückbehielt und mehrheitlich nach Friedrichshafen verscherbelte, entspann sich daraus ein heftiger Disput und schliesslich ein Prozess (Kurz/Wegeli, S. 32f.). Zwei davon gelangten über die Sammlung Friedrich Bürkis in Bern ans dortige Kunstmuseum. Vier dieser Bekrönungen, inklusive jener des Kunstmuseums, sind heute im Besitz des Bernischen Historischen Museums in Bern (BHM, Inv. 1010a/b, 1897, 1898). Eine Fünfte, nach Hans Lehmann die "Schlechteste", kam über die Auktion Vincent in Konstanz ans Schweizerische Nationalmuseum in Zürich (SNM, Inv. IN 67/1; Schneider 1971, Kat.-Nr. 167). Die Sechste ist verschollen. Lehmann zieht zum Vergleich Rahmungen von Scheiben in den Kirchen von Sumiswald und Worb heran (Lehmann, S. 157–159). Anlässlich der Restaurierung der Kirche Utzenstorf setzte Konrad Vetter 1988/89 Kopien dieser originalen Bekrönungen über den Scheiben ein. Die Wiedereinsetzung erfolgte allerdings ohne Kenntnis davon, welche Bekrönung ursprünglich zu welcher Scheibe gehörte.

Alle acht Glasgemälde sind heute ins zweite Feldpaar des jeweiligen Fensters eingefügt. 1915 waren sie nach Hans Lehmann im Feld darüber (3a/b) platziert, die dazugehörigen Architekturbekrönungen demnach direkt unter dem Masswerkfeld. Nach Johann Rudolf Rahn sowie Franz Thormann und Wolfgang Friedrich von Mülinen befand sich die Solothurner Ursusscheibe zusammen mit der Wappenscheibe des Niklaus von Diesbach 1882 beziehungsweise 1896 im Fenster auf der nördlichen Chorschrägseite (n II). Gemeinsam mit der Solothurner Standesscheibe wird sie bereits ursprünglich dort oder aber im Fenster s III eingesetzt gewesen sein.

Datation
1522
Commanditaire / Donateur·trice

Solothurn, Stand

Lieu de production
Propriétaire

Kirchgemeinde Utzenstorf.
Die Unterhaltspflicht über die acht Glasgemälde im Chor 1906 zusammen mit dem Chor vom Staat Bern an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. von Rodt 1936; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343). Laut Kurz/Wegeli (S. 33) erfolgte diese Abtretung nicht 1906, sondern 1902.

Bibliographie et sources

Références à d'autres images

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Howald R 1497.7 (1980), 0 11232; SNM Zürich, Neg. 6562, 6563 (Hans Funk)

Informations sur l'image

Nom de l'image
BE_Utzenstorf_refK_Ursus
Crédits photographiques
© Vitrocentre Romont
Date de la photographie
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Utzenstorf
Propriétaire

Kirchgemeinde Utzenstorf.
Die Unterhaltspflicht über die acht Glasgemälde im Chor 1906 zusammen mit dem Chor vom Staat Bern an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. von Rodt 1936; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343). Laut Kurz/Wegeli (S. 33) erfolgte diese Abtretung nicht 1906, sondern 1902.

Inventaire

Numéro de référence
BE_708
Auteur·e et date de la notice
Rolf Hasler ; Sarah Keller ; Patricia Sulser 2016

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Photographies complémentaires
Schema