Recherche
Vinzenz Stürler (16.4.1592–2.8.1670), Sohn des Abraham (1566–1624), war mit Anna Willading, Tochter des Landvogts von Avenches Johannes Willading, verheiratet. Seine Frau brachte ihm Rebgüter in Cotterd ein, von seinem Vater erbte er zudem solche zu Chardonne. Stürler kam 1619 in den Grossen Rat in Bern. 1628–1634 war er Vogt von Moudon, 1636–1670 Kleinrat, 1645–1649 Kirchmeier sowie 1646–1651, 1655–1659 und wiederum 1659–1667 (nach dem Tod seines Nachfolgers) Venner zu Gerbern (HBLS 6/1931, S. 588; HLS 12/2012, S. 102).
Von Vinzenz Stürler gibt es die Wappenscheibe von 1666 in der Kirche Habkern sowie diejenige von 1668 in der Berner Nydeggkirche. Zu dem Hans Jakob Güder zugeschriebenen Glasgemälde in der Nydegg existiert in der Sammlung Wyss des Bernischen Historischen Museums der Entwurf (Inv. 20036.736; Hasler 1996/97, Bd. 2, Kat.-Nr. 452). Im gleichen Museum befindet sich auch die vorliegende ovale Wappenscheibe Stürlers.
Das Glasgemälde stammt aus einem Zyklus analog gestalteter, in den Massen übereinstimmender Ovalscheiben von 1664. Dazu zählen die Wappenscheiben des Beat Ludwig und des Vinzenz Stürler im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 1919 u. 1920), diejenige des Karl von Bonstetten im Schloss Jegenstorf (Inv. 280) sowie die beiden verschollenen Wappenscheiben des Franz von Wattenwyl (SNM Zürich, Foto 9088) und des Georg Steiger (SNM Zürich, Foto 9980). Wohin der Zyklus 1664 gestiftet wurde, ist nicht bekannt.
1664 waren in Bern Hans Jakob Güder, Matthias Zwirn und Beat Herport als Glasmaler tätig. Von diesen drei Meistern fällt Zwirn als Schöpfer der Scheibenserie von 1664 ausser Betracht, weil seine Werke dazu keine nähere Verwandtschaft besitzen. Von Beat Herport hinwiederum sind keine signierten Scheiben bekannt, das heisst dessen Schaffen liegt im Dunkeln. Dass der Zyklus 1664 bei ihm in Auftrag gegeben wurde, ist denn auch kaum wahrscheinlich, und zwar aufgrund seiner offenkundigen Stilbezüge zu Güders Œuvre (Schriftcharakter, Figuren- und Helmdeckengestaltung).
Datation
1664
Localisation d'origine
Lieu de production
Propriétaire
Seit 1894 Bernisches Historisches Museum
Propriétaire précédent·e
Bernische Künstlergesellschaft. – Geschenk des Herrn von Stürler. – Bis 1894 Kunstmuseum Bern. – Seit 1894 im BHM Bern
Numéro d'inventaire
BHM 1920