Recherche
Die Stiftungen Berns und des Landvogts Dyss erfolgten anlässlich des Kirchenumbaues von 1570. In den Amtsrechnungen Interlakens von 1570 sind zwei Scheibenstiftungen in die Kirche Scherzligen vermerkt: "Ittem umb 2 Wappen inn die Fennster an Pfn. 51.13.4." (Staatsarchiv Bern, Amtsrechnungen Interlaken 1570; Auszüge von Dr. Marti-Wehren [Kopien im Vitrocentre Romont]). Dabei dürfte es sich um die beiden noch an Ort erhaltenen Scheiben des Standes und Landvogts handeln. Diese zwei Werke stammen sicher von der gleichen unbekannten Glasmalerhand (s. Scheibe Bern).
Lienhard Dyss († 1577) wurde 1541 Grossrat in Bern und 1558 Landvogt von Frienisberg. 1565–1570 amtete er als Landvogt in Interlaken. Er war auch Stubenmeister der Pfisternzunft in Bern. Dyss war in erster Ehe mit Anna Kraft (†vor 1554) und in zweiter Ehe mit Anna Hämmerli verheiratet (Kessel 2015; Burgerbibliothek Bern, Stubenmeisterrechnung 1565)
Von der Scheibe existiert eine Pause in dunkelbrauner Feder von Hans Drenckhahn vom 4. Oktober 1911 in dessen Nachlass im Vitrocentre Romont (Mappe 561). Sie ist bezeichnet "Kirche Scherzligen gepaust 4. Okt. 1911". Die Rahmung auf der rechten Hälfte ist darauf nicht ausgeführt.
Datation
1570
Commanditaire / Donateur·trice
Dyss, Lienhard († 1577), Landvogt
Lieu de production
Propriétaire
Kirchgemeinde Scherzligen.
Die Unterhaltspflicht der zwei 1909 im Chor befindlichen Glasgemälde damals vom Staat Bern zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach dem am 1. April 1940 überarbeiteten Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt 1936 von B. von Rodt; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).