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Der Inhaber des Wappens unten links lässt sich nicht sicher identifizieren, weil der erste Teil seines Namens durch ein Flickstück ersetzt ist. Man kann sich höchstens fragen, ob sein Familienname ("...urner") allenfalls in Murner/Mürner oder Hurner/Hürner (Wegeli) zu vervollständigen ist. Der Originalteil der Inschrift gibt preis, dass er Barbara Hirni zur Frau hatte, die einem in Interlaken und Unterseen verbürgten Geschlecht entstammte (am Anfang der zweiten Zeile war anstelle des im Flickstück festgehaltenen "vnd fendr" vormals die sich auf Barbara Hirni beziehende Angabe "sin Husfrouw" zu lesen. Das Wappen unten rechts mit den Initialen "HB" bezieht sich auf den in der Stifterinschrift genannten Hans Bo. Um wen es sich bei ihm handelt, ist bislang ungeklärt. Der Geschlechtsname seiner Frau Anna (Anfang dritte Zeile) ist fast vollständig durch das Flickstück ersetzt.
Wie Rudolf Wegeli aufzeigte, bildet dieses Glasgemälde das Pendant zu der 1623 von Jakob Rubi, dem Seckelmeister zu Unterseen, und Christina Wyss gestifteten Bildscheibe im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, 31,5 x 20,2 cm; Inv. 32487). Laut Wegeli befanden sich die zwei betreffenden Werke vormals in der Kartause Ittingen. Weil ihre Auftraggeber im Berner Oberland ansässig waren, ist es jedoch kaum wahrscheinlich, dass die Kartause Ittingen ihr ursprünglicher Bestimmungsort bildete. Wegeli war es auch, der die zwei genannten Werke mit einer Gruppe stilistisch verwandter, im Bernischen Historischen Museum befindlichen Scheiben in Verbindung brachte (BHM Bern, Inv. 2998, 3108, 6515). Als möglichen Schöpfer dieser Gruppe stellte er dabei den Thuner Glasmaler Kaspar Lohner (1587–1643) zur Diskussion. Weil sich von ihrem Stil her auch die von Lohner monogrammierte, 1640 für Ulrich Frutiger und Hans Bur geschaffene Scheibe (BHM Bern, Inv. 5630) den hier angeführten Glasgemälden anschliessen lässt, spricht Einiges für Wegelis Zuschreibungsvorschlag.
In ähnlicher Form festgehalten ist die Vision des Johannes in einem 1610 entstandenen Scheibenriss der Sammlung Wyss, der auf Virgil Solis' Holzschnitt in dessen 1562 erschienenen "Biblischen Figuren" zurückgeht und der 1611 im Besitz des Berner Glasmalers Abraham Sybold (1592–1646) war (Hasler 1996/97, Bd. 2, Kat.-Nr. 675, Abb. 675.1).
Datation
1623
Localisation d'origine
Lieu de production
Propriétaire
Propriétaire précédent·e
Bis 1945/46 Kartause Ittingen (Kanton Thurgau). – 1964 und 1972 Galerie Jürg Stuker, Bern.