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Das Wappen gehört den österreichischen Grafen von Lengheim, die ursprünglich aus Krain stammten und im 15. Jahrhundert in der Steiermark sesshaft wurden. Die Familie besass hier zahlreiche Güter und Herrschaften, auch die Burgen Pertlstein (Bertholdstein) und Kapfenstein in der Oststeiermark, welche die Grenze gegen den Osten sicherten (Siebmacher Wappenbuch. Teil 2, 46; Bernhard Peter. Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 1653).
Das ursprüngliche Wappen mit dem einzelnen, rot gerahmten Spiegel wurde 1563 vermehrt und mit dem Pferderumpf, dem Wappenschild der ausgestorbenen Praun, geviert (Kaiser Ferdinand I. verlieh dieses Wappen am 9.12.1563 David von Lengheim, dem nächsten Blutsfreund Prauns, und Hans Stubich. S. Zahn/Siegenfeld 1893. S. 68. Ich danke Christina Wais in Wien für ihre freundliche Hilfe bei der Beschaffung des Steiermärkischen Wappenbuchs). Die Wappenscheibe ist sicher mit dem Grafen Adam von Lengheim († 1585) zu verbinden. Er erwarb 1578 die Burg Bertholdstein in Pertlstein (Sie blieb bis 1794 im Besitz der Familie, die 1835 im Mannesstamm ausstarb. Am Portal befindet sich der 1582 datierte Wappenstein Adam von Lengheims, der in Trautmannsdorf beigesetzt wurde, wo ein Spätrenaissance-Epitaph an ihn erinnert. Freundliche Hinweise von Barbara Giesicke, Badenweiler) von Policarp Stürgkh und 1583 die Burg Kapfenstein von Hans von Weisseneck. Adam war mit Helena von Weisseneck († 1584) verheiratet. Dem Ehepaar ist die folgende Wappenscheibe (VMR_166_FR_310) zuzuweisen, welche im dritten und vierten Wappengeviert die Schildbilder der Weisseneck aufnimmt.
Das Wappen Lengheim, jedoch eingefasst in eine teilweise zusammengesetzte Umrahmung aus demselben Gläserbestand, befindet sich in einer Scheibe in der Galerie für Glasmalerei Barbara Giesicke in Badenweiler. Sie trägt die originale Inschrift: „Hr. Adam von Lennghaimb zu Pertelstain 1582“ (Zuvor Auktion Lempertz Köln. Auktion 955 Kunstgewerbe. 14. Mai 2010. Lot 774, mit Abb.; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 309.1). Die dazu gehörige Scheibe von Lengheims Frau Helena wurde 2008 bei Christie’s in Amsterdam versteigert (Freundlicher Hinweis von Barbara Giesicke, Badenweiler, vom 8.5.2014; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 310.1). Ihr heutiger Standort ist unbekannt.
Es ist anzunehmen, dass die nach Romont gelangten Wappen einst ebenfalls sehr ähnliche Rahmen mit Pilastern, Tugenden und Inschriften aufwiesen. Der Stifter dürfte die Scheiben wohl in Serie bestellt und an bedeutende Orte und Persönlichkeiten seiner neuen Herrschaften gestiftet haben.
Datation
1580/85
Période
1580 – 1585
Date d'entrée
1997
Donateur·trice / Vendeur·euse
Erbengemeinschaft Sibyll Kummer-Rothenhäusler, Zürich.
Localisation d'origine
Lieu de production
Propriétaire
Propriétaire précédent·e
1997 Ankauf aus dem Nachlass Sibyll Kummer-Rothenhäusler, Zürich.
Numéro d'inventaire
VMR 167