Veronika von Hohensax (* um 1460), die Tochter des Albrecht I. von Hohensax (um 1414–1463) und der Ursula Mötteli von Rappenstein (um 1438–nach 1500) war mit Hans von Breitenlandenberg verheiratet (Menolfi, 1996, S. 39f.).
Im Schweizerischen Nationalmuseum in Zürich befindet sich eine Scheibe des Bruders der Veronika, Ulrich von Hohensax', die ebenfalls kurz nach 1500 gestiftet wurde (Schneider, 1971, Bd. 1, Nr. 128).
Die Wappenscheibe der Veronika von Hohensax ist ähnlich komponiert wie diejenige Hans von Breitenlandenbergs und stammt von der gleichen Hand wie diese. Beide stammen aus dem Chor der Kirche Wigoltingen, wo sie Gottlieb Amstein im südlichen Chorfenster noch sah. Er las dabei die Inschrift der vorliegenden Scheibe fälschlicherweise als “Franz von Sax” (die Inschrift “Froneck von Sax” ist original). Die beiden Glasgemälde wurden 1866 auf Gesuch von Ratsschreiber Zollikofer aus St. Gallen für 100 Franken der Antiquitätensammlung im Schloss Altenklingen überlassen (Amstein, 1892, S. 87). Dort wurden sie in den Bogenfenstern des Ahnensaals eingefügt (Zollikofer/Fiechter-Zollikofer/Zollikofer, 1966, S. 58, Nr. 5).
Ungewöhnlicherweise sind die Scheiben des Ehepaares einander nicht zugewendet. Zwar sind beide Glasgemälde recht stark ergänzt, die beiden Wappenschilde sind aber original. Bei beiden Werken ist die Helmzier heraldisch nach rechts gerichtet. Ausserdem erscheint der Wappenschild des Mannes frontal, während derjenige der Frau hingegen in heraldischer Höflichkeit nach innen geneigt ist. Vermutlich waren die beiden Scheiben zur linken Seite eines zentralen Glasgemäldes angeordnet, dem sie sich zuwenden. Das zentrale Glasgemälde könnte eine Stiftung des Domkapitels von Konstanz, welches gemeinsam mit der Herrschaft Altenklingen das Niedergericht zu Wigoltingen besass, gewesen sein.
Auf der Fotografie des Schweizerischen Nationalmuseum werden die beiden Glasgemälde Hans I. Stillhart (†1522) zugewiesen. Da die Kirche von Wigoltingen dem Domkapitel von Konstanz unterstand und Hans von Landenberg Pfalzvogt des Konstanzer Bischofs war, ist es überzeugend, dass die Scheiben aus einer Konstanzer Werkstatt stammen. Neben Hans I. Stilhart, der seine Werkstatt vielleicht schon im Jahr 1500 aufgab, käme auch sein Sohn Hans II. in Frage. Dieser erscheint in den Quellen aber erst ab 1513 (Rott, 1925–27, S. 24). Von beiden sind keine signierten oder durch Quellen gesicherte Glasgemälde bekannt. Von Hans’ I. zweitem Sohn, Ludwig, hingegen, sind mehrere Werke bekannt. Dessen Stil unterscheidet sich jedoch deutlich von den Scheiben aus der Kirche Wigoltingen.
Die Scheibe wird genannt in:
Zollikofer, 1871, S. 22.
Amstein, 1892, S. 87.
Zollikofer/Fiechter-Zollikofer, 1925, S.40.
Zollikofer/Fiechter-Zollikofer/Zollikofer, 1966, S. 58, Nr. 5.
Kesselring-Zollikofer/Zollikofer, 2010, S. 127.
Volkart, 2015, S. 58,Abb. 36.
Kesselring-Zollikofer, 2017, S. C16, D3 (28, 32).