Neugotisch gestaltetes zweilanzettiges Masswerkfenster mit den beiden Heiligen in aufwändiger Rahmung mit gemalten Architekturelementen. Links der heilige Mauritius in stahlblauer Rüstung mit Schild und Lanzenfahne (Kreuzfahne mit den vier Adlern in den Ecken), rechts der heilige Wendelin als Hirte, begleitet von einem Schaf. Im Vordergrund Pflanzendarstellungen, im Hintergrund Teppich mit Rautenmuster, darüber Rankenornament. Die Rahmung im Stile der Gotik mit Fialen und Krabben, in der giebelartigen Bekrönung vor Damasthintergrund zwei kleine Engel (identisch mit s II). Im Couronnement Blumendarstellungen.

Die katholische Kirche St. Mauritius in Sommeri (bis 2019 paritätisch genutzt), ist mit diversen Glasmalereien aus der Zeit von 1887 bis 1908 ausgestattet.
Das Mauritius- und Wendelinfenster gehört zu einer Gruppe von vier Chorfenstern, die 1887/88 in der Glasmalerei-Anstalt Friedrich Berbigs in Zürich hergestellt wurden (Katholisches Kirchgemeindearchiv Sommeri, B17.02.16, Arbeitsvertrag zwischen Friedrich Berbig und Dekan Ruckstuhl). Zwei dieser Fenster sind sogenannte “Teppichfenster”, Ornamentfenster mit farbigen Bordüren und farbig gestaltetem Masswerk. Die beiden anderen Fenster enthalten von Dekan Ruckstuhl bestimmte Darstellungen (Mauritius- und Wendelin sowie Verkündigung). Die Entwürfe für diese beiden Fenster lieferte Joseph Balmer aus Luzern. Für Ausführung, Lieferung und Einsetzen der vier Fenster mit Schutzgittern aus Draht, inklusive einer 10-Jahres-Garantie, erhielt Friedrich Berbig am 30. Januar 1888 insgesamt 1855 Franken.
Die übrigen Fenster der Kirche sind etwas jünger und stammen von 1903, 1903/04 und 1908. Unklar ist einzig die Datierung des zentralen Fensters im Chor.